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HC Elbflorenz beendet Saison mit Rekorden

Die Dresdner gewinnen überraschend das letzte Spiel gegen Bayer Dormagen und bleiben Zweitliga-Vierter. Doch eine wichtige Personalie ist noch offen.

Von Alexander Hiller
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Spielmacher Sebastian Greß traf am Samstag gegen Dormagen mit jedem seiner acht Würfe.
Spielmacher Sebastian Greß traf am Samstag gegen Dormagen mit jedem seiner acht Würfe. © Kairospress/Th. Kretschel

Dresden. In einer Saison, die viele Profiklubs angesichts der sich stetig ändernden Rahmenbedingungen und nie abflauenden Unsicherheiten als eine ihrer schwierigsten überhaupt einordnen werden, fällt der HC Elbflorenz etwas aus der Rolle. Seit dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga 2017 legten die Dresdner ihre sportlich beste Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse hin. Das i-Tüpfelchen setzte das Team von Trainer Rico Göde am Samstag.

Am letzten Spieltag feierten die Dresdner einen 35:33-Erfolg bei Bayer Dormagen und verteidigten somit ihren vierten Tabellenplatz am Ende dieser so außergewöhnlichen Saison. Der bestplatzierte ostdeutsche Verein im Unterhaus der vermeintlich stärksten Handball-Liga der Welt stellte mit 42:30 Punkten einen Vereinsrekord in der 2. Liga auf. Kurios: Sowohl daheim als auch auswärts gelangen den Sachsen jeweils 21:15 Punkte. Auch die 1.031 eigenen Tore stellen einen bisher noch nie erreichten Klub-Bestwert dar.

Den 1.000 Saisontreffer steuerte Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig bei. Der 25-Jährige, vor der Saison vom Erstliga-Aufsteiger aus Coburg an die Elbe gestoßen, arbeitete sich rasch zum Leistungsträger hoch, mit 209 Toren (87 davon per Siebenmeter) ist er drittbester Zweitliga-Schütze dieser Saison. Auch das hatte zuvor noch nie ein HC-Profi erreicht. Neben Wucherpfennig gehörte Vize-Kapitän Sebastian Greß zu den tragenden Säulen der Dresdner. Der frisch verheiratete 26-Jährige wies in Dormagen eine 100-prozentige Wurfeffektivität nach. Alle acht seiner Würfe fanden den Weg ins Gehäuse. Ein Spielmacher, der in Bestform ein sogenannter Unterschiedsspieler sein kann. Gute Tage erwischte er in dieser Saison jede Menge. Auch am Samstag.

„Ich denke, es war ein verdienter Sieg. Ich muss der Mannschaft noch einmal ein Kompliment machen, wie sie durchgezogen hat“, konstatierte Trainer Rico Göde nach der letzten Partie. Der Bierwart der Mannschaft, Kreisläufer Hennig Quade, wird nach dem erfolgreichen Saisonabschluss jede Menge zu tun gehabt haben. „Wir sind als Trainerteam sehr zufrieden. Jetzt müssen wir uns einmal drei Wochen nicht sehen und da waren alle froh drüber“, erklärt er lachend. „Die Mannschaft hat in dieser Saison Außergewöhnliches geleistet“, stellte der 39-jährige Dresdner fest, dessen Kontrakt nach dieser Saison ausläuft.

Offenbar hat man sich intern darauf geeinigt, die Vertragsverlängerung mit dem Cheftrainer in der Prioritätenliste für die letzten Wochen der kraftraubenden Saison nicht ganz oben anzusiedeln. Denn HC-Manager Karsten Wöhler machte unmissverständlich klar: „Die sportliche Entwicklung ist da. Wir wissen, was wir gegenseitig voneinander haben, wir wissen, was wir an Rico haben. Die Zusammenarbeit wird definitiv weitergehen. Es wird da in Kürze eine Pressemitteilung geben.“

Die Spieler – einschließlich der Neuzugänge Christoph Neuhold (Coburg), René Zobel (Balingen-Weilstetten) und Michael Schulz (Rimpar) – haben nun bis19. Juli Urlaub. Dann startet bereits die Vorbereitung auf die kommende Saison. Zählt der HC Elbflorenz als Tabellenvierter automatisch zum Favoritenkreis im Kampf um den Aufstieg? Das werden einige Experten sicher tippen. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Dresdner in dieser Saison ein sehr breit gestaffeltes Mittelfeld anführten. Der Zehnte hat nur acht Punkte weniger als der HC. Dennoch sagt Manager Wöhler: „Die sportliche Entwicklung ist da, wir sind sehr stolz darauf, was Trainer und Spieler geleistet haben. Trotzdem ärgern uns die sechs bis acht Punkte, die wir hätten mehr holen können und müssen.“