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Schallmauer geknackt: Dresdens bester Läufer erzielt nächste neue Bestzeit

Beim Leichtathletik-Meeting in Ungarn beweist Karl Bebendorf seine starke Form. Über 3.000 Meter Hindernis läuft er so schnell wie nie und hat nun sehr gute Chancen für das WM-Finale.

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Hallo, Teilnehmer!? Karl Bebendorf vom Dresdner SC ist voll auf Empfang und läuft in Ungarn erstmals die 3.000 Meter Hindernis unter 8:20 Minuten.
Hallo, Teilnehmer!? Karl Bebendorf vom Dresdner SC ist voll auf Empfang und läuft in Ungarn erstmals die 3.000 Meter Hindernis unter 8:20 Minuten. © dpa

Székesfehérvár. Der große Abstecher von der Schweiz nach Ungarn hat sich gelohnt und Karl Bebendorf erneut gezeigt, dass seine Leistungsentwicklung längst nicht abgeschlossen ist. Der Leichtathlet vom Dresdner SC lief am Dienstagabend beim Meeting im ungarischen Székesfehérvár über 3.000 Meter Hindernis trotz Hitze und Trainingslager-Belastung erstmals unter 8:20 Minuten. Nach exakt 8:19,59 Minuten stoppte die Uhr, und Bebendorfs nächste neue persönliche Bestzeit war besiegelt. Erst vor gut einem Monat hatte er sich bei einem Meeting in Finnland um drei Sekunden auf 8:20,43 Minuten verbessert.

"Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis, zumal ich nicht wirklich sicher war, was überhaupt möglich ist", sagte der 27-Jährige, der für das Meeting extra das Trainingslager in St. Moritz unterbrach und sich auf den langen Weg vom Schweizer Engadin in die 100.000-Einwohner-Stadt Székesfehérvár in der Nähe des Balatons machte. Nach den deutschen Meisterschaften am vorvergangenen Wochenende, wo Bebendorf zu seinem fünften nationalen Titel in Folge lief, war er direkt nach St. Moritz ins Höhentrainingslager gereist - und dort nun aus der eigentlich so wichtigen Höhenanpassung gerissen.

Bebendorf sammelt wichtige Punkte für Olympia 2024

"Ich wollte den Wettkampf trotzdem gerne machen, weil es bei so einem großen Meeting viele Punkte gibt für die Qualifikation der Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Paris", erklärte Bebendorf, der mit der Bestzeit auf den fünften Platz lief und damit knapp vier Sekunden hinter dem Sieger Mohamed Tindouft aus Marokko blieb.

Zugleich verbesserte sich Bebendorf auch in der Rangliste für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Budapest im August auf Platz 19, insgesamt 36 Hindernisläufer dürfen bei der WM und dann auch bei Olympia starten. "Es war mein Ziel, die gute Form zu nutzen. Und das ist mir gelungen. Ich überlassen halt nichts mehr dem Zufall", meinte der Dresdner, dessen Saisoneinstieg sich aufgrund eines spät diagnostizierten Pfeifferschen Drüsenfiebers deutlich verzögert hatte.

Nach dem Rennen in Ungarn setzt Bebendorf, hier im Trainingslager in Kienbaum nahe Berlin, seine WM-Vorbereitung in der Höhe von St. Moritz fort.
Nach dem Rennen in Ungarn setzt Bebendorf, hier im Trainingslager in Kienbaum nahe Berlin, seine WM-Vorbereitung in der Höhe von St. Moritz fort. © fast lane production

Bei Temperaturen von gut 30 Grad Celsius lief Bebendorf in Ungarn ein gutes Rennen - in dem seiner Meinung nach sogar noch etwas mehr drin gewesen wäre. "Nachdem der Tempomacher rausgegangen ist, haben die Führenden komplett die Geschwindigkeit rausgenommen und sind taktisch gelaufen. Daraufhin haben wir fast eine halbe Runde verbummelt", sagte Bebendorf auf Nachfrage von Sächsische.de, dennoch sieht er sich auf dem richtigen Weg: "Für die WM bin ich guter Hoffnung. Mit einer Zeit von 8:20 Minuten sollte ich es ins Finale schaffen können, dafür hat in den vergangenen Jahren eine 8:21 gereicht."

Bebendorf kehrt nun nach St. Moritz zurück und wird das Trainingslager in der Höhe noch anderthalb Wochen fortsetzen, am 29. Juli ein Testrennen über 1.500 Meter in Leverkusen bestreiten und sich danach zwei Wochen gezielt auf die WM vorbereiten.