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Glatteis in Dresden: Lage entspannt sich

Das befürchtete Verkehrschaos aufgrund des gefrierenden Regens ist in Dresden ausgeblieben. Einige Straßen waren am Dienstag noch wegen Glätte gesperrt. Unfälle gab es vor allem im Umland.

Von Dominique Bielmeier & Juliane Just
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Der gefrierende Regen vom Montagabend führt auch am nächsten Morgen noch zu einigen Problemen in der Stadt.
Der gefrierende Regen vom Montagabend führt auch am nächsten Morgen noch zu einigen Problemen in der Stadt. ©  Sebastian Kahnert/dpa (Symbolbild)

Dresden. Nach dem überfrierenden Regen von Montagnachmittag war der Dresdner Winterdienst auch am Dienstag seit 2 Uhr auf den Straßen unterwegs, um das Hauptnetz frei zu halten. Noch lange war es glatt in vielen Bereichen. Einige Straßen wie der Veilchenweg am Elbhang und die Serpentinen in Dölzschen wurden deshalb gesperrt, teilte die Stadt mit. Für diesen Tag wurden weiterhin Plusgrade angesagt und der Regen ließ nach, wodurch sich die Lage mehr und mehr entspannte.

In der Nacht zu Mittwoch soll es wieder regnen, bei Temperaturen zwischen 4 und 6 Grad. Die Schicht der Streu- und Räumfahrzeuge geht bis 21 Uhr. Im Einsatz waren 52 Fahrzeuge. Deren Schwerpunkte waren Buslinien, Höhenlagen und Fußwege.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe meldeten einen störungsfreien Start in den Dienstag. Lediglich im Schönfelder Hochland fielen am Morgen mehrere Buslinien aufgrund der Glätte aus. Ab 9 Uhr nahmen sie den Betrieb wieder auf.

Sächsische.de-Leser berichteten später allerdings, dass Fuß- und auch Radwege teilweise weiter glatt seien sowie in Alttrachau auch Nebenstraßen noch vereist, wie ein Bild des Accounts "Hochtouren Dresden" bei Twitter zeigt.

Die Polizei berichtete bis Dienstagmittag von 49 Unfällen in ihrem Zuständigkeitsbereich seit Mitternacht, von denen die meisten im Dresdner Umland passierten. Vier Menschen wurden verletzt. Auf dem Winkelweg in Tharandt stürzte am Morgen eine 43-jährige Radfahrerin auf vereister Fahrbahn. Sie wurde ambulant in einem Krankenhaus versorgt.

Größtenteils registrierte die Polizei aber nur Blechschäden. Überwiegend fuhren Fahrzeuge gegen andere Autos. Bei einigen Unfällen stießen Fahrzeuge gegen Zäune sowie Verkehrszeichen. So rutschte unter anderem am Dienstagmorgen in Glashütte ein Winterdienstfahrzeug (Fahrer 36) am Straßenrand gegen einen Opel Zafira. Dabei entstand ein Sachschaden von etwa 1.000 Euro. Auf der Moritz-Fernbacher-Straße in Freital stieß ein Ford Focus (Fahrer 65) gegen ein Schild. Der Sachschaden beträgt insgesamt etwa 3.000 Euro.

Die Polizei warnt weiter vor überfrierender Nässe, gefrierendem Regen und Glatteis.

So berichteten wir am Montag, 19. Dezember: Das Glatteis, das Dresden ab dem Montagmittag treffen sollte, kam mit Verspätung: Erst ab dem frühen Nachmittag fiel der Regen und verwandelte die Straßen und Gehwege nach und nach in gefährliche Rutschbahnen. Vor allem Fußgänger berichteten von spiegelglatten Wegen.

Bis zum Abend war der Verkehr auf den Straßen jedoch nur wenig betroffen. Ein Polizeisprecher berichtete von keiner Häufung von Unfällen. Waren es vor genau einer Woche bis 13 Uhr bereits 108 Unfälle gewesen – damals hatte es über Nacht geschneit – wurden am Montag bis 17 Uhr nur 63 Unfälle im gesamten Bereich der Polizeidirektion Dresden gemeldet. Zu den wenigen, bei denen Menschen verletzt wurden, gehörte ein Fahrradsturz auf der Hauptstraße am Morgen, an dem kein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt war. Am Abend gegen 21 Uhr bezeichnete ein Polizeisprecher die Verkehrslage als ruhig, es gebe keine größeren Unfälle.

Vielleicht blieb ein Verkehrschaos auch deshalb aus, weil der Winterdienst der Stadt sich auf diesen Tag gut vorbereitet hatte: Um 4 Uhr war er zunächst zu Kontrollfahrten gestartet, und zwar in voller Besetzung: 50 Arbeitskräfte und 45 Fahrzeuge, die in zwei Schichten bis 21 Uhr unterwegs sein sollten. Gestreut wurde im Hauptstraßennetz. "Vorrang haben die Höhenlagen, Gefällestrecken, Buslinien und Brücken", hatte die Stadt angekündigt.

Auch bei den DVB gab es am Nachmittag noch kaum Ausfälle, wie Sprecher Falk Lösch mitteilte. Die Straßenbahnen hätten auch bei Eisglätte ohnehin wenige Probleme, außer, wenn sich an den Oberleitungen ein Eispanzer bilde – was erst über Nacht passieren könnte, wenn die Bahnen nicht fahren.

Ob Busse wegen der Glätte stehenbleiben, entscheide der jeweilige Fahrer beziehungsweise die Fahrerin. Bis halb fünf war wegen Glatteis nur die Linie 76 ausgefallen, die zwischen der JVA und dem S-Bahnhof Pieschen verkehrt. Eine halbe Stunde später wurde mitgeteilt, dass auch die Linien im Schönfelder Hochland den Betrieb eingestellt haben. Mehrere Haltestellen konnten aufgrund des Glatteises nicht mehr bedient werden. Die Gleisschleife Ullersdorfer Platz fuhren die Straßenbahnen der Linie 11 mehrere Stunden nicht an, wurde ab dem frühen Abend aber wieder bedient.

Auf dem Hammerweg in Pieschen kam ein Linienbus der DVB wegen der Glätte nicht mehr weiter. Der Bus war in Richtung Justizvollzugsanstalt unterwegs. Der Winterdienst rückte an. Die Polizei sichert die Straße ab, es kam zu Verkehrsbehinderungen auf dem Hammerweg. Die Linie 76 soll nach Informationen der DVB wieder ab Betriebsbeginn am Dienstagmorgen verkehren.

Auf dem Hammerweg ging es für einen DVB-Bus nicht mehr weiter. Der Winterdienst musste mit Slaz aushelfen.
Auf dem Hammerweg ging es für einen DVB-Bus nicht mehr weiter. Der Winterdienst musste mit Slaz aushelfen. © xcitepress

Danach waren immer mehr Linien und Haltestellen betroffen: Wegen Glatteis konnte die Linie 80 gegen halb sechs nur noch vom Bahnhof Klotzsche bis zur Haltestelle Gorbitzer Straße verkehren. Die Haltestelle Eschebachstraße wurde etwa zeitgleich nicht mehr von der Linie 81 bedient. Seit dem späten Abend fahren die beiden Linien laut DVB aber wieder planmäßig alle Haltestellen an.

Weil die Busse langsamer unterwegs waren, kam es auch zu Verspätungen, unter anderem bei den oben genannten Linien 80 und 81.

Über größere Ausfälle berichten die Verkehrsbetriebe bis zum späten Abend auch auf Twitter.