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Dresden will mit Verkehrsversuchen gegen Elterntaxis vorgehen

Um Schulwege sicherer zu machen, kontrolliert das Dresdner Ordnungsamt verstärkt. Weit über 1.000 Autofahrer wurden verwarnt. Weil das nicht immer reicht, sollen jetzt die Regeln verschärft werden.

Von Dirk Hein
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Immer wieder gibt es in Dresden Stress mit Elterntaxis
Immer wieder gibt es in Dresden Stress mit Elterntaxis © Benno Löffler

Dresden. Die Landeshauptstadt Dresden bemüht sich, Schulwege sicherer zu machen. So gilt mittlerweile im Umfeld der meisten Bildungseinrichtungen Tempo 30. Darüber hinaus führt das Ordnungsamt regelmäßig Schulwegkontrollen durch. Diese werden vor allem in den ersten Wochen nach Beginn eines neuen Schuljahres verstärkt durchgeführt.

Für die zurückliegenden Monate gibt es bereits eine erste Bilanz. Allein bis Mitte September 2022 wurden 960 Autofahrer schriftlich und 162 mündlich verwarnt, weil sie ihr Fahrzeug so hielten oder parkten, dass sie Kindern den Schulweg erschwerten oder diese sogar behinderten.

Häufig wurde laut Stadtverwaltung seitens der Autofahrer darauf verwiesen, man wolle doch nur eben das Kind zur Schule bringen. In der Praxis bedeutet dies jedoch nicht selten, dass die Sicherheit des eigenen Kindes zu Lasten derjenigen Kinder geht, die den Schulweg zu Fuß meistern.

Fünf Grundschulen besonders betroffen

Besonders häufig wurden am Schuljahresbeginn Probleme durch Falschparker vor der 43. Grundschule (Riegelplatz 2), der 62. Grundschule (Pillnitzer Landstraße 38), der 63. Grundschule (Wägnerstraße 26) sowie vor der Melli-Beese-Grundschule (Marienallee 12) und der Grundschule Naußlitz (Saalhausener Straße 61) registriert. Bei anderen Schulen war hingegen hauptsächlich das Umfeld betroffen. Hier parkten Fahrzeuge ordnungswidrig im Kurvenbereich, auf Gehwegen und vor abgesenkten Bordsteinen.

Darauf verwies im Januar auch Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) in den sozialen Netzwerken. Schulen mit besonders vielen Verstößen durch falsch abgestellte Elterntaxis sind demnach noch immer die 62. und die 63. Grundschule. Bürgermeister Kühn: "Im neuen Schuljahr planen wir daher mit der Arbeitsgemeinschaft Schulwegsicherheit zwei bis drei entsprechende Verkehrsversuche zum Thema Elterntaxis."

Ein Verkehrsversuch ist eine seitens der Straßenverkehrsbehörde veranlasste zeitweilige Maßnahme, die den Verkehr in einem bestimmten Bereich neu regelt. Begleitend dazu finden Verkehrszählungen und Beobachtungen statt. Es schließt sich eine Auswertung an, ob die umgesetzten Maßnahmen weiter bestehen bleiben.

Vor welchen Schulen genau die Verkehrsversuche durchgeführt werden, ist laut Rathaus noch nicht klar. "Das Straßen- und Tiefbauamt prüft gerade, wo und wie die von Herrn Kühn angekündigten Verkehrsversuche durchgeführt werden", so dessen persönliche Referentin Doris Oser.

Das Ziel der zeitlich befristeten Versuche ist jedoch klar umrissen. "Die Verkehrssicherheit und die Schulwegsicherheit sollen erhöht werden", so Doris Oser weiter.