Fährt Dresdens neue Straßenbahn in zwei Wochen schon?
Dresden. Diese Durststrecke ist besonders lang. Inzwischen dauert sie etwa ein Dreivierteljahr und zu ihrem Ende gibt es immer noch keine konkrete Ansage. Außerdem haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) umgeplant. Aus einem Fest für alle Dresdner wird nun doch nichts, die erste neue Straßenbahn wird eher "leise" in Betrieb genommen.
Wann das sein wird, halten die Verantwortlichen weiter geheim. "Der Termin steht noch nicht endgültig fest", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch. Einen "Arbeitstermin" gebe es aber. Das heißt, intern hat sich das Unternehmen festgelegt, aber ganz sicher ist auch das jetzt angepeilte Datum nicht. Es bleibe beim "Zeitfenster", das bereits im September genannt worden war. Da war davon die Rede, dass die erste Neue bestenfalls kurz vor der Adventszeit in den Linienbetrieb geht.
Drei der 30 neuen Straßenbahnen haben die DVB bisher bekommen, die erste vor mehr als einem Jahr. Eine davon ist regelmäßig in der Stadt unterwegs, sie dient der Fahrerausbildung. Denn sie müssen die neue Technik beherrschen, bevor sie mit der Bahn Fahrgäste mitnehmen dürfen. Sie sind mit der "2903" unterwegs, also der dritten neuen Straßenbahn, die die DVB bekommen haben.
"2901" war diejenige, die zuerst vom Hersteller Alstom in Bautzen nach Dresden ausgeliefert wurde. Das war im September 2021. Seitdem dient sie als Versuchskaninchen. Alle "Kinderkrankheiten" mussten an ihr entdeckt und geheilt werden, bevor die neue Tramgeneration die technische Zulassung bekommt. Diese "Abnahme" ist Lösch zufolge noch nicht erledigt und weil die DVB-Techniker dabei nicht noch einmal unter Druck kommen wollen, wird der neue erste Tag für den Linieneinsatz noch nicht genannt.
Noch in diesem Jahr erwarten die DVB die vierte Neue. Dann muss Alstom noch weitere 26 Straßenbahnen liefern. Die Verkehrsbetriebe gehen davon aus, dass das bis zum Herbst 2023 klappt. Sind die Bahnen in Dresden, können sie aber trotz der umfangreichen Arbeiten an Nummer 1 noch nicht sofort in Betrieb gehen. Zunächst müssen auch sie noch mit DVB-typischen Teilen ergänzt und getestet werden. Das soll dann aber viel schneller gehen als bei der "2901", sodass alle 30 Bahnen voraussichtlich in etwa einem Jahr in Betrieb sind.