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Rekord: Stromverbrauch der Dresdner Straßenbahnen so niedrig wie noch nie

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können zum Ende des Jahres einen Rekord vermelden. Noch nie wurde beim Fahren und Heizen der Straßenbahnen so wenig Strom verbraucht wie 2022.

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Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können zum Ende des Jahres einen Rekord vermelden.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können zum Ende des Jahres einen Rekord vermelden. © Marion Doering (Symbolbild)

Dresden. Die Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) haben im Jahr 2022 so wenig Strom zum Fahren und Heizen verbraucht wie seit der Wende noch nie. Der jährliche Stromverbrauch liegt bei 45,7 Gigawattstunden bei 12,6 Millionen gefahrenen Kilometern.

Die DVB beziehen seit 2021 grünen und damit emissionsfrei erzeugten Strom, heißt es in einer Pressemitteilung. Bezogen auf die notwendige jährliche Fahrleistung aller DVB-Straßenbahnen im Liniennetz lag die magische Grenze des Verbrauchs über viele Jahre bei 50 Gigawattstunden. "Das zu unterschreiten, galt bei allen Fachleuten lange Zeit als technisch unmöglich", erklärt der Leiter für die DVB-Bahnstromversorgung Jens Thiede.

Im Jahr 2009 lag der jährliche Stromverbrauch der Straßenbahnen bei rund 59 Gigawattstunden, 2010 waren es sogar 63 Gigawattstunden. Zum Vergleich: Alle Privathaushalte in Deutschland verbrauchen in etwa 2.300 Mal so viel. "Dass wir es doch geschafft haben, ist das Resultat aus Anlagenmodernisierung, innovativer Steuerung und dem Ideenreichtum der Leute vor Ort", fügt Thiede nicht ohne Stolz auf seine Kollegen hinzu.

Straßenbahn-Anlagen stammen teils noch aus DDR-Zeiten

Heutige Straßenbahnen speisen Energie beim Bremsen zurück ins Netz. Diese Energie konnte bei den DVB aufgrund der vorhandenen Anlagen, die teilweise noch aus DDR-Zeiten stammten, nicht von Anfang an in vollem Umfang genutzt werden. Deshalb begannen die DVB 1993 mit der Modernisierung ihrer Gleichrichterunterwerke, der Fahrleitungsanlagen und der Fernsteuerungstechnik für die Bahnstromversorgung. Die größten Umbauten fanden in den vergangenen zehn Jahren statt.

Heute können auf 98 Prozent des DVB-Straßenbahnnetzes längere Abschnitte zusammengeschaltet werden, sodass sich immer eine Bahn als Abnehmer für wieder eingespeisten Strom findet. Auf diese Weise werden heute 97 Prozent der Bremsenergie genutzt, die verbleibenden drei Prozent lassen sich nur noch theoretisch reduzieren.

Neben der Verbesserung der Klimabilanz hilft jede Einsparung, die Kosten zu senken. Dabei steht besonders die Energie im Fokus, nicht zuletzt wegen der spürbaren Preissteigerungen in den letzten Jahren. Bei vergleichbarem DVB-Angebot haben sich trotz der Rekordeinsparung die Kosten für den Fahrstrom von 2021 mit 6,36 Millionen Euro auf 8,7 Millionen Euro im Jahr 2022 und damit um rund 2,34 Millionen Euro verteuert. (SZ)