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Stauffenbergallee-Sanierung in Dresden: Arbeiten starten in wenigen Monaten

Seit DDR-Zeiten ist die Stauffenbergallee in Dresden unsaniert. 2024 soll es losgehen. Was sich für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger verbessert und wie lange die Arbeiten dauern werden.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Nicht nur die Königsbrücker Straße in Dresden wartet seit Jahrzehnten auf eine Sanierung, auch die Stauffenbergallee. 2024 soll es nun so weit sein.
Nicht nur die Königsbrücker Straße in Dresden wartet seit Jahrzehnten auf eine Sanierung, auch die Stauffenbergallee. 2024 soll es nun so weit sein. © Sven Ellger

Dresden. Kopfsteinpflaster ade: 2024 beginnt die provisorische Sanierung der Stauffenbergallee in Dresden. Zwischen Hammerweg und Rudolf-Leonhard-Straße wird Asphalt aufgebracht, darüber hinaus soll sich die Situation für Radfahrer und Fußgänger deutlich verbessern. Wann die Arbeiten beginnen, wie lange sie dauern und was für Radfahrer getan wird - das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zu der lang ersehnten Baumaßnahme im Überblick.

Wann genau beginnen die Arbeiten?

Los gehen soll es im Mai 2024. Das teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage von Sächsische.de mit. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis November 2025 dauern. Eine lange Zeit, die unter anderem daraus resultiert, dass die Fahrbahn auf einer Länge von anderthalb Kilometern instandgesetzt wird. Darüber hinaus handelt es sich nicht um eine reine Asphaltierung der Strecke. Die Stadt hat noch mehr vor.

Was wird in den anderthalb Jahren Bauzeit alles gemacht?

Die Fahrbahn: Das vorhandene Kopfsteinpflaster wird komplett durch eine Asphaltdecke ersetzt. Dadurch soll der Fahrbahnzustand erheblich verbessert, der Fahrkomfort und die Verkehrssicherheit erhöht und der Lärm reduziert werden. Am Ende stehen Autofahrern zwei 3,50 Meter breite Fahrstreifen zur Verfügung.

Links und rechts der Straße wird es weiterhin Parkmöglichkeiten geben. Dabei soll der Parkstreifen stadteinwärts mit einer Breite von 2,50 Metern für LKW geeignet sein, die auf die Öffnung des Zollamts in unmittelbarer Umgebung warten. Stadtauswärts ist ein zwei Meter breiter Parkstreifen vorgesehen. Beide werden allerdings nicht asphaltiert, sondern behalten das Pflaster.

Die Radwege: Stadtauswärts wird ein zwei Meter breiter Streifen nur für Radfahrer angelegt. Dieser wird zwischen der Fahrbahn und dem Parkstreifen für Autos verlaufen. Um vor sogenannten Dooring-Unfällen zu schützen, bei denen Radfahrer aufgrund sich öffnenden Autotüren stürzen könnten, soll zwischen den parkenden PKW und Radfahrern ein 75 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen eingerichtet werden. Stadteinwärts werden sich Radfahrer und Fußgänger einen Weg teilen.

Die Gehwege: Der 2,50 Meter breite Weg stadteinwärts, der von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen gedacht ist, wird ebenfalls erneuert. Der gegenüberliegende, über vier Meter breite Gehweg nur für Fußgänger bleibt dagegen so, wie er ist. Geplant ist lediglich, Schäden zu beseitigen. Auch die Bordsteine werden nicht ausgetauscht. In Höhe Am Reiterberg, der Zufahrt zum Polizeirevier Nord und an der Kreuzung Hammerweg sind darüber hinaus Fußgängerquerungshilfen vorgesehen. Ob diese in Form von Zebrastreifen, Verkehrsinseln oder Fußgängerampeln kommen, ist noch nicht geklärt.

© Landeshauptstadt Dresden, Straßen- und Tiefbauamt

Bushaltestellen: Geplant war, die Bushaltestellen an den Kreuzungen Am Reiterberg und Hammerweg barrierefrei auszubauen. Diese werden aktuell von keiner Buslinie bedient, könnten es in Zukunft aber. Da die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) ihr Linienkonzept noch nicht vorgelegt haben, sollen Haltestellen später ausgebaut werden, so die Stadt. Damit reduziert sich die Bausumme erst einmal um 350.000 Euro.

Um die provisorische Sanierung so schnell wie möglich durchzuziehen, können Trinkwasser-, Gas-, Fernwärme-, Strom- und Telekommunikationsleitungen nicht vollumfänglich mit erneuert werden.

Wie wird der Verkehr während der Bauzeit geregelt?

Das ist noch unklar. Es wird geprüft, den Verkehr auf der Stauffenbergallee während der Bauarbeiten zweispurig weiterlaufen zu lassen.Sofern das nicht möglich ist, wird die Stauffenbergallee abschnittsweise halbseitig gesperrt, so die Stadt. Eine Vollsperrung ist demnach nicht geplant. Die Verwaltung wird voraussichtlich Anfang 2024 Details zur Verkehrsführung mitteilen.

Verkehrszählungen zufolge wird die Stauffenbergallee trotz ihres schlechten Zustands täglich von rund 16.000 Fahrzeugen genutzt, darunter nicht wenige LKW, die zum Zollhof wollen.

Wann wird die restliche Stauffenbergallee saniert?

Ursprünglich wollte die Stadt die Stauffenbergallee zwischen Königsbrücker Straße und Hammerweg komplett sanieren - inklusive aller Leitungen unter der Straße. Das ist immer noch der Plan, kann aber erst beginnen, nachdem die Königsbrücker Straße saniert worden ist. Wann das sein wird, ist aber noch unklar. Daher hatte der Stadtrat im Dezember 2022 eine provisorische Sanierung beschlossen.

"Der schlechte Zustand des öffentlichen Verkehrsraumes, die hohe Lärmbelastung sowie die unzureichende Führung des Fuß- und Radverkehrs erfordern eine schnellstmögliche Instandsetzung der betroffenen Bereiche." Der Abschnitt zwischen Rudolf-Leonhard-Straße und Königsbrücker-Straße wird dagegen erst mit der Komplettsanierung in Angriff genommen.

Was kostet die provisorische Sanierung?

Der Stadtrat hat für die Sanierung 2,5 Millionen Euro im Haushalt bewilligt. Dies entsprach der kalkulierten Gesamtkosten im vergangenen Jahr. Das Geld wird neuesten Informationen allerdings nicht reichen. Die Stadt geht inzwischen von Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro aus, wie eine Anfrage von Linke-Fraktionschef André Schollbach an das Rathaus ergeben hat.

Reichen dürfte das Geld trotzdem. Denn laut Landesstraßenamt, das seinen Sitz an der Stauffenbergallee hat, wird die Sanierung mit rund einer Million Euro vom Freistaat Sachsen gefördert, wie die Behörde in der Woche vor Weihnachten mitteilte. Das Geld ist für den Ausbau der Rad- und Gehwege vorgesehen.