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Wegen angekündigter Störungen von Rechten: Klimakleber sagen Vortrag in Dresden ab

Ein lange geplanter Abend im Kleinzschachwitzer Putjatinhaus wurde am Donnerstag kurzfristig abgesagt. Anlass ist ein Aufruf aus der rechtsextremen Szene.

Von Alexander Schneider
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Am Montag wurden Klimademonstranten von wütenden Autofahrern in Dresden von der Straße gezerrt, am Donnerstag sagten sie wegen angekündigter Störungen durch Rechtsextreme einen Vortrag ab.
Am Montag wurden Klimademonstranten von wütenden Autofahrern in Dresden von der Straße gezerrt, am Donnerstag sagten sie wegen angekündigter Störungen durch Rechtsextreme einen Vortrag ab. © Foto: Alexander Schneider

Dresden. Die Klima-Kämpfer der Initiative "Letzte Generation" veranstalten regelmäßig Vortragsabende, an denen weniger geklebt als vielmehr gesprochen wird. Sie wollen darüber reden, wie es um den Planeten Erde steht und warum sie Autofahrern auf die Nerven gehen. Am Donnerstagabend sollte ein solcher Abend im Kleinzschachwitzer Putjatinhaus stattfinden. Doch das geplante Kennenlernen wurde kurzfristig abgesagt.

Ein Sprecher der Initiative begründete den Ausfall mit "angekündigten Störungen von Personen der rechtsextremen Szene". Man wolle diesen Menschen weder ein Forum bieten noch Besucher gefährden, die sich ernsthaft für das Thema interessieren.

Die "Letzte Generation" lädt seit Mai vergangenen Jahres etwa alle zwei Wochen zu solchen Vorträgen in Dresdner Stadtteilen. Sie seien es gewohnt, dass dort auch Zuhörer ihren Unmut über die Protestform oder die Wahrnehmung der Klimafrage äußerten, sagt ein 20-jähriger Mitorganisator, "solche Diskussionen sind sogar erwünscht: Dazu laden wir ein". Der Student sagt aber auch: "Wenn es angekündigte Störungen gibt, sind das keine ehrlichen Diskussionen mehr." Man sei nicht bereit, Rechtsextremisten ein Forum für deren Themen zu bieten: "Wir lassen uns auch nicht auf Fragen ein, die nicht unser Thema sind." Genau das sei doch die Strategie der Rechtsextremen.

Weitere Abende der Dresdner Klimaschützer sind geplant

Es sei jetzt das erste Mal gewesen, dass in Dresden Störungen im Vorfeld angekündigt wurden. Das sei eine neue Qualität. Bundesweit habe es das schon mehrfach gegeben. Über die Frage, ob der Abend im Putjatinhaus in der Meußlitzer Straße nachgeholt wird, habe man noch nicht gesprochen, sagt der 20-jährige Student.

Die Klima-Protestierer wollen ihre Reihe fortsetzen. Der nächste Vortragsabend ist für den kommenden Mittwoch im Stadtteilhaus Neustadt geplant.