Bautzen
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Endspurt am Kirchturm in Baruth

Mitte Oktober werden die neuen Glocken geweiht. Bis dahin bleibt für die Handwerker noch einiges zu tun.

Von Carmen Schumann
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Der Turm der Kirche in Baruth wird für die Aufnahme des erneuerten Glockengeläuts feingemacht. Daran arbeiten unter anderem Maler Markus Pohl (l.) und Dachdecker Steffen Kuhnen.
Der Turm der Kirche in Baruth wird für die Aufnahme des erneuerten Glockengeläuts feingemacht. Daran arbeiten unter anderem Maler Markus Pohl (l.) und Dachdecker Steffen Kuhnen. © Carmen Schumann

Baruth. Es ist die letzte Etappe nach einem langen Weg, der zurückzulegen war. Rund um den Baruther Kirchturm wuseln die Handwerker, um ihn für die Aufnahme des erneuerten Geläuts fein zu machen. Seit sieben Jahren hatten Bernd Lorenz und seine Mitstreiter vom Glockenförderverein sich für das Projekt starkgemacht. Mit ein bisschen Wehmut denkt Bernd Lorenz voraus, dass sich nach dem Erreichen des Ziels der Verein wohl auflösen wird.

Momentan befindet sich das Vorhaben auf der Zielgeraden. Am 13. Oktober werden die neuen Glocken geweiht. Das wird ein großes Ereignis, auf das sich Bernd Lorenz schon freut. Am Morgen dieses Tages, genau um 9 Uhr wird sich der Umzug mit drei Pferdewagen und einer Kutsche in Marsch setzen. Der Tross wird alle Orte des Kirchspiels aufsuchen und jeweils für eine Viertelstunde Station machen. An der Gemarkungsgrenze von Baruth, das ist jene Gabelung, an der die Straße von Brießnitz auf die von Rackel trifft, wird der Zug von Pfarrer Michael Ramsch und einer Bläsergruppe in Empfang genommen und zur Kirche geleitet. Um 14 Uhr findet dann die feierliche Glockenweihe statt. Dabei werden die neuen Glocken vom ältesten und vom jüngsten Gemeindemitglied mit einem Hammer angeschlagen. Danach werden alle vier Glocken des Geläuts in den Turm gehoben. Von dem Geläut sind zwei Glocken neu gegossen worden. Im April reisten 23 Mitglieder der Kirchgemeinde nach Neunkirchen, wo der Guss in der Glockengießerei Bachert vorgenommen wurde. An diesem emotional sehr bewegenden Ereignis nahmen auch zwei Kinder teil.

Wie Bernd Lorenz sagt, musste nach dem Guss an der kleineren Glocke noch etwas am Ton gefeilt werden, bis Arnold Rißler, der Glockensachverständige der Landeskirche Sachsen damit zufrieden war. Im Juli kamen die Glocken auf dem Gemeindegebiet an, wo sie seitdem an einem geheimen Ort eingelagert sind. Den Transport übernahm dankenswerterweise die Firma Fenster-Eibel aus Malschwitz.

Unterstützung kommt von regionalen Firmen

Überhaupt ist Bernd Lorenz sehr dankbar für die Unterstützung verschiedener Firmen aus der Verwaltungsgemeinde Malschwitz. Unter anderem stellte die Firma Creaton aus Kleinsaubernitz die blauen Biberschwanzziegel für die Turmeindeckung kostenfrei zur Verfügung. Nachdem im Frühjahr das Gerüst am Turm gestellt wurde, gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand. Nach der Turmeindeckung wurde der Außen-Putz erneuert und für den neuen Anstrich vorbereitet, der in Abhängigkeit vom Wetter in den nächsten Tagen erfolgen soll. Restaurator Uwe Konjen erneuert das Sandsteinportal. Neu verlegt werden muss wegen aktueller Vorschriften auch die Blitzschutzanlage. Die hölzernen Schall-Läden, hinter denen sich das Geläut befindet, werden komplett neu gebaut. Und wenn die Handwerker gerade dabei sind, vieles zu erneuern, wird auch das Uhrwerk eine Etage tiefergelegt, damit die Fledermäuse mehr Platz haben.

Der neue Glockenstuhl, der derzeit bei der Zimmerei Müller in Förstgen eingelagert ist, wird dann sukzessive eingebaut. Wenn alles geschafft ist, kann das neue Geläut dann erstmals zum 200-jährigen Kirchweihjubiläum am 3. November erklingen. Damit ist die Mission von Bernd Lorenz und seinen Mitstreitern erfüllt. Vielleicht aber noch nicht ganz. Denn zum Jubiläumsfest soll noch Geld gesammelt werden, um den Innenputz erneuern zu können.