Riesa
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Etwas mehr Vertrauen bitte

Ein Kommentar von Stefan Lehmann über das vermeintliche Drogenproblem in Riesa.

Von Stefan Lehmann
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Stefan Lehmann.
Stefan Lehmann. ©  Fotomontage SZ

Wenn es um Cannabis und insbesondere Crystal geht, dann zeichnet mancher Zeitgenosse – vor allem im Internet – nur allzu gern ein Bild, in dem Riesa zur Hochburg des Verbrechens wird. Hinter jedem Busch ein Dealer, jede Shisha-Bar unter Verdacht. Mag sein, dass auch an solchen Gerüchten etwas Wahres dran ist. 

Und klar ist auch: Jeder Rauschgiftsüchtige ist im Grunde einer zu viel. Von daher ist es nur richtig, dass sowohl OB Müller als auch Riesas Revierleiter – beide sind Mitglieder im Kriminalpräventiven Rat der Stadt – zu weiteren Aufklärungsmaßnahmen aufrufen und das Thema auf der Agenda bleibt.

Daneben wäre aber auch ein bisschen mehr Gelassenheit nicht verkehrt – und allen voran ein gewisses Grundvertrauen in die Kinder und Jugendlichen. Die können nämlich sehr wohl verantwortungsvoll handeln.

 „Dass Kinder in Kontakt mit Drogen kommen, ist fast unvermeidbar“, bringt es der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte auf den Punkt. Sie für diesen Moment „fit“ zu machen, das liegt eben auch in der Verantwortung der Erwachsenen, mit denen sie tagtäglich zu tun haben, allen voran der Eltern. 

Das Thema einfach nur auf die Polizei abzuschieben, hilft am allerwenigsten. Denn wenn die vor der Tür steht, ist es meistens schon zu spät.

E-Mail an Stefan Lehmann