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Brandstiftungen und Krawalle in Connewitz

Polizei und Feuerwehr rücken in der Nacht zu Samstag zu einem Baustellenbrand an. Die Situation eskaliert. In der Nacht darauf brennt es wieder.

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Anfang Oktober standen Baukräne in Leipzig in Flammen. In der Nacht zu Samstag brannte es wieder auf einer Baustelle.
Anfang Oktober standen Baukräne in Leipzig in Flammen. In der Nacht zu Samstag brannte es wieder auf einer Baustelle. © Sebastian Willnow/dpa

Leipzig. Im alternativ geprägten Leipziger Stadtteil Connewitz haben Unbekannte Feuer an einer Baustelle gelegt und die alarmierten Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen. Zwei Beamte seien dabei in der Nacht zum Samstag verletzt worden, teilte die Polizei mit. Auch in der folgenden Nacht kam es zu Ausschreitungen. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamtes Sachsen soll die Ermittlungen übernehmen. Zunächst wollte die Polizei keine Angaben dazu machen, aus welchem politischen Lager die Angreifer stammen.

In der Nacht zum Samstag waren die Einsatzkräfte zunächst gegen Mitternacht zu dem Brand an einer Baustelle gerufen worden. Nachdem das Feuer gelöscht war, zogen sie sich zurück. Daraufhin wurde das Feuer nach Angaben der Polizei erneut entfacht. Polizisten und Feuerwehrleute kehrten zurück, seien aber aus einer Gruppe von etwa 50 Menschen mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden. Ein Polizist habe dabei ein Knalltrauma erlitten, eine Beamtin sei durch eine geworfene Flasche verletzt worden, so die Polizei. Mehrere Streifenwagen seien beschädigt worden. Eine Schadenssumme sei zunächst nicht abzuschätzen gewesen, hieß es.

Die Polizisten nahmen vor Ort einen 32 Jahre alten Mann fest, der Flaschen geworfen haben soll. Auch andere mutmaßliche Täter seien vorübergehend festgenommen worden. Am frühen Samstagmorgen seien alle wieder entlassen worden, so die Polizei. Die Beamten ermitteln wegen schweren Landfriedensbruchs.

Nach dem Einsatz in der Nacht zum Samstag brannten in der Umgebung der Baustelle nach Angaben der Polizei noch Container. Die Einsatzkräfte hätten mehrere Menschen, die die Löscharbeiten stören wollten, des Platzes verwiesen. In der Nacht zum Sonntag brannten in dem Stadtteil erneut Müllcontainer. Die Beamten stellten dabei einen 26-Jährigen, gegen ihn werde nun wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte die Ausschreitungen. Brandstiftung und Landfriedensbruch müssten "mit aller Konsequenz" durch die Justiz verfolgt werden, teilte er am Sonntag mit.

Linken-Stadtrat Oliver Gebhardt zeigte sich am Samstag entsetzt über die Ausschreitungen und verurteilte die Gewalt. "Attacken auf Polizistinnen und Polizisten sowie Feuerwehrleute sind ein völlig inakzeptables Lösungsmittel der gesellschaftlichen Probleme", hieß es in einer Mitteilung.

In Leipzig hat es in den vergangenen Wochen wiederholt auf Baustellen gebrannt. So gingen etwa in der Nacht zum 3. Oktober drei Kräne in der Nähe des ehemaligen technischen Rathauses in Flammen auf. In der Nacht zum 11. Oktober brannten zwei Bagger in Leipzig, am 13. Oktober ein weiterer Bagger.