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Wo die Feuerwehr im Jahr 2023 in der Region Döbeln überall geholfen hat

Ob bei Bränden, Hochwasser oder technischen Hilfeleistungen – sie waren auch 2023 da, wenn sie gebraucht wurden, um zu helfen: die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren. Dabei mussten die Helfer auch zu manch spektakulärem Einsatz ausrücken.

Von Dirk Westphal & Martha Johanna Kaul
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Am 8. Juni brannte in Leisnig der Dachstuhl des Mehrfamilienhauses Johannes-R.-Becher-Straße 12 bis 16. Bis heute ermittelt die Polizei wegen schwerer Brandstiftung.
Am 8. Juni brannte in Leisnig der Dachstuhl des Mehrfamilienhauses Johannes-R.-Becher-Straße 12 bis 16. Bis heute ermittelt die Polizei wegen schwerer Brandstiftung. © SZ/DIetmar Thomas

Region Döbeln. Wenn der Rettungsleitstelle der Notruf eingeht, machen sie sich auf den Weg, die Kameradinnen und Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr. Ob Verkehrsunfall, brennendes Haus, Hochwasser oder auch Tierrettung, sie stellen sich in den Dienst der Gemeinschaft, um bei ihren Einsätzen Schlimmeres zu verhindern.

Oft gelingt ihnen das, manchmal geht es darum, Schaden zu begrenzen und oft gehen sie dabei an ihre Grenzen, wenn sie anderen Menschen selbstlos helfen. Dafür sollte ihnen der uneingeschränkte Dank der Gesellschaft gelten, was im Jahr 2023 auch in der Region Döbeln leider nicht immer der Fall gewesen ist.

Dachstuhlbrand in Leisnig

Einer der größten war dabei am 8. Juni, als in Leisnig im Dachstuhl des Mehrfamilienhauses Johannes-R.-Becher-Straße 12 bis 16 ein Feuer ausgebrochen war. Innerhalb kurzer Zeit hatte der Mittelteil des Dachs in Flammen gestanden.

Unter schwerem Atemschutz rückten Feuerwehrleute aus Leisnig und umliegenden Orten den Flammen zu Leibe.

Entdeckt wurde das Feuer von einem 16-Jährigen, der Helfer und Nachbarn alarmierte, nachdem er auf dem Boden des Hauses Pappe in einem Karton brennen gesehen hatte. Die Polizei ermittelt unterdessen immer noch wegen schwerer Brandstiftung.

Böllerwurf auf Feuerwehrleute

Der Schock saß bei den Leisniger Feuerwehrleuten tief, als nach einem Einsatz in der Silvesternacht 2023 direkt neben ihnen ein Böller explodierte.
Der Schock saß bei den Leisniger Feuerwehrleuten tief, als nach einem Einsatz in der Silvesternacht 2023 direkt neben ihnen ein Böller explodierte. © 'Symbolfoto: SZ/Eric Weser

Es war ein normaler Einsatz, zu dem die Feuerwehrleute in Leisnig am Silvesterabend ausrückten. Doch nachdem sie einen Heckenbrand gelöscht hatten, sollte es eine böse Überraschung geben.

Kurz vor dem Abrücken explodierte etwa vier bis fünf Meter neben den Einsatzkräften ein Böller. Glücklicherweise wurde niemand verletzt oder trug Schädigungen des Gehörs davon. Der Schock saß dennoch tief. Dabei war Leisnig kein Einzelfall.

Vor allem in den Großstädten kam es Anfang des Jahres zu bewussten Angriffen auf Einsatzkräfte. Bei dem Vorfall in Leisnig wurde keine Anzeige erstattet.

Tiere ersticken bei Schuppenbrand

Ende Januar rückte die Feuerwehr Hartha zu einem Schuppenbrand zwischen Steina und Diedenhain aus. Der Tod mehrerer Tiere konnte allerdings nicht mehr verhindert werden.
Ende Januar rückte die Feuerwehr Hartha zu einem Schuppenbrand zwischen Steina und Diedenhain aus. Der Tod mehrerer Tiere konnte allerdings nicht mehr verhindert werden. © Dietmar Thomas

Zu einem Schuppenbrand in der Dorfstraße zwischen Diedenhain und Hartha ist die Freiwillige Feuerwehr Hartha am Morgen des 25. Januar gerufen worden.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehr hatte der Besitzer versucht, den Brand eigenständig zu löschen. In dem Schuppen befanden sich neben dem Hühnerstall mit 15 Hühnern auch die Ställe von fünf Zuchthasen und zwei Meerschweinchen.

Offensichtlich sind die Tiere erstickt, bevor sie verbrannten. Insgesamt 25 Kameraden und sechs Einsatzfahrzeuge waren am Brandort. Die Brandursache war ein technischer Defekt eines Gerätes, welches sich im Schuppen befand.

Vier Verletzte nach Brand in Wohnhaus

Bei einem Wohnhausbrand in Geringswalde waren neben der Geringswalder Gemeindewehr auch die Kameraden aus Hermsdorf, Schweikershain, Hartha und Waldheim im Einsatz.
Bei einem Wohnhausbrand in Geringswalde waren neben der Geringswalder Gemeindewehr auch die Kameraden aus Hermsdorf, Schweikershain, Hartha und Waldheim im Einsatz. © SZ/DIetmar Thomas

Als die Feuerwehr am 8. März in der Dresdener Straße in Geringswalde am Einsatzort eintraf, stand das erste Obergeschoss eines Wohnhauses in Vollbrand. Erste Flammen schlugen durch das Dach, dicke Rauchwolken stiegen auf.

Ein schwer verletzter 15-Jähriger wurde mit Brandverletzungen den Rettungskräften übergeben. Die anderen Mitglieder der rumänischen Großfamilie hatten sich bereits selbstständig in Sicherheit bringen können.

Vier der insgesamt elf Personen mussten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt waren 89 Rettungskräfte vor Ort.

Schwelbrand auf der MS Kriebstein

Vermutlich Ölspritzer hatten am 22. April eine Rauchentwicklung im Motorraum der MS Kriebstein ausgelöst, die sich auf einer Talsperrenrundfahrt befand.
Vermutlich Ölspritzer hatten am 22. April eine Rauchentwicklung im Motorraum der MS Kriebstein ausgelöst, die sich auf einer Talsperrenrundfahrt befand. © privat

Als das Rundfahrtschiff MS Kriebstein am 22. April auf der Talsperre Kriebstein den Anleger Falkenhain erreicht hatte, drang Rauch aus dem Motorraum.

Der Kapitän lenkte das Schiff zurück in den Hafen, schickte die Passagiere von Bord und alarmierte die Feuerwehr.

Die Kameraden der Wehren Kriebstein und Höfchen fanden auch rasch die Ursache für die Rauchentwicklung im völlig verqualmten Motorraum.

Dort hatte sich Dämmmaterial entzündet. Vermutlich hatten sich Ölspritzer in der Dämmwolle erhitzt, wodurch der Schwelbrand entstand. Personen kamen nicht zu Schaden.