Beim Schmalspurbahn-Festival wurde es laut

Die einen kommen fast jedes Jahr, die anderen eher durch Zufall zum Schmalspurbahn-Festival auf der Weißeritztalbahn. Die vierköpfige Familie Hentzschel aus Dresden zum Beispiel hörte in den Medien davon und nutzte die Gelegenheit mit dem 9-Euro-Ticket. Auch die vierjährige Mia-Lina aus Dresden stand zum ersten Mal mit ihrem Papa an der Bahnsteigkante in Freital-Hainsberg und staunte genauso wie er damals als Kind.
Die junge Familie Bobe reiste extra aus Leipzig an, weil ihr vierjähriger Sohn Moritz großes Interesse an Dampflokomotiven zeigt. Sie verbanden dies mit einem Besuch bei Oma und Opa sowie Onkel und Tante, die ebenfalls mit auf Tour gingen. Das Ehepaar Schmieder aus Altenberg dagegen plant jährlich seine Fahrt mit den drei Enkelkindern. Gemeinsam warteten sie auf den Einsatz eines Traditionszuges der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahn der Baureihe IV K.
Schnaufend dampften die Bahnen am Wochenende auf der 26,3 Kilometer langen Strecke von Freital-Hainsberg über Rabenau und Dippoldiswalde bis ins Osterzgebirge zum Kurort Kipsdorf und natürlich wieder zurück. Das Angebot wurde sehr zahlreich angenommen, teilweise waren die Züge so voll, dass sogar auf die nächste Fahrt gewartet werden musste. Entlang der gesamten Strecke zückten ausnahmslos alle Wanderer, Wartende und Anwohner ihre Smartphones und brachten sich semiprofessionelle Hobbyfotografen für das perfekte Foto in Stellung – manche gefährlich am Hang stehend oder gar im Wasser der Weißeritz.
Bei Kindern sehr beliebt
Auf jedem Zwischenbahnhof gab es Unterhaltsames und Informatives zu erleben, die Maskottchen Mobilius, Dackel und Rußhörnchen stiegen ein und aus, eine Dixiland-Band spielte im offenen Waggon, Oldtimer standen zur Besichtigung bereit, geführte Wanderungen mit Gästeführern wurden angeboten, Hüpfburgen, Modelleisenbahnen, Spielstraßen, Fotoausstellung, Souvenirs … die Liste ließe sich endlos fortführen. Die Veranstalter des Verkehrsverbundes Oberelbe, der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SGD) und der IG Weißeritztalbahn wurden von vielen Vereinen und Organisationen unterstützt.
Mirko Froß, Eisenbahn-Bereichsleiter der SDG sagte: „Dank solcher Veranstaltungen haben wir momentan keine Nachwuchssorgen bei Mechanikern. Das freut uns natürlich sehr.“ Er und sein Werkstatt-Team sind jedes Jahr mit von der Partie und geben geduldig Auskunft. Sie lassen vor allem die Kinder sehr genau hinter die Kulissen ihrer Arbeit blicken.
Ebenso seine Frau Peggy Froß, die als eine der vielen Mitarbeiter vom Eventmanagement alle Fragen der Gäste zu beantworten sucht. Rund um den Bahnhof in Freital-Hainsberg wurde am vergangenen Sonnabend und Sonntag viel Wissenswertes und Interessantes über die dampfenden Zeitzeugen der Eisenbahngeschichte vermittelt.
Besonders beliebt waren Führungen durch die Lok- und Wagenwerkstatt, Draisine- und Lokmitfahrten oder Fahrten im offenen Wagen der Weißeritztalbahn. Erstmals fand gegen 18.15 Uhr eine Lokparade statt. Das Ende der Veranstaltung bildete das legendäre Abschlusspfeifen. Es war laut, es war wirklich laut!