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Warten auf das Advita-Haus in Kreischa

Das Interesse an der Fertigstellung ist groß. Zum Richtfest kamen nicht nur Bauarbeiter, sondern über 120 potenzielle Bewohner.

Von Maik Brückner
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Dieter und Anita Steeger interessieren sich bereits seit der Grundsteinlegung für eine Wohnung im neuen Advita-Haus. Die künftige Leiterin Kerstin Buckan (rechts) zeigt, wo sie die Wohnung befindet.
Dieter und Anita Steeger interessieren sich bereits seit der Grundsteinlegung für eine Wohnung im neuen Advita-Haus. Die künftige Leiterin Kerstin Buckan (rechts) zeigt, wo sie die Wohnung befindet. © Karl-Ludwig Oberthür

Mit Interesse verfolgt Dieter Steeger das Baugeschehen an der Straße Am Mühlgraben in Kreischa. Hier wird seit gut einem Jahr ein neues Gebäude errichtet, das Advita-Haus. Zusammen mit seiner 72-jährigen Frau Anita würde er lieber heute als morgen hier einziehen. "Was uns ein wenig irritiert, sind die Bauverzögerungen", sagt der 75-jährige Gombsener. "Es sollte eigentlich schon dieses Jahr fertig sein."

Noch wohnt er in einem hübschen Einfamilienhaus. Doch das ist ihm und seiner Frau zu groß geworden. Die drei Kinder sind längst aus dem Haus, wohnen in West- und Süddeutschland. "Es ist nicht davon auszugehen, dass sie wegen des Hauses zurückkommen werden", ist sich der Gombsener sicher. Denn jedes seiner Kinder hat eine feste Arbeit. Da es aber immer schwerer wird, das eigene Haus in Schuss zu halten, wollen sie es aufgeben. "Wir wollen Kreischa aber nicht verlassen." Deshalb möchten sie im Advita-Haus eine Drei-Raum-Wohnung im "Betreuten Wohnen" beziehen. "Hier würde uns auch eine medizinische Hilfe zur Verfügung stehen."

Richtfest beim Advita-Haus in Kreischa am Donnerstag: Geschäftsführer Dr. Matthias Faensen schlägt den obligatorisch letzten Nagel ins Gebälk.
Richtfest beim Advita-Haus in Kreischa am Donnerstag: Geschäftsführer Dr. Matthias Faensen schlägt den obligatorisch letzten Nagel ins Gebälk. © Karl-Ludwig Oberthür
So sieht das im Bau befindliche Advita-Haus "Am Mühlgraben" zurzeit aus.
So sieht das im Bau befindliche Advita-Haus "Am Mühlgraben" zurzeit aus. © Karl-Ludwig Oberthür
Dr. Peter Fürll stellte beim Richtfest das Konzept des Hauses vor und erklärte die Raumaufteilung.
Dr. Peter Fürll stellte beim Richtfest das Konzept des Hauses vor und erklärte die Raumaufteilung. © Karl-Ludwig Oberthür

Gern hätten sich die beiden Gombsener ihre künftige Wohnung im Rohbau angeschaut. "Es sieht immer anders aus als auf dem Papier." Doch das war am Donnerstag noch nicht möglich. Der Bauherr hatte zwar zum Richtfest geladen, ein Rundgang durch das Gebäude war aber nicht vorgesehen. Diesen wird es aber noch geben, versprach Matthias Faensen, Advita-Geschäftsführer. Er weiß, dass das Interesse dafür groß ist.

Das Advita-Haus Kreischa "Am Mühlgraben" in Zahlen

  • Erste Ideen für den Bau wurden 2016 vorgestellt.
  • Grundsteinlegung des Stahlbetongebäudes mit Flachdach war im September 2021.
  • Das Haus bekommt Solarzellen, Wärmepumpen und einen Pellet-Kessel.
  • Grundstücksfläche: reichlich 5.000 m², Nutzfläche: reichlich 5.300 m²
  • Raumaufteilung: Tagespflege mit 30 Plätze, Großküche und Speisesaal im Erdgeschoss; außerdem 68 Wohnungen im Betreuten Wohnen, davon vier 3-Raum-Wohnungen, der Rest je zur Hälfte 1- und 2-Raum-Wohnungen, außerdem zwei Wohngemeinschaften. Auch der Ambulante Pflegedienst von Advita wird im Haus untergebracht.
  • Im hinteren Bereich befinden sich terrassenförmig gestaltete Freiflächen.
  • Voraussichtliche Fertigstellung: September 2023.
  • Die Warmmiete für eine 33,4 Quadratmeter große Ein-Raum-Wohnung wird mit Basis-Grundleistungen und Vollpension 1.198,20 Euro im Monat kosten. Eine 89 Quadratmeter große 3-Raum-Wohnung mit Basis-Grundleistungen und Speisepaket Mittag soll rund 2.080 Euro im Monat kosten.

Denn der Einladung zum Richtfest waren nicht nur die Bauleute gefolgt, sondern über 120 Kreischaer und Bürger aus dem Umland, die bereits ihr Interesse an einer Wohnung bekundet haben. Deshalb hat die künftige Niederlassungsleiterin Kerstin Buckan, die bereits die beiden Advita-Häuser in Freital leitet, keine Sorge, dass die Wohnungen nach der Fertigstellung rasch vermietet werden. Bisher gibt es 149 Bewerbungen - nicht nur aus Kreischa und Dresden, auch in der Lausitz und in Halle/Saale gibt es Interessenten.

Im Haus werden etwa 50 Beschäftigte arbeiten. Das Team um Kerstin Buckan hat bereits angefangen, die Mitarbeiter zu suchen und einzustellen. "Sie werden in anderen Häusern eingearbeitet und dann nach Kreischa umgesetzt."


Wann das sein wird, darauf wollte sich Geschäftsführer Faensen nicht genau festlegen. Er geht davon aus, dass das Haus im etwa einem Jahr bezugsfertig ist. Dann kann Advita eine Reihe von Ein-, Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen im Betreuten Wohnen anbieten. Darüber hinaus wird es eine Tagespflege geben. Es werden auch zwei Wohngemeinschaften eingerichtet, unter anderem für an Demenz Erkrankte.

So soll das neue Advita-Haus "Am Mühlgraben" in Kreischa nach der Fertigstellung aussehen.
So soll das neue Advita-Haus "Am Mühlgraben" in Kreischa nach der Fertigstellung aussehen. © Advita

Kreischas Bürgermeister Frank Schöning (Freie Bürgervertretung Kreischa) lobte, dass der Bauherr in diesen nicht ganz einfachen Zeiten, in denen dieser mit Personalausfällen und Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat, so weit gekommen ist. Es ist ein Baufortschritt zu erkennen. "Herzlichen Glückwunsch und Respekt vor dieser Leistung". Er zeigte sich sicher, dass sich das Gebäude nach der Fertigstellung ins Ortsbild einfügen werde. Seine Gemeinde werde im Frühjahr den Teil der Außenflächen gestalten werde, der sich auf Gemeindeland befindet. Hier entstehen Parkplätze und ein Fußweg.