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Dieser Polizist ist der neue Revierleiter für Freital-Dipps

Martin Gebhardt stammt aus Dresden und kennt die Region aus seiner Freizeit. Nun ist er verantwortlich für die Sicherheit zwischen Freital und Zinnwald.

Von Annett Heyse
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Polizeirat Martin Gebhardt ist neuer Leiter des Polizeireviers Freital-Dippoldiswalde. "Ich bin hier in der Gegend schon oft unterwegs gewesen."
Polizeirat Martin Gebhardt ist neuer Leiter des Polizeireviers Freital-Dippoldiswalde. "Ich bin hier in der Gegend schon oft unterwegs gewesen." © Karl-Ludwig Oberthür

In der Ecke steht ein Umzugskarton, Martin Gebhardt entschuldigt sich erst einmal dafür. Er sei noch am Einrichten, sagt er und bietet Kaffee an. Während die Maschine vor sich hin dampft, rückt Gebhardt schnell noch einige Unterlagen auf dem Schreibtisch gerade. Vor gut einer Woche hat er das Büro in der dritten Etage der Dresdner Straße 203 bezogen. Es ist die Adresse des Polizeireviers Freital-Dippoldiswalde und Martin Gebhardt ist nun der neue Leiter. Der 41-Jähriger übernimmt den Posten von Alexander Steinke, der das Revier 16 Monate lang kommissarisch führte.

Gebhardt ist mit seinen 130 Mitarbeitern für ein Gebiet zuständig, das ihm gleich in seiner ersten Arbeitswoche einige anspruchsvolle Aufgaben bescherte. Wenige Tage bevor er seinen Dienst antritt, gab es in Freital ein Tötungsdelikt, das in der Stadt immer noch Gesprächsthema ist und zu dem weiter ermittelt wird. Dann folgte am ersten Wochenende im Februar ein Großbrand in Reichenau, wo eine Scheune in Flammen aufging. Und quasi zeitgleich gab es eine Abwasserhavarie im Gebiet der Talsperre Malter.

Den Polizeiberuf von der Pike auf gelernt

"130 Mitarbeiter, das klingt erst einmal viel. Aber davon sind nicht alle als Polizisten im Einsatz, wir haben auch Bürokräfte und einen Kriminaldienst. Und von den Polizisten sind auch nicht alle gleichzeitig im Dienst. Dann sind solche Ereignisse natürlich Herausforderungen", sagt der neue Chef.

Doch genau dafür ist er einst zur Polizei gegangen. Gebhardt hat den Beruf von der Pike auf gelernt. Er startete mit der Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst und der Arbeit bei der Bereitschaftspolizei Sachsen. Das spätere Studium zum gehobenen Polizeivollzugsdienst in Rothenburg schloss er 2011 ab und arbeitete in der Folge im Polizeirevier Dresden-Nord, in der Inspektion Zentrale Dienste sowie im Polizeirevier Dresden-Süd.

Polizeirat Martin Gebhardt vor dem Reviergebäude in Freital. "Für meine Kollegen möchte ich ein guter Chef sein und die Bürger sollen sich sicher fühlen."
Polizeirat Martin Gebhardt vor dem Reviergebäude in Freital. "Für meine Kollegen möchte ich ein guter Chef sein und die Bürger sollen sich sicher fühlen." © Karl-Ludwig Oberthür

Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren der Führungsstab der Polizeidirektion Dresden sowie das Staatsministerium des Innern. Nach einem zweijährigen Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster wurde er 2022 zum Polizeirat ernannt. Zuletzt arbeitete er im Führungsstab der Polizeidirektion Dresden.

Kooperation mit der Bundespolizei

Den Revierbereich kennt Martin Gebhardt bisher aus seiner Freizeit. Er treibt gerne Sport, vor allem Laufen und Radfahren. "Deshalb bin ich hier in der Gegend schon oft unterwegs gewesen." Zur Arbeit nimmt er gerne das Rad.

In den nächsten Tagen wird er jedoch viel im Auto unterwegs sein. Er will sich im gesamten Revier umsehen, die Kollegen am Standort Dippoldiswalde und den Polizeiposten in Bannewitz, Wilsdruff und Altenberg kennenlernen.

Das Revier ist mit 766 Quadratkilometer Fläche sehr groß, rund 118.000 Menschen leben in dem Gebiet. "Und für deren Sicherheit sind wir zuständig." Wichtig ist ihm deshalb, dass die Polizei als Ansprechpartner wahrgenommen wird. "Wir wollen für die Menschen da sein, wir wollen präsent sein." Helfer und Problemlöser - so sieht Gebhardt seine Rolle als Polizist und Revierleiter.

Das betrifft auch das Thema Grenzkriminalität. Dabei kooperiert man im Revier mit der Bundespolizei und teilt in Dippoldiswalde inzwischen dasselbe Gebäude. Synergieeffekte würden sich dadurch ergeben. Man kann auch sagen: Die Polizisten können manche Dinge auf dem kurzen Dienstweg regeln.

Zwischen Vandalismus und Grenzkriminalität

Doch die Grenzkriminalität ist nicht das einzige Problem im Revier. In Freital ist da der Vandalismus zu nennen. Beschmierte Wände, zerstörte Spielgeräte - es nimmt kein Ende.

Kürzlich wurde in einer Parkanlage in Sichtweite vom Revier eine massive Tischtennisplatte aus Beton zerstört, wahrscheinlich mit Pyrotechnik regelrecht in die Luft gejagt. Und die Polizei habe nichts gemerkt, höhnte mancher kritisch bei Facebook.

Martin Gebhardt verzieht kurz das Gesicht. "Nachts sitzen nicht alle Polizisten im Revier. Die Kollegen sind draußen unterwegs und leider können wir nicht überall sein", erklärt er.

Was wünscht er sich für seine neue Position? Gebhardt muss nicht lange überlegen. "Für meine Kollegen möchte ich ein guter Chef sein und die Bürger sollen sich sicher fühlen." Ganz persönlich wünsche er sich Zufriedenheit im Beruf.