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Verbraucherschützer warnen vor Fake-Shops für Reifen

Es gibt vermehrt Beschwerden über falsche Onlineshops, die augenscheinlich Autoreifen zu stark reduzierten Preisen verkaufen. An einigen Angaben kann man sie vorab gut erkennen.

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Saisongeschäft wie der Winterreifenhandel lockt Betrüger an. Momentan florieren Fake-Shops, in denen Reifen zu unschlagbaren Preisen angeboten werden.
Saisongeschäft wie der Winterreifenhandel lockt Betrüger an. Momentan florieren Fake-Shops, in denen Reifen zu unschlagbaren Preisen angeboten werden. © Julian Stratenschulte/dpa

Sie heißen wichmann-reifenversand.com, reifen-reichert.com, reifenhandel-rau.com oder reifenversand-weber.com – und haben eines gemeinsam: Es sind Onlineshops, die angeblich Autoreifen zu stark reduzierten Preisen verkaufen. Doch Interessenten sollten sich nicht täuschen lassen: Laut Verbraucherzentrale Hamburg handelt es sich bei allen genannten Anbietern mutmaßlich um Fake-Shops, die nach erfolgter Bezahlung keine Ware versenden. Dass diese Masche gerade jetzt wieder auftaucht, ist nicht verwunderlich: Die Reifenwechselsaison ist voll im Gange.

Wer die vermeintlichen Schnäppchen-Pneus per Vorkasse bezahlt hat, wartet vergeblich auf eine Lieferung. Die dubiosen Anbieter lassen sich nicht mehr kontaktieren. Es gelte daher, vor dem Kauf die nötige Vorsicht walten zu lassen, sagt Julia Rehberg, Juristin der Verbraucherzentrale Hamburg. „Überprüfen Sie den Shop vor der Bestellung.“ Dabei seien unter anderem folgende Fragen zu beantworten: Gibt es ein korrektes Impressum? Stimmt die Handelsregisternummer? Ist die Telefonnummer erreichbar? Kann die gewünschte Ware auch erst nach Lieferung bezahlt werden?

Unter Umständen kann es notwendig sein, den Bestellprozess fast komplett zu durchlaufen. Denn clevere Fake-Shop-Betreiber suggerieren ihren potenziellen Opfern zuerst mehrere Bezahlmöglichkeiten, um am Ende des Bestellvorgangs dann bessere Optionen wie Visa/Mastercard, Paypal oder Lastschrift verschwinden zu lassen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht regelmäßig neue Adressen fragwürdiger Online-Shops. Eine ähnliche Datenbank pflegen die Betreiber von Watchlist Internet. Grundsätzlich gilt, dass die Abzockplattformen oft nur für einen kurzen Zeitraum erreichbar sind - manchmal nur einige Stunden.

Jenseits der Fake-Shop-Thematik spreche übrigens nichts gegen den Reifenkauf im Internet, erklärt der ADAC. Dabei seien aber einige Dinge zu beachten. Beispielsweise sollten Käufer ein Portal nutzen, das die Bestellung auch über Identifizierung mittels Herstellerschlüsselnummer (HSN) und Typschlüsselnummer (TSN) ermöglicht. Diese zwei unverwechselbaren Codes finden sich im Fahrzeugschein.

Ein weiterer Tipp: Vor der Bestellung sollten Autobesitzer klären, welcher Vertragspartner des Händlers die Reifen aufzieht und welche Verantwortung damit einhergeht. „Hat der Montagebetrieb keine Kenntnis davon, für welches Fahrzeug die Reifen bestellt wurden, kann er auch nicht für Fehlkäufe verantwortlich gemacht werden“, so der ADAC. (rnw/are)