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Barmer erhöht Krankenkassenbeitrag deutlich

Die sechs wichtigsten Kassen in Sachsen haben ihre Zusatzbeiträge für das kommende Jahr festgelegt. Für viele Versicherte wird es teurer.

Von Kornelia Noack
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Einige große Krankenkassen in Sachsen werden 2024 teurer.
Einige große Krankenkassen in Sachsen werden 2024 teurer. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Als letzte große Krankenkasse in Sachsen hat die Barmer am Mittwochabend bekannt gegeben, wie ihr Zusatzbeitrag ab Januar ausfallen wird. Die knapp 313.000 Versicherten im Freistaat werden sich auf deutliche Mehrausgaben einstellen müssen. Die Kasse erhöht ihren Zusatzbeitrag um 0,69 Prozentpunkte von derzeit 1,5 auf 2,19 Prozent vom Bruttoeinkommen. Der Gesamtbeitrag steigt damit von 16,1 auf 16,79 Prozent vom Bruttoeinkommen.

Hauptgründe seien laut Barmer die "Teuerung im Gesundheitswesen" und insbesondere die "stark steigenden Ausgaben für die Krankenhausversorgung". Hierfür habe man allein in diesem Jahr bereits 1,1 Milliarden Euro mehr ausgegeben als im vergangenen Jahr.

Der Beitrag der gesetzlichen Krankenkassen setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Dem bundeseinheitlichen Beitrag von 14,6 Prozent auf das Bruttoeinkommen. Außerdem kann jede Kasse einen individuellen Zusatzbeitrag erheben, der derzeit im Schnitt bei 1,6 Prozent liegt. Weil die Gesundheitsausgaben immer weiter steigen, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Kassen empfohlen, ihren Zusatzbeitrag für 2024 um 0,1 Prozentpunkte zu erhöhen.

AOK Plus wird teurer

Auch andere Krankenkassen haben bereits angekündigt, dass sie 2024 teurer werden. So erhöht die AOK Plus, bei der jeder Zweite in Sachsen versichert ist, ihren Zusatzbeitrag von 1,5 Prozent auf 1,8 Prozent. Damit steigt der Gesamtbeitrag für die mehr als zwei Millionen Versicherten im Freistaat von 16,1 auf 16,4 Prozent vom Bruttoeinkommen.

„Die Entscheidung fiel uns nicht leicht“, sagte Daniela Kolbe, Vorsitzende des AOK-Verwaltungsrats. „Aber der fehlende politische Wille in Berlin, die gesetzliche Krankenversicherung nachhaltig zu stabilisieren, führt dazu, dass die Ausgaben schneller steigen als die Einnahmen.“ Hintergrund ist, dass in diesem Jahr alle gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet worden sind, insgesamt 2,5 Milliarden Euro aus ihren Finanzrücklagen in den Gesundheitsfonds einzuzahlen. „Das hat uns Handlungsspielräume genommen“, so Kolbe. Im kommenden Jahr will die AOK Plus für die Gesundheitsversorgung ihrer insgesamt 3,5 Millionen Mitglieder15,8 Milliarden Euro ausgeben, aber keine Abstriche an Service und Leistungen machen.

Keine Erhöhung bei DAK und TK

Auch die IKK Classic hat angekündigt, dass der Gesamtbeitrag für die 409.000 Versicherte in Sachsen im nächsten Jahr steigt - von 16,2 auf 16,3 Prozent vom Bruttoeinkommen. Die Knappschaft hat eine Erhöhung von 16,2 auf 16,8 Prozent angekündigt.

Wer bei der Techniker Krankenkasse versichert ist, muss dagegen im kommenden Jahr nicht mit höheren Abgaben rechnen. Der Verwaltungsrat der größten Krankenkasse in Deutschland hat entschieden, den Zusatzbeitrag von 1,2 Prozent nicht anzuheben. Damit liegt der Gesamtbeitrag der Kasse, bei der in Sachsen etwa 235.000 Menschen versichert sind, unverändert bei 15,8 Prozent vom Bruttoeinkommen.

Auch bei der DAK Gesundheit bleibt der Zusatzbeitrag für unverändert. Er beträgt weiterhin 1,7 Prozent. Damit liegt der Gesamtbeitrag auch im kommenden Jahr bei 16,3 Prozent.