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Trotz Rückgang: Weiter viele Grippe-Kranke in Sachsen

In dieser Woche zeigt sich eine kleine Entspannung in Sachen neuer Atemwegsinfekte in Sachsen. Doch die Zahlen bleiben hoch.

Von Sylvia Miskowiec
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Noch immer ein Stillleben bei vielen Sachsen.
Noch immer ein Stillleben bei vielen Sachsen. © Archivfoto: Susann Prautsch/dpa

Geht sie oder geht sie nicht - die Influenza bestimmt zwar weiterhin das aktuelle Infektionsgeschehen im Freistaat, doch die Neuinfektionszahlen sind in der Woche vom 5. bis 12. Februar erstmals leicht zurückgegangen. 3.711 Sachsen erkrankten neu am Grippevirus, wie die Landesuntersuchungsanstalt in ihrem aktuellen Wochenbericht mitteilt. Das waren drei Prozent weniger als in der Vorwoche, aber immer noch der zweithöchste Stand an Neuinfektionen seit Beginn der Erkältungssaison. Von einem Ende der Welle ist damit noch keine Rede.

Mit dem leichten Rückgang entwickelt sich Sachsen entgegen dem Bundestrend, wo das Robert Koch-Institut (RKI) noch immer leicht steigende Grippezahlen sieht.

Jetzt noch gegen Grippe impfen?

Auffällig ist, dass in Sachsen mittlerweile auch viele kleine Kinder an Grippe erkranken, während die Welle bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachlässt. Zudem beobachtete die Landesuntersuchungsanstalt "ein erhöhtes Influenza-Infektionsgeschehen in Senioren- sowie medizinischen Einrichtungen". Das RKI rät daher immer noch besonders älteren Menschen zur Grippeimpfung, auch wenn es rund zwei Wochen dauert, bis der vollständige Schutz eingetreten ist.

Mit einem Impfaufruf für kleine Kinder halten sich die RKI-Wissenschaftler indes zurück: Zwar gibt es auch für die Kleinen Möglichkeiten, doch die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine Empfehlung für einen Impfstoff ausgesprochen - wohl aber die Sächsische Impfkommission. Manche Krankenkasse zahlt die Impfung auch bereits als Extra-Leistung, die es für Kinder bis sieben Jahren auch als eine Art Nasenspray gibt.

Ansteckungen mit RS-Viren lassen nach

Besonders kleine Kinder und Säuglinge leiden zudem immer noch stark an Atemwegserkrankungen, die durch Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) hervorgerufen werden. Die Landesanstalt registrierte 708 Neuinfektionen in der sechsten Kalenderwoche. Das waren zwar neun Prozent weniger, allerdings vom bisherigen Jahres-Hoch aus kommend.

Weiter Rückgang bei Corona-Erkrankungen

Mit 241 positiven PCR-Tests wurden vom 5. bis 12. Februar erneut deutlich weniger Corona-Neuerkrankungen gemeldet als in der Vorwoche, als sich noch 283 Menschen neu ansteckten. Zwar treffen Covid-19-Erkrankungen immer noch vorwiegend ältere Menschen, doch laut Robert Koch-Institut führen aktuell häufiger Influenzaerkrankungen und deutlich seltener Corona zu schwer verlaufenden Erkrankungen.

Weniger neue Todesfälle durch Atemwegserkrankungen

In der sechsten Kalenderwoche gab es zudem mit fünf an oder mit Corona Verstorbenen so wenig neue Todesfälle wie lange nicht. Unterm Strich stieg die Zahl der Corona-Toten damit auf 343 seit Oktober. Dabei handelte es sich um Patienten im Alter zwischen 39 und 99 Jahren.

Auch die Zahl der neu aufgrund einer Influenza-Erkrankung Verstorbenen hat sich mit sieben neuen Fällen binnen Wochenfrist halbiert. Insgesamt starben in Sachsen seit Beginn der Erkältungssaison 36 Menschen zwischen elf und 96 Jahren durch die Grippe.

Bei den Erkrankten mit RSV überlebte ein weiterer Mann die Erkrankung Anfang Februar nicht, genauso wie vier Frauen und ein weiterer Mann seit Anfang Oktober. Die Verstorbenen waren zwischen 71 und 99 Jahren alt.