Dreisteste Werbelüge des Jahres gesucht
![Die Kandidaten für den „Goldenen Windbeutel“.](https://image.saechsische.de/784x441/x/b/xb1h3ruatrstha217h38zienjwpe5pnj.jpg)
Prominent beworbene Zutaten, die nur in winzigen Mengen vorhanden sind, Zuckerbomben, die für viel Geld als gesund verkauft werden und Mogelpackungen, bei denen Hersteller den Inhalt schrumpfen: Um auf solche Probleme hinzuweisen, verleiht die Verbraucherorganisation Foodwatch jährlich den „Goldenen Windbeutel“. Ab jetzt können Verbraucher wieder abstimmen über folgende Kandidaten:
1. Kandidat
Alete bewusst Obsties Erdbeere Banane mit Joghurt von der Humana Vertriebs GmbH: Die Aussage „Ohne Zuckerzusatz“ suggeriert eine gute Nährwertqualität. Dabei enthält der Kindersnack 72 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Mit so einem hohen Zuckergehalt sollte das Produkt nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation nicht an Kinder beworben werden.
2. Kandidat
Heisse Tasse Champignon Creme von GB Foods Deutschland: Geworben wird „mit echtem Gemüse“, enthalten sind zwei Prozent Gemüse, stattdessen modifizierte Kartoffelstärke, Palmöl und Glukosesirup.
3. Kandidat
Langnese Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever: Statt 1.300 sind nur noch 900 ml drin, aber der Preis von 3,99 Euro ist gleich geblieben. Ein Plus von 44 Prozent!
4. Kandidat
Offset Nutrition Pretty Little Meal Bar (Naked Apple White + Crisp) von Famous Brands: Der Schokoriegel wird als gesunder „Hauptmahlzeitenersatz“ beworben. Diana Rubin, Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin und Diabetologie des Vivantes Humboldt Klinikums, bewertet ihn als „hochverarbeitetes Lebensmittel mit überwiegend ungünstigen Inhaltsstoffen.“
5. Kandidat
Veganer Schinken Spicker Mortadella von Rügenwalder Mühle: Er wird beworben mit „Auf Basis von Sonnenblumenkernen“. Tatsächlich enthalten sind jedoch gerade einmal 2 Prozent Sonnenblumenprotein. Das Produkt besteht überwiegend aus Trinkwasser, Rapsöl und Bambusfasern.
Fazit: Foodwatch forderte die Bundesregierung auf, entschlossen gegen Verbrauchertäuschung vorzugehen. Beispielsweise müssten Lebensmittelhersteller und Handel verpflichtet werden, versteckte Preiserhöhungen klar zu kennzeichnen.