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Zahl der Organspender in Deutschland ist leicht gestiegen

8.500 Patienten warten in Deutschland auf ein Organ. Zwar stieg die Zahl der Spender, doch im internationalen Vergleich liegt die Bundesrepublik dennoch weit zurück.

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Der Mangel an Spenderorganen bleibt in Detuschland ein großes Problem.
Der Mangel an Spenderorganen bleibt in Detuschland ein großes Problem. © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Zahl der postmortalen Organspenden in Deutschland ist im laufenden Jahr wieder gestiegen. Nach einem Rückgang im Jahr 2022 habe es in den 1.200 deutschen Entnahmekrankenhäusern 788 Organspender gegeben, elf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag zum Auftakt ihres Jahreskongresses in Würzburg mit.

Im selben Zeitraum wurden 2.381 Organe entnommen, nach 2.180 im Jahr zuvor. Transplantiert wurden in Deutschland aus dem Eurotransplant-Verbund 2.480 Organe, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 2.294.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) machte einer Mitteilung der DSO zufolge in einer Videobotschaft deutlich, dass Deutschland im internationalen Vergleich damit nach wie vor sehr schlecht abschneide. "Das ist beschämend und für die betroffenen Patientinnen und Patienten ist es lebensbedrohlich", sagte Lauterbach demnach. Er rief alle Beteiligten auf, sich für einen erfolgreichen Start des Organspende-Registers einzusetzen.

"Der Aufwärtstrend, den wir bereits zur Mitte des Jahres sahen, hat sich weiter fortgesetzt. Wir liegen damit aktuell ziemlich genau auf dem Niveau des Jahres 2018", sagte der medizinische Vorstand der Stiftung Organtransplantation, Axel Rahmel. Diese Zahlen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Deutschland immer noch ein eklatanter Mangel an Spenderorganen herrsche. "Mit Blick auf die rund 8.500 schwer kranken Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten können, dürfen und wollen wir uns mit dem erreichten Niveau nicht abfinden", sagte Rahmel.

Zahlreiche Organspenden scheitern nach seiner Darstellung noch immer an der fehlenden Zustimmung. In lediglich 35 Prozent der
Fälle sei im laufenden Jahr der mündliche oder schriftliche Wille des Verstorbenen entscheidend gewesen. Eine schriftliche Willensbekundung habe sogar nur bei 15 Prozent der möglichen Organspenden vorgelegen. In den anderen Fällen kam es auf das Verhalten der Angehörigen an. (dpa)