Dippoldiswalde
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Glashütte rüstet die letzten alten Straßenleuchten um

In vier Orten werden LED-Leuchten eingebaut. Die Uhrenstadt erwartet sich trotz hoher Investitionskosten in den Folgejahren Einsparungen.

Von Maik Brückner
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In der Glashütter Kernstadt wurde schon vor längerer Zeit die Beleuchtung auf LED umgestellt. Auch die evangelisch-lutherische Stadtkirche wird mit energiesparenden Leuchten angestrahlt.
In der Glashütter Kernstadt wurde schon vor längerer Zeit die Beleuchtung auf LED umgestellt. Auch die evangelisch-lutherische Stadtkirche wird mit energiesparenden Leuchten angestrahlt. © Karl-Ludwig Oberthür

In den kommenden Monaten wird die Stadt Glashütte weitere Straßenleuchten sanieren. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Räte folgten auch dem Vorschlag der Verwaltung, dafür mehr eigenes Geld einzusetzen als ursprünglich geplant. Der Grund: Die von der Stadt beantragte Förderung wird es nicht geben.

Denn das vom Freistaat anfänglich in Aussicht gestellte Programm wurde nicht wieder auferlegt. Und die vom Bund ermöglichte Förderung refinanziert nur den Neubau von Straßenleuchten. Die Folge: Glashütte wird die ursprünglich vorgesehenen 177.200 Euro um weitere 65.000 Euro aus der eigenen Rücklage aufstocken.

Wie Bürgermeister Sven Gleißberg (parteilos) informierte, habe zuvor auch ein Finanzierungsmodell geprüft, das der Energieversorger Sachsen-Energie der Stadt unterbreitet hat. Demnach würde das Unternehmen einen Teil der Baukosten über 15 Jahre verzinst finanzieren. Die im Gegenzug dafür aufzubringenden Zinsen und der Zinseszins ließen dieses Angebot aber unwirtschaftlich erscheinen.

Niedrige Ausfallquote

Trotz der vergleichsweise hohen Kosten lohne sich die energetische Sanierung, begründete Lutz Grämer vom Bauamt die Investition in der Beschlussvorlage und verwies auf bisherigen Erfahrungen. Demnach könne man direkt etwa 60 Prozent Energie einsparen. Zudem sind die neuen Leuchtmittel deutlich haltbarer.

Bringen es bisherige Leuchtmittel auf 10.000 Betriebsstunden, so müssen neue in der Regel erst nach 100.000 Betriebsstunden ersetzt werden. Außerdem sind die neueren Leuchten nicht so störanfällig. Grämer verweist auf Erfahrungen. "Die Ausfallquote liegt nach fünf Jahren Betrieb bei unter einem Prozent."

Erneuert werden Leuchten in Oberfrauendorf, Cunnersdorf, Johnsbach, an der Ausflugsgaststätte Bretthäusel und am Kohlsteig in Glashütte. Hier werden 127 vorhandene Straßenlaternen auf LED umgestellt, an einigen Stellen werden weitere Straßenlaternen errichtet. Geplant sind 37 zusätzliche Standorte. Diese wurden mit den jeweiligen Ortsvorstehern abgestimmt.

Mit der Sanierung der Straßenleuchten hat Glashütte bereits 2014 begonnen. Zum Einsatz kamen nicht nur neue LED-Technik wie in Schlottwitz und Dittersdorf, sondern auch frequenzgesteuerte Dimmtechnik. Damit konnte die Stadt die Kosten für die Straßenbeleuchtung insgesamt um rund 40 Prozent reduzieren - und das, obwohl die nächtliche Abschaltzeit von sieben auf vier Stunden reduziert wurde.


Nach dem Abschluss dieser Investition hat Glashütte so gut wie alle vorhandenen Straßenleuchten umgerüstet beziehungsweise erneuert. Danach gibt es nur noch ein paar wenige Leuchten in Reinhardtsgrimma, die unsaniert sind. Die stehen an der Ortsdurchfahrt und sollen im Zuge des weiteren Ausbaus der Staatsstraße 183 erneuert werden.