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Görlitzer schreibt sein erstes Kinderbuch

Der Baumkletterer Andreas Jarosch hat viele Talente. So enthält "Mondlicht und Feengesang" eigene Texte, Bilder, Lieder und Musik zum Nachspielen. Das gefällt auch den Lesern.

Von Ines Eifler
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Andreas Jarosch ist Baumkletterer und hat ein Kinderbuch geschrieben, das auch auf Bäumen spielt.
Andreas Jarosch ist Baumkletterer und hat ein Kinderbuch geschrieben, das auch auf Bäumen spielt. © Martin Schneider

Einen Kinderroman geschrieben, Szene um Szene gezeichnet, Lieder komponiert, getextet und selber eingespielt, eine Spendenaktion gestartet und einen Verlag gegründet – wahrscheinlich hätte Andreas Jarosch auch noch den Druck seines Buches übernommen, wenn er irgendwo Zugang zu einer Druckmaschine gehabt hätte.

Alles andere an "Mondlicht und Feengesang" aber hat er selbst gemacht und damit ein Vorhaben verwirklicht, das sich nicht jeder zutrauen würde. Der 50-jährige Görlitzer hat weder Mühe noch Geld gescheut, um sich einen Traum zu erfüllen. "Ich arbeite mich gern so lange in Sachen ein, bis sie gelingen", sagt er.

Alles an "Mondlicht und Feengesang" ist selbstgemacht: Texte, Illustrationen, Lieder.
Alles an "Mondlicht und Feengesang" ist selbstgemacht: Texte, Illustrationen, Lieder. © Martin Schneider

Auf diese Weise ist er zu seinem heutigen Beruf als Baumkletterer gekommen. So hat er als Erwachsener Klavierspielen gelernt. Und so sind die wunderschönen Zeichnungen der Gute-Nacht-Fee Lotta entstanden, die viel von dem Reiz seines im Herbst 2022 erschienenen Kinderbuches ausmachen.

Baumklettern mit Feen

Andreas Jarosch hat ursprünglich Schlosser gelernt und Wirtschaftsinformatik studiert. Dann machte er sein Hobby zum Beruf und gründete eine Kletterschule. Als er einmal gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, auch auf schwer erreichbar hohe Bäume zu klettern, um sie zu beschneiden, sagte er zu. Schnell lernte er alles, was man über Baumpflege wissen muss, und ist seitdem Experte für die Wipfel in 30 Meter Höhe auf dem Nikolaifriedhof, im Tierpark oder im Stadtpark.

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Die Geschichten um die Gute-Nacht-Fee und ihren Eichhörnchenfreund, auch einige Schlaflieder dachte sich Andreas Jarosch schon vor einigen Jahren für seinen heute zwölfjährigen Sohn aus. Lange rührte er diesen Schatz nicht mehr an, bis er sich zu Beginn der Corona-Zeit entschloss, die Geschichten und Lieder aufzuschreiben.

Verkauf läuft

Dass er auch zeichnen kann, wusste er gar nicht. Sein Kunstlehrer auf der 15. Oberschule hatte ihm in den 1980er Jahren jedes künstlerische Talent abgesprochen. Doch als sich Andreas Jarosch vorstellte, das Buch von jemandem illustrieren zu lassen, entschied er sich lieber, es selbst zu versuchen und die Bilder, die ihm vorschwebten, aufs Papier zu bringen. Mit viel Geduld und Übung gelang auch das. Die Lieder für die beiliegende CD sang seine Tochter Rada ein, die in Berlin Schauspiel studiert, er selbst begleitete sie am Klavier.

"Der Verkauf in Görlitzer Buchhandlungen läuft recht gut", sagt Andreas Jarosch. 250 Exemplare seines Buches sind inzwischen im Umlauf und helfen Kindern beim Einschlafen.