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Wie ein Görlitzer ein Nieskyer Meisterstück herausputzt

Durch Medienberichte ist die Gartenlaube "Kleiner Christoph" von Christoph & Unmack vor dem Vergessen bewahrt worden. Auch bei Familie Fugmann, die sie abreißen wollte.

Von Steffen Gerhardt
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Das Dach des "Kleinen Christoph" von Familie Fugmann in Görlitz-Rauschwalde wird derzeit von der Dachdeckerfirma Mittrach saniert.
Das Dach des "Kleinen Christoph" von Familie Fugmann in Görlitz-Rauschwalde wird derzeit von der Dachdeckerfirma Mittrach saniert. © Paul Glaser

Handwerker sind dieser Tage emsig damit beschäftigt, im Garten von Familie Fugmann dem "Kleinen Christoph" einen neuen Hut, sprich Dach, zu geben. Die zuvor notdürftig mit einer Plane geschützte Holzlaube im Görlitzer Stadtteil Rauschwalde soll nun wieder in ihrer alten Schönheit erstrahlen.

"Nachdem wir wissen, was für einen Schatz wir in unserem Garten haben, wollen wir diesen erhalten und nutzen", sagt Falk Fugmann. Als er die Plane von dem Holzhäuschen gezogen und sich das Objekt näher betrachtet hatte, stellte Herr Fugmann fest, dass die Schäden doch nicht so groß wie erst befürchtet sind. Drei Wände stehen ohne größere Mängel da, nur das Dach und die Rückwand haben durch einen abgebrochenen großen Ast Schaden genommen. Diesen zu beheben, das hat die Dachdeckerei Mittrach aus Görlitz sich jetzt zur Aufgabe gemacht.

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Falk Fugmann berichtet, dass das keine einfach so in den Garten gestellte Holzlaube ist. "Sie ist unterkellert, auch wenn man nur im Kriechgang durch den Keller kommt. Aber es ist ein kühler Ort, an dem man nicht nur Getränke lagern kann", hat der Eigentümer festgestellt. Beim Aufräumen hat Herr Fugmann auch noch Hölzer in der Laube gefunden, auf denen die braune Originalfarbe zu sehen ist. In diesem Farbton soll der restaurierte "Kleine Christoph" wieder sichtbar sein.

Der Nieskyer Museumsleiter Jan Bergmann-Ahlswedel (links) besuchte gleich nach Bekanntwerden der Rarität von Christoph & Unmack in Rauschwalde dessen Besitzer Falk Fugmann. Der Görlitzer hatte seine Entdeckung zuvor dem Museumschef mitgeteilt.
Der Nieskyer Museumsleiter Jan Bergmann-Ahlswedel (links) besuchte gleich nach Bekanntwerden der Rarität von Christoph & Unmack in Rauschwalde dessen Besitzer Falk Fugmann. Der Görlitzer hatte seine Entdeckung zuvor dem Museumschef mitgeteilt. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Kein Museum, nur eine Laube

"Wir wollen aus ihm kein Museum machen, sondern für uns nutzen, denn unter seinem großen Dach sitzt es sich wunderbar", erklärt der stolze Christoph-Besitzer. So wird der Innenraum mehr praktisch als nach historischem Vorbild eingerichtet. Denn von dem einst fest verbauten Inventar haben Fugmanns einiges nach Niesky gegeben. Für den in Görlitz-Weinhübel geborgenen und in Niesky wiederaufgebauten "Kleinen Christoph". So soll es auch bleiben, sagen Fugmanns.

"Wir wurden erst durch die Sendung im MDR über den industriellen Holzbau in Niesky aufmerksam, dass wir so ein architektonisches Juwel im Garten stehen haben", sagt Falk Fugmann. Der Film wurde am 24. Mai gesendet, da war man in Rauschwalde schon mit dem Abriss beschäftigt. "Ich hatte schon Bretter entsorgt. Die habe ich schleunigst zurückgeholt." Als Falk Fugmann die Geschichte über den "Kleinen Christoph" im Fernsehen erfuhr, kam ihm ein, dass in der Nachbarschaft immer mal wieder das Wort "Christoph" im Zusammenhang mit seinem Gartenhaus fiel. "Aber niemand hat das in den Zusammenhang mit Christoph & Unmack in Niesky gebracht." Nun können Grit und Falk Fugmann sicher sein, dass sie ein Exemplar aus der Nieskyer Holzhausfertigung in ihrem Besitz haben.