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Synagoge Görlitz: Dach muss erneut saniert werden

Kurz nach der Einweihung gibt es schon wieder Probleme. Die nun geplanten Arbeiten kosten 400.000 Euro. Was ist da los?

Von Ingo Kramer
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Im September 2022 wurde der Davidstern auf die  frühere Görlitzer Synagoge gehoben. Die Sanierung schien damit abgeschlossen. Doch nun sollen ab Juni schon wieder Bauarbeiter anrücken.
Im September 2022 wurde der Davidstern auf die frühere Görlitzer Synagoge gehoben. Die Sanierung schien damit abgeschlossen. Doch nun sollen ab Juni schon wieder Bauarbeiter anrücken. © Martin Schneider

Die Stadt Görlitz will für 406.000 Euro das Dach über dem Ostflügel der früheren Görlitzer Synagoge auf der Otto-Müller-Straße sanieren. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, über die die Stadträte am Mittwoch im Technischen Ausschuss der Stadt abstimmen sollen.

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Für die Dachdeckung sei historisch eine sogenannte „Mönch-Nonne-Deckung“ verwendet worden, die erstmals Mitte der 1990er-Jahre erneuert wurde. Eine solche Dachdeckung wird sonst vor allem in südlicheren Regionen angewendet. Dicht sei sie in unseren Breiten bei der gegebenen flachen Dachneigung nur mithilfe eines wetterdichten Unterdaches. Außerdem müssen Kehlen, Grate und sonstige Anschlüsse mit großer Gründlichkeit mittels Verblechungen hergestellt werden. „Mitte der 1990er-Jahre fehlten offenbar die Erfahrungen und Kenntnisse für die Ausführung einer solch speziellen Dachdeckung in unserer Region“, heißt es in der Vorlage.

In den Jahren 2016/17 musste bereits das Dach über dem Westflügel erneuert werden. Hier gab es schon damals erhebliche Schäden. Bei der großen Synagogen-Sanierung von 2019 bis 2021 wurden die Dächer beidseitig des Turmes erneuert. „Leider musste innerhalb dieser Maßnahme aus Kostengründen auf die Erneuerung des Daches über dem Ostflügel verzichtet werden“, heißt es in der Vorlage. Im Februar 2021 sei Treibschnee in den Bodenraum eingedrungen und im September 2022 dann Regenwasser: „Somit ist es nun dringend geboten, auch diesen aus den 1990ern verbliebenen Dachbereich zu erneuern.“ Gebaut werden soll von Juni bis September. Die Synagoge bleibt in dieser Zeit für Veranstaltungen nutzbar. Da die Außenanlagen bereits fertig hergestellt wurden, müssen dort aber Schutzvorkehrungen getroffen werden. Bund und Land steuern jeweils 180.000 Euro bei, sodass die Stadt nur 46.000 Euro aufbringen muss.