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Görlitzer Landrat für Schutzzone gegen Schweinepest

Eine Wildschwein-freie Zone zwischen Görlitz und Zittau soll gegen die Seuche helfen. Noch ist aber unklar, wer was in diesem Streifen überhaupt darf.

Von Matthias Klaus
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Hier wird eine Wildschweinbarriere an der B115 aufgebaut. Nötig ist laut Landrat aber ein ganzer Korridor.
Hier wird eine Wildschweinbarriere an der B115 aufgebaut. Nötig ist laut Landrat aber ein ganzer Korridor. © Archiv/André Schulze

Landrat Bernd Lange (CDU) hat jetzt seine Forderung einer Weißen Zone, eines Schutzkorridors gegen die Afrikanische Schweinepest zwischen Görlitz und Zittau bekräftigt. "Seit zwei Jahren reden wir darüber. Es muss endlich etwas geschehen", sagte er vor Journalisten. Bisher sei der Korridor, also zwei Zäune an der Grenze, nicht existent. "So lange es diese Zone nicht gibt, werden wir hier keine Besserung haben", so der Landrat. Der Infektionsdruck aus Polen werde nicht nachlassen.

Zwar gibt es schon konkrete Pläne, wie so eine Schutzzone aussehen könnte. Aber es sind immer noch etliche Fragen ungeklärt. "Wir sind mit dem Freistaat im Gespräch", sagt Beigeordnete Martina Weber. Ein unklarer Punkt: Wer darf was in der Schutzzone, was ist dort rechtlich erlaubt? Dürfen beispielsweise Jäger dort schießen?

Die Schweinepest setzt die Schweinehalter im Kreis zunehmend unter Druck. Noch gibt es keinen Fall, in dem ein Hausschwein betroffen ist. Aber, so die Beigeordnete, es gibt inzwischen 30 Prozent weniger Zuchtschweine im Kreis.

"Hausschlachten ist unter diesen Bedingungen kaum noch möglich. Ein Kulturgut stirbt aus", so der Landrat. Die Strategie Polens, Wildschweine sich mit der Pest selbst zu überlassen, sei nicht aufgegangen. Greifvögel, Füchse und Wölfe haben die Seuche weitergetragen. "In Polen steht nun der Schutz der Hausschweine an erster Stelle", sagt Bernd Lange.