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Im Kreisnorden müssen alte Kiefern Platz machen für junge Bäume

Im Revier Kreba sollen Anfang nächsten Jahres Kiefern geerntet werden. Eine andere Initiative hofft indes auf neue Bäume.

Von Ingo Kramer
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Im Norden des Landkreises Görlitz wachsen vor allem Kiefern. Ab und an finden Fällungen statt.
Im Norden des Landkreises Görlitz wachsen vor allem Kiefern. Ab und an finden Fällungen statt. © Archivfoto: Rolf Ullmann

Rund um Görlitz/Niesky befinden sich im Forstbezirk Oberlausitz nur Splitterflächen im staatlichen Besitz. „Auf diesen Flächen sind in der Saison von Herbst 2023 bis Frühling 2024 keine Baumfällungen und –pflanzungen geplant“, erklärt Christin Gädigk vom Staatsbetrieb Sachsenforst.

Anders sieht es bei Kreba-Neudorf aus: Dort gibt es größere Staatswaldflächen. Für diese ist das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zuständig – und dort sind Fällungen geplant. Im Frühling soll es eine „Holzernte“ mit rund 1.500 Festmetern im Revier Kreba in den Bereichen Mücka und Kreba-Neudorf geben. Darüber informiert Andreas Helwig vom Staatsbetrieb Sachsenforst. „Pflanzungen finden in dieser Zeit nicht statt“, erklärt er.

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Gefällt werden fast ausschließlich Kiefern. „Dabei wird keine Fläche komplett abgeholzt, sondern kontinuierlich über die Entnahme von Einzelbäumen Licht für die nächste Baumgeneration gegeben“, sagt Helwig. So werde der Wald von gleichaltrigen Wäldern mit meist einer Baumart zu strukturreichen Mischwäldern umgebaut. „Wo es geht, nutzen wir die natürliche Verjüngung von Kiefer, Stieleiche und allen anderen heimischen Baumarten“, erklärt er. Bei diesem Prozess müsse man immer wieder nachlichten, also regelmäßig – alle fünf bis zehn Jahre – Bäume ernten.

Gleichzeitig bleibe so auch die Waldeigenschaft und vor allem das Waldinnenklima bestehen, das gerade im Hochsommer so schön kühlt. Die Menge an Bäumen, die gefällt wird, sei sehr unterschiedlich. In jungen Beständen können es wenige hundert Bäume je Hektar sein, in älteren Beständen nur wenige Dutzend je Hektar. Nach aktueller Planung soll im Januar mit den Fällungen begonnen werden: „Je nach Witterung können wir den Einschlag aber auch nach hinten verschieben, etwa, wenn es zu viel geregnet hat.“ Grundsätzliches Ziel sei es, die Fällarbeiten bis Mitte März abzuschließen. Eine gesetzliche zeitliche Begrenzung gebe es im Wald nicht, erklärt Helwig: „Theoretisch können im Wald das ganze Jahr über Fällarbeiten stattfinden.“

Eine andere Initiative kümmert sich derweil um das Pflanzen neuer Bäume: die Oberlausitz Stiftung von Michael Schlitt. Erst kürzlich hat sie bei Königshain, wo der Borkenkäfer große Schäden angerichtet hat, mit vielen Helfern 3.000 Bäume gepflanzt. „Die Aktion in Königshain war finanziell zu 100 Prozent abgedeckt durch die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, die PS-Lotteriegesellschaft, die Stiftung Wald für Sachsen sowie die von der Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal initiierte Crowdfunding-Aktion, bei der 62 Unterstützer fast 6.000 Euro gespendet haben“, berichtet Schlitt.

Derzeit gebe es seitens der Stiftung keine weiteren Aktionen, die finanziell gedeckt sind und jetzt bereits feststehen. „Unsere Stiftung hat aber einen Antrag auf finanzielle Förderung von Baumpflanzaktionen gestellt“, sagt Schlitt. Er gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres ein Zuwendungsbescheid vorliegt. Danach will er über das Projekt und die damit verbundenen Aktionen berichten.