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Zehn gute Gründe, zum Görlitzer Altstadtfest zu gehen

Das größte Volksfest der Stadt beginnt am Freitagabend und läuft bis zum Sonntag. Auch wenn sich Görlitz kein Abschlussfeuerwerk leisten kann, hat das Fest trotzdem viele Höhepunkte.

Von Ingo Kramer & Ines Eifler
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Neben dem traditionellen Riesenrad und dem Kettenkarussell drehte 2022 auch der „Aviator“ auf dem Obermarkt zum Görlitzer Altstadtfest seine Runden.
Neben dem traditionellen Riesenrad und dem Kettenkarussell drehte 2022 auch der „Aviator“ auf dem Obermarkt zum Görlitzer Altstadtfest seine Runden. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das Görlitzer Altstadtfest ist ein Fest mit zwei Gesichtern: Am Marienplatz und Obermarkt gibt es Rummel, Musik und Bier, rund um Untermarkt und Waidhausplatz hingegen mittelalterliches Flair. Organisiert vom Görlitzer Kulturservice und vielen ehrenamtlichen Initiativen, ist so für jeden Geschmack etwas dabei. Die SZ nennt zehn gute Gründe, zum Görlitzer Altstadtfest zu gehen.

Altstadtfest 2023: Mitarbeiter Roger Rudolph säubert die Gondeln des Riesenrads für die Fahrt am Wochenende.
Altstadtfest 2023: Mitarbeiter Roger Rudolph säubert die Gondeln des Riesenrads für die Fahrt am Wochenende. © Martin Schneider

1. Beim Eröffnungsritual in Feststimmung kommen

Der Start am Freitagabend ist immer ein Publikumsmagnet. Los geht es um 18 Uhr an der Rathaustreppe am Untermarkt mit dem Görlitzer Oberbürgermeister, dem sächsischen Ministerpräsidenten, dem Jugendblasorchester, allerhand fahrendem Volk und vielen Gästen. Alle laufen gemeinsam zur Altstadtbrücke, um dort mit dem Zgorzelecer Bürgermeister das Fest mit Trompetenklängen und Salutschüssen feierlich zu eröffnen. Um 19 Uhr folgt der Bieranstich am Untermarkt.

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2. Per Lieblingsmotiv-Pin das Altstadtfest am Leben halten

Das diesjährige Motiv des Altstadtfest-Pins hat Tausende Fans: Die Görlitzer Stadthalle, deren Sanierung viele sehnlichst erwarten. Man kann ihn in Farbe für sechs Euro oder in Gold für zwölf Euro erwerben. Den Pin beim Altstadtfest zu tragen, heißt, etwas für seine Stadt zu tun und zu zeigen, dass Kultur etwas wert ist. Selten war die Finanzierung des Festes so knapp wie 2023. Die Einnahmen aus den Pin-Verkäufen sind wichtiger denn je, damit das Fest eine Zukunft hat.

3. Zum Jakuby-Fest über die Altstadtbrücke gehen

Das Altstadtfest ist ein grenzüberschreitender Höhepunkt im Jahreskalender: Am polnischen Neißeufer heißt es Jakuby-Fest und dauert ebenfalls von Freitag bis Sonntag. Dort gibt es mehrere Bühnen mit Livemusik, dazu Theater, Tanz und Geschichte. An der Altstadtbrücke präsentieren Handwerker ihre Produkte und auf den Wiesen am Griechischen Boulevard campen im Schatten der Bäume Ritterbruderschaften und Gruppen, die historische Szenen nachstellen. Nicht zuletzt bietet das Jakuby-Fest mit vielen Essensständen einen guten Einblick in die deftige polnische Küche.

4. Die kulinarische Vielfalt genießen

Kulinarisch ist das Altstadtfest international aufgestellt. Ob spanische Churros oder Tacos, italienische Baguettes, Thüringer Mutzbraten, Pilz- und Bauernpfannen, Bratwurst und Kartoffelpuffer aus der gutbürgerlichen Küche oder auch gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und andere süße Höhepunkte – beim Altstadtfest ist für jeden Geschmack etwas dabei. Fischbrötchen mit Bismarck- oder Brathering, Matjes oder Räucherlachs verleihen den Besuchern das Gefühl des Sommerurlaubs an der See. Dazu gibt es sächsische Weine, Federweißer, frisch gezapfte Biere und weitere edle Tropfen in feierlichem Ambiente.

5. Gemütliche Ecken jenseits des Trubels entdecken

Ist das Altstadtfest rund um Marienplatz, Obermarkt und Untermarkt zu voll, laut und teuer, lohnt es sich, den Fischmarkt und die Nikolaistraße zu besuchen. Beide Orte sind gemütliche Ecken jenseits des Trubels und werden seit Jahren von Bürgerinitiativen bespielt: Der Fischmarkt von der Freien Evangelischen Gemeinde mit der großen Heurutsche als Alternative zur Hüpfburg, die Nikolaistraße von Anwohnern, die teilweise regionale Musiker einladen und traditionell selbst gebackenes Brot aus dem Lehmofen anbieten.

6. Zum Tanzabend à la Görly Dancing einladen lassen

Ganze zehn Jahre ist es her, dass „Görly Dancing“ die Görlitzer bewegte und über 2.000 Menschen zum Tanzen animierte. Am Sonnabend ab 18.30 Uhr ist es beim Altstadtfest wie 2013 die Tanzschule Matzke, die auf dem Obermarkt zu einem Tanzabend mit Crashkursen in Tango, Foxtrott und Discofox einlädt. Am späteren Abend beginnt dann die „Große Görlitzer Tanznacht“ mit der Dresdner Galaband, die sonst bei internationalen Tanzturnieren spielt.

7. Im Tauchturm in die Tiefe tauchen

Zum Boden eines Schwimmbeckens sind viele schon einmal getaucht, aber mit Sauerstoffflasche, und das inmitten des Altstadtfestes? Die Görlitzer Kulturservicegesellschaft hat diesmal einen Tauchturm des DRK organisiert, in dem man unter Anleitung abtauchen und dem Festgetümmel durchs Bullauge zuschauen kann. Im Turm locken Aktionen, Wettbewerbe und Bewegung zum Probieren.

8. Livemusik auf mehreren Plätzen erleben

Wenn es an irgendetwas beim Altstadtfest nicht mangelt, dann ist das Livemusik. Auf dem Obermarkt spielen beispielsweise die Ostrock-Band B 1000 oder das Jugendshoworchester. Auf dem Untermarkt und dem Waidhausplatz geht es mit Bands wie Piers of Oxford, Bakchus, Tighten Up, Stara Laubemia und nicht zuletzt Engerling etwas uriger zu: Alte Sackpfeifen und Klamauk wechseln sich mit Saiteninstrumenten aller Art sowie Schlagwerk und Trommeln ab. Und ab und an hört man ein „modernes“ Akkordeon.

9. Bei Nightfever in Erinnerungen schwelgen

Waren sie die Stars vergangener Landskron-Braufeste, sind sie nun erstmals beim Altstadtfest zu erleben. Die Musiker der Liveband Nightfever covern legendäre Klassiker von Abba oder den Bee Gees, lassen Pop-Hymnen der 1980er wieder aufleben und bringen neue Chart-Hits auf die Bühne. Nightfever sind die Krönung und der Abschluss des Görlitzer Altstadtfestes am Sonntagabend auf dem Obermarkt. Sie spielen von 18 bis 22 Uhr und laden zum Tanzen und Mitsingen.

10. Vom Flair begeistern lassen

Nicht zuletzt besticht das Altstadtfest auch mit seinem Flair. Auf Blumen und Dekoration wird viel Wert gelegt. Hochbeete und bepflanzte Obstkisten, Birken und Maiskolben sowie große und kleine Phönixpalmen sorgen für eine mediterrane und mondäne Atmosphäre. Doch zum Flair gehören auch die Menschen, die Besucher selbst. Ex-Görlitzer reisen aus nah und fern an und mischen sich unter Hiergebliebene und Zugezogene. Die größte Wiedersehensparty der Stadt sorgt für besondere Emotionen und Freuden. Die Stadt nutzt diese Gelegenheit für eine Fachkräftebörse am Sonnabend, 12 Uhr, im Rathaus. Dort will sie Weggezogenen zeigen, dass sich eine dauerhafte Rückkehr inzwischen auch beruflich lohnt.