Auf das Görlitzer Standesamt kommen ein paar mehr Hochzeiten drauf zu. Das hat aber nichts mit einem verstärkten Bedürfnis von Görlitzer Pärchen zu tun, sondern mit Problemen der Gemeinde Markersdorf.

Sie kann personell ihr Standesamt nicht mehr aufrechterhalten. Deswegen hatte noch der damalige Markersdorfer Bürgermeister Thomas Knack Gespräche mit dem Görlitzer Rathaus über eine Kooperation geführt. Schon seit dem 1. Mai übernahm das Görlitzer Standesamt die Aufgaben für Markersdorf. Nun soll alles in einem Vertrag festgehalten werden. Im Juli billigte der Markersdorfer Gemeinderat den Vertrag, an diesem Donnerstag zog der Görlitzer Stadtrat nach. Einstimmig billigten die Räte einen entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung.

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Formell wird mit der Zweckvereinbarung der Standesamtsbezirk Markersdorf aufgelöst. Die Folge: Im Markersdorfer Rathaus werden keine Trauungen mehr vollzogen, sie finden alle im Görlitzer Rathaus statt. Allerdings wollten in den vergangenen Jahren nur wenige Paare in der Gemeinde Markersdorf heiraten. Waren es vor der Corona-Pandemie 2019 sieben Eheschließungen, stieg die Zahl im Jahr darauf sogar auf zehn. Doch 2021 waren es nur zwei Eheschließungen, und in diesem Jahr stand bislang nur eine Trauung im Kalender.

Auch die Beurkundung von Geburten, Sterbefällen sowie anderen wichtigen Vorgängen sind eher selten in Markersdorf. Geburten waren 2019 und 2020 jeweils nur eine und seitdem keine mehr. Sterbefälle machten das Gros der Arbeit aus, 2020 waren es 20, in diesem Jahr bislang zehn.

Für die Dienstleistung zahlt Markersdorf monatlich knapp 1.500 Euro, der Gegenwert für 40 Stunden im Monat.