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Neuer Busfahrplan: So viele Kinder pendeln zum Unterricht nach Görlitz

Der Anteil von Schülern aus dem Umland an Görlitzer Schulen ist geringer als gedacht. Die Ausnahme bildet eine Schule des Kreises in Görlitz.

Von Sebastian Beutler
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Der Schülerverkehr zwischen Görlitz und Weißwasser ist derzeit ein Aufregerthema.
Der Schülerverkehr zwischen Görlitz und Weißwasser ist derzeit ein Aufregerthema. © Symbolfoto: Dietmar Thomas (Archiv)

Mit Hinweisen auf die Umlandfunktion Görlitzer Schulen hat Landrat Stephan Meyer Druck auf die Einrichtungen ausgeübt, ihre Unterrichtszeiten den neuen Busverbindungen anzupassen. Bis zum Anfang der Winterferien solle das geschehen, nur so lange sollen zusätzliche Busse gerade entlang der Neiße eingesetzt werden. Meyer sprach in diesem Zusammenhang von 30 Prozent Schülern aus den Umlandgemeinden an Görlitzer Schulen.

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Auf SZ-Nachfrage hat nun das Görlitzer Landratsamt konkretisiert, wie hoch der Anteil von Schülern aus dem Görlitzer Umland an den jeweiligen Schultypen ist. So pendeln an den Görlitzer Oberschulen lediglich acht Prozent der Schüler täglich aus ihren Dörfern in die Stadt. Bei Förderschulen machen sie elf Prozent aus, an Gymnasien 20 Prozent. All diese Schultypen sind in Trägerschaft der Stadt Görlitz.

Zumindest bei den Oberschulen hat die Stadt auch kein großes Interesse, dass sehr viele Schüler auf diese Schulen gehen. Das hat zwei Gründe. Seit Jahren kämpft Görlitz mit zu geringen Kapazitäten bei Oberschulen, stellte bereits Container-Klassenzimmer an der Oberschule in Rauschwalde und Königshufen auf und will eigentlich eine neue Schule im Schlachthof-Areal errichten. Andererseits erhält die Stadt Görlitz keine höhere Förderung vom Freistaat für einpendelnde Schulkinder aus dem Umland, die Stadt hat also von dieser Umlandfunktion finanziell direkt nichts.

Zu dem Phänomen gehört auch: Deutlich weniger Görlitzer Kinder besuchen Oberschulen im Umland, sodass unterm Strich rund 100 Kinder mehr in die Stadt auf Oberschulen ein- als auspendeln.

Beim Berufsschulzentrum in Görlitz sind es 49 Prozent der Schüler, die aus dem Umland oder anderen Kommunen des Kreises kommen. Das liegt in der Sache begründet: Berufsschulzentren haben ein viel größeres Einzugsgebiet, das teilweise auch über den Landkreis Görlitz wie bei den Bäckern hinausreicht. Diese Schule arbeitet unter der Regie des Landkreises - und plant trotzdem keine Veränderungen bei den Unterrichtszeiten.