Görlitz
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Patenschaft statt Böllernacht: Tierpark sammelt Spenden

Was für Menschen bunt und lustig ist, kann für Känguru und Co. grausam und mitunter tödlich sein. Der Görlitzer Zoo begrüßt daher das Verbot - und bittet um Spenden.

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In der Vergangenheit geschah bei den Kängurus in der Silvesternacht ein tragischer Unfall. Damit sich das nicht wiederholt, werden die Tiere nun an Knallgeräusche gewöhnt.
In der Vergangenheit geschah bei den Kängurus in der Silvesternacht ein tragischer Unfall. Damit sich das nicht wiederholt, werden die Tiere nun an Knallgeräusche gewöhnt. © www.zoo-goerlitz.de, I. Plath

Während viele Menschen das neue Jahr freudig feiernd begrüßen, ist Silvester für die meisten Haus- und Wildtiere eine wahre Horror-Nacht. "Laute Böller, zischende Raketen und helle Blitze versetzen sie in Angst und Schrecken. Verletzungen bis hin zum Tod durch Fluchtversuche, aber auch erhebliche psychische Folgeschäden in Form von Angststörungen können die Folge sein", informiert Isa Plath, Sprecherin des Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec.

Im Görlitzer Zoo sind vor allem die nervösen Fluchttiere wie Hirsche, Antilopen, Kängurus und Vögel gefährdet. So führte der Silvester-Stress in der Vergangenheit zum Beispiel dazu, dass ein Känguruweibchen sein Jungtier aus dem Beutel warf, welches daraufhin an Unterkühlung starb. Um solchen Szenarien bestmöglich vorzubeugen, wird bereits Wochen vorher mit den Tieren trainiert, nachts in den Stall zu gehen und sich an über Lautsprecher abgespielte Knallgeräusche zu gewöhnen. Zusätzlich werden die Scheiben blickdicht abgehängt, um die Tiere vor auftretenden Lichtblitzen zu schützen.

In der Silvesternacht selbst ist der Tierpark-Direktor mit Mitarbeitern vor Ort, um nach den Tieren zu sehen. Ist die Nacht überstanden, sammeln sie am darauffolgenden Morgen häufig große Mengen an Resten von Feuerwerkskörpern in den Gehegen zusammen. Denn werden diese von den Tieren verschluckt, können sie zum Tod durch Fremdkörper im Verdauungstrakt führen.

Aus genannten Gründen begrüßt der Tierpark den Entschluss von Bund und Ländern zum Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern und Feuerwerksverbot auf publikumsträchtigen Plätzen. „Wir wünschen allen einen stimmungsvollen Jahreswechsel!“, sagt Direktor Sven Hammer. „So hart das für die Menschen klingen mag, aber der komplette Verzicht auf Pyrotechnik wird den Tierparktieren sowie vielen Wild- und Haustieren einen großen Gefallen tun.“

Sein Vorschlag für einen guten Neujahrs-Vorsatz: das aufgrund des Verkaufsverbots für Feuerwerkskörper gesparte Geld zum Beispiel in eine Futter-Patenschaft für einen Tierparkbewohner investieren und der Einrichtung damit in der besucherärmeren Zeit unter die Arme greifen. (SZ)

Informationen zu den Patenschaften unter https://zoo-goerlitz.tivents.app/