SZ + Görlitz
Merken

Tödlicher Unfall in Görlitz: Rentnerin fiel wohl in alten Brunnenschacht

Mitte vergangener Woche verlor eine 93-jährige Frau in Görlitz ihr Leben, als sich der Boden im Hof ihres Hauses auftat und sie in die Tiefe stürzte. Seitdem fragt sich die Öffentlichkeit: Was war das für ein Loch?

Von Marc Hörcher
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Zu einem tragischen Unfall ist es vergangene Woche in Görlitz gekommen.
Zu einem tragischen Unfall ist es vergangene Woche in Görlitz gekommen. © Danilo Dittrich

Langsam kommt etwas mehr Licht in das tragische Unglück, bei dem eine 93-jährige Frau vergangene Woche ihr Leben verlor. Bei dem Loch im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses am Grünen Graben, in das die Rentnerin einbrach und tödlich verunglückte, handelt es sich ersten Erkenntnissen nach tatsächlich um einen alten Brunnenschacht. Das teilte die Polizei dem MDR mit. Dem Bericht zufolge soll dieser Brunnenschacht bei Sanierungsarbeiten in den Jahren 1999/2000 verschlossen worden sein.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Die Stadtverwaltung Görlitz bestätigt: „In den historischen Akten ist ein Brunnen als solches eingezeichnet.“ Er habe seinerzeit der Wasserversorgung gedient. Aktuell könne jedoch nicht verlässlich gesagt werden, ob der in den Akten dokumentierte Brunnen und der Schacht, in den die Frau stürzte, identisch sind, heißt es aus dem Rathaus. Laut Berufsfeuerwehr Görlitz hat der Brunnen beziehungsweise Schacht eine Tiefe von über drei Metern.

Auf die Frage der Redaktion, ob solche Hofbrunnen in den Gebäuden im Ring um die Altstadt üblich sind oder waren, antwortet Rathaus-Sprecherin Annegret Oberndorfer nur, hierzu könne „pauschal keine Aussage getroffen werden.“ Dem MDR sagte die Verwaltung, ähnliche Einbrüche aus der Vergangenheit seien nicht bekannt.

Bekannt sind in der Görlitzer Altstadt Hausbrunnen in den Kellern. Einer steht beispielsweise im Schlesischen Museum. Aber das sind andere Bauwerke als dieses Loch, das nun zu einer tödlichen Falle wurde.