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Schnee kommt nach Görlitz - ein bisschen

Bundesweit wird mit Schnee gerechnet, teils ist er schon da. In Görlitz wird es wohl kaum dramatisch - aber doch ein großer Unterschied zum Novemberwetter.

Von Susanne Sodan
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Schön wärs - aber so weiß wird es vermutlich nicht.
Schön wärs - aber so weiß wird es vermutlich nicht. © Pawel Sosnowski

Der Rückblick auf den November überrascht: Äußerst sonnig fiel der Monat aus. Bundesweit fiel die Sonnenscheindauer rund 40 Prozent höher als üblich aus, vermeldet der Deutsche Wetterdienst. In Görlitz lag der Wert sogar noch höher. "Dass es uns gar nicht so vorkommt, und wir den November vielleicht gar nicht so sonnig in Erinnerung haben, hat mit dem letzten Monatsdrittel zu tun", sagt Anja Juckeland, Meteorologin beim DWD in Leipzig. Denn das letzte Drittel war eher grau.

Doch gestartet war der Monat sehr schön. Auf bis zu 15,8 Grad stieg das Thermometer in Görlitz am 1. November, die Höchsttemperatur des Monats. Die Mitteltemperatur, also alle Monatswerte zusammengerechnet, lag bei 5,2 Grad. Das ist zu warm, erklärt Anja Juckeland. Das langjährige Mittel liegt für einen Görlitzer November bei 3,9 Grad. In den ersten beiden Monatsdritteln dominierte eine Hochdrucklage, etwa ab dem 18. November zogen dann feuchte Luftmassen herein, erklärt Anja Juckeland, die von allem ein bisschen brachten: ein bisschen Wind, ein bisschen Niederschlag, ein bisschen Schnee.

Mal wieder zu trocken - aber es geht noch schlimmer

Kältester Tag war der 18. November mit einer Mitteltemperatur von -3,3 Grad. Auf bis zu -6,7 Grad sank das Thermometer an dem Tag in Görlitz, in Bodennähe auf bis zu -8,2 Grad. Doch viel Niederschlag brachte auch der Wetterumschwung nicht mit. Lediglich 30,8 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registrierte die Görlitzer Wetterstation. Am 18. und 21. November kamen sie dort zeitweise als Schneeregen an.

Negativ-Rekord ist das nicht, voriges Jahr waren es nur 5,3 Liter. Dieses Jahr maß etwa Plauen nur 13 Liter im zurückliegenden November. Dennoch, die aktuellen Werte sind deutlich zu niedrig im Vergleich zum langjährigen Mittel, um die 50 Liter Niederschlag wären für einen Görlitzer November üblich. Zumal auch der Oktober dieses Jahr zu trocken ausfiel. "Hoffen wir, dass es im März, April und Mai besser aussieht, wenn die Vegetation die Niederschläge dringender braucht", sagt Anja Juckeland. Im Winter, wenn die Vegetation ruht, hat die Trockenheit weniger dramatische Ausmaße.

Schnee kommt wohl auch nach Görlitz - ein bisschen

Wenig Regen - viel Sonnenschein ist dann meistens die andere Seite. Auch dabei bricht Görlitz zwar keinen Rekord, aber mit 105,6 Stunden in Görlitz liegt der Wert über dem Üblichen. Das liegt für einen November bei rund 58 Stunden. Sonnen-Spitzenreiter war Nossen mit sogar knapp 124 Stunden - und damit 240 Prozent des Üblichen.

Doch damit ist es jetzt erst mal vorbei: Schnee kündigt sich an. In Ostsachsen zumindest ein bisschen, erklärt Anja Juckeland. Am Freitag setzte von Westen her Schneefall ein, "am späten Nachmittag zieht dieser den Prognosen nach in Richtung Osten." Die Temperaturen dazu liegen in der Nacht um den Gefrierpunkt, etwa zwischen zwei und -5 Grad. Heißt: Am Sonnabend könnte eine leichte Schneedecke über Görlitz liegen. Doch bis Weihnachten wird sich diese keinesfalls halten können. Etwa bis zum Montag rechnet der DWD mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Danach strömt voraussichtlich etwas mildere Luft, die eher Sprühregen mitbringt, aus Westen herein.

Ob es ein weißes Weihnachten gibt? Das jetzt zu prognostizieren wäre noch zu viel Spekulation, sagt Anja Juckeland. "Aber rein statistisch wären wir mal wieder dran mit einem weißen Weihnachtsfest." Etwa alle zehn Jahre rechnet man in unseren Breitengraden mit weißen Weihnachten.