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1.600 offene Stellen weniger in der Oberlausitz als vor einem Jahr

Die Arbeitslosenquote liegt im Mai bei sieben Prozent, ein Prozent höher als vor einem Jahr. Mehr registrierte Ukrainer sind ein Grund. Doch auch ohne sie sieht es auf dem Arbeitsmarkt schwieriger aus.

Von Sebastian Beutler
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Die Arbeitsagentur hat auch für die Oberlausitz nicht mehr so gute Zahlen parat wie noch vor einem Jahr.
Die Arbeitsagentur hat auch für die Oberlausitz nicht mehr so gute Zahlen parat wie noch vor einem Jahr. © Sebastian Schultz

Die schwierige Wirtschaftslage schlägt zunehmend auch auf den Arbeitsmarkt in der Oberlausitz durch. So liegt die Arbeitslosigkeit in den Kreisen Görlitz und Bautzen im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt höher und aktuell bei 7,0 Prozent. 19.020 Arbeitslose waren im Mai 2023 gemeldet. Im Vergleich zum April sank die Arbeitslosigkeit marginal um 0,1 Prozent.

Wie die Arbeitsagentur in Bautzen mitteilte, sind es zwei Entwicklungen, die zu der höheren Arbeitslosigkeit geführt haben. Zum einen sind deutlich mehr erwerbsfähige Personen aus der Ukraine bei der Arbeitsagentur gemeldet als noch im Vorjahr. So waren im Mai 1.327 Ukrainer bei den Jobcentern als arbeitslos registriert, 1.280 mehr als ein Jahr zuvor.

Zudem sind auch mehr Menschen wieder in der Grundsicherung bei den Jobcentern gemeldet als vor einem Jahr. Ein Plus von 2.138 Personen zum Mai 2022 verzeichneten die Behörden.

1.600 offene Stellen weniger als vor einem Jahr

Insgesamt spürt die Arbeitsverwaltung, dass sich die Unternehmen zurückhalten, Personal einzustellen, sodass weniger Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, indem sie eine neue Stelle antraten. Andererseits halten die Arbeitgeber nach Erkenntnissen der Arbeitsagentur ihr Personal, so nahm die Zahl der Arbeitslosmeldungen ebenso ab.

Die Arbeitslosigkeit stieg mit über 20 Prozent im Vergleich zu Mai 2022 überdurchschnittlich rund um Bautzen, Zittau und Hoyerswerda, am besten hielten sich Niesky, Kamenz und Weißwasser mit einer Zunahme der Arbeitslosen von unter zehn Prozent. Auch Görlitz mit einem Zuwachs von "nur" 11,5 Prozent zu Mai 2022 hielt sich wacker.

Im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Unternehmen besonders in der Zeitarbeit weniger offene Arbeitsstellen, aber auch im verarbeitenden Gewerbe und auf dem Bau. Insgesamt sind momentan 3.549 sozialversicherungspflichtige Jobs bei der Arbeitsagentur gemeldet, 1.600 weniger als noch vor einem Jahr.

Kurzarbeit betrifft nur noch wenige Firmen in der Oberlausitz

Kurzarbeit, die viele Betriebe in der Corona-Pandemie gerettet hatte, spielt keine große Rolle mehr. Im Januar beantragten 77 Betriebe für rund 1.000 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld. Damit waren rechnerisch 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in der Oberlausitz von Kurzarbeit betroffen.