Deutsche Bank freut sich über saniertes Stadtbild in Görlitz
Die wachsenden Unsicherheiten durch Inflation und Ukraine-Krieg bewegen auch die Bankkunden der Deutschen Bank. Darüber berichtet jetzt das Geldhaus in Görlitz, als es seine Jahresbilanz für 2021 vorstellte, und bestätigt damit auch die Einschätzungen anderer Geldinstitute im Kreis Görlitz.
Die Haltung der Deutschen Bank in dem Konflikt ist dabei klar. Sie verurteilt den Angriff Russlands scharf. "Wir alle haben ein Recht darauf, in Freiheit und Demokratie zu leben", sagt der Görlitzer Filialleiter Daniel Härtel. "Unsere Gedanken sind bei dem ukrainischen Volk".
Die gesamte Deutsche Bank hat in einer ersten Reaktion 1,5 Millionen Euro für die Menschen in der Ukraine gespendet. Geflohene Menschen aus der Ukraine können in den Filialen der Deutschen Bank auf vereinfachtem und schnellerem Weg Girokonten eröffnen, die vom monatlichen Grundpreis befreit sind. Kunden der Deutschen Bank bekommen zudem die Entgelte erstattet, wenn sie Auslandsüberweisungen an Menschen in der Ukraine tätigen. Ähnliche Regelungen haben alle Banken getroffen.
Kunden legen mehr Geld in Wertpapieren an
Als die Welt noch eine andere war, freute sich die Deutsche Bank über das erfolgreichste Jahr in Görlitz. Das Geschäftsvolumen stieg im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 211 Millionen Euro, auf den Konten lagen 101 Millionen Euro, in den Depots Wertpapiere in Höhe von 75 Millionen Euro. Dabei wachsen die Anlagen in Wertpapiere wie Aktien- oder Rentenfonds schneller als die Beträge auf den Konten. Die Kunden reagieren auf diese Weise auf die niedrigen Zinsen beziehungsweise Negativzinsen auf zu hohe Beträge auf den Konten, zum anderen wandelt sich das Anlageverhalten der Kunden insgesamt. Sie gehen kalkulierbare höhere Risiken ein, um mehr von ihrem Geld zu haben.
Haussanierungen wandeln das Gesicht der Stadt Görlitz
Zugleich verzeichnete auch die Deutsche Bank ein stark wachsendes Kreditgeschäft, und hier vor allem bei Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten. Das Kreditvolumen stieg um acht Prozent auf 34 Millionen Euro. Dabei war der Trend zu den eigenen vier Wänden in Görlitz ungebrochen. Zudem haben die Menschen erneut mehr investiert, um ihr zu Hause auszubauen oder zu verschönern. "Immobilieneigentümer profitieren von der Inflation", erklärt Daniel Härtel. "Während man als Mieter mit steigenden Mieten rechnen muss, überweisen Käufer weiter die gleiche Kreditrate an die Bank." Allerdings müssen Kreditnehmer mittlerweile mit deutlich höheren Bauzinsen rechnen, die die Finanzierungskosten in die Höhe treiben.
Trotzdem bilanziert Härtel, der seit über zehn Jahren die Filiale in Görlitz leitet, dass sich das Gesicht der Stadt Görlitz in diesen Jahren stark gewandelt habe: Viele ehemalige Ruinen erstrahlen in saniertem Zustand. Der Immobilienmarkt wird dadurch gestärkt. "Manchmal vergessen die Görlitzer das und sehen eher die Dinge, die noch nicht so richtig funktionieren", sagt Härtel.
Die Deutsche Bank betreibt im Landkreis Görlitz mit Görlitz und Zittau noch zwei Filialen, die dritte in Weißwasser schloss das Geldhaus im vergangenen Jahr. Seitdem werden die Kunden dort von der Filiale in Bautzen sowie der Finanzagentur in Löbau betreut, wo selbstständige Finanzberater für die Deutsche Bank tätig sind. Doch viele Kunden der Deutschen Bank verhalten sich genauso wie bei anderen Instituten: Sie nutzen vor allem die Online-Angebote.