SZ + Großenhain
Merken

Rathaus Großenhain zeigt seltene Schülerarbeiten

Seit vielen Jahren gibt es erstmalig wieder einen Kunst-Leistungskurs am Siemens-Gymnasium in Großenhain. Von den 13 Schülern sind immerhin die Hälfte Jungen.

Von Kathrin Krüger
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Schwester Arielle Erhardt und Mutter Silke lassen sich von Ephraim (v.l.) sein Kunstbuch aus dem Leistungskurs des Großenhainer Gymnasiums zeigen. Bilder der Schüler sind derzeit in einer Ratshausausstellung zu sehen.
Schwester Arielle Erhardt und Mutter Silke lassen sich von Ephraim (v.l.) sein Kunstbuch aus dem Leistungskurs des Großenhainer Gymnasiums zeigen. Bilder der Schüler sind derzeit in einer Ratshausausstellung zu sehen. © Daniel Schäfer

Großenhain. Kurt Putz hat sich selbst gemalt. Das, was ihn ausmacht. Mit Klavier und Note, ziemlich realistisch. Andere Selbstporträts sind mehr verfremdet, surrealistischer, schwieriger zu entschlüsseln. "Kunst ist immer eine Interpretationssache", sagt Oberbürgermeister Sven Mißbach, der sich freut, weil lange nicht mehr so viele Menschen zu einer Ausstellungseröffnung ins Rathaus kamen. Lange hatte es ja auch keinen Kunst-Leistungskurs am hiesigen Siemens-Gymnasium mehr gegeben. Genau gesagt, seit 2016.

Ein Video zur Ausstellung können Sie auf unserem Instagram-Account finden.

Eltern, Großeltern, Geschwister, Mitschüler, Lehrer - selbst Schulleiter Klaus Liebtrau - lassen sich diesen Nachmittag im Ratssaal und in den Ratshausgängen nicht entgehen. 13 Schüler zeigen insgesamt rund 40 Arbeiten aus zwei Unterrichtsjahren unter der Leitung von Jana Starbatti-Antoniou. Die Gemälde verdeutlichen einen Prozess künstlerischer Entwicklung, so die Lehrerin. Die Schüler haben ihre Werke nicht nur eigenhändig aufgehängt und aufgestellt. Sie waren auch für Einladung, Werbung und Gästebetreuung verantwortlich.

Realistische und surrealistische Selbstporträts gehören zur Ausstellung.
Realistische und surrealistische Selbstporträts gehören zur Ausstellung. © Daniel Schäfer
Auch vertonte Gedichte von Rainer Maria Rilke regten zu Bildern an.
Auch vertonte Gedichte von Rainer Maria Rilke regten zu Bildern an. © Daniel Schäfer
Manche Arbeiten stehen auf einer Staffelei.
Manche Arbeiten stehen auf einer Staffelei. © Daniel Schäfer
Die Schüler haben die Werke selber aufgehängt.
Die Schüler haben die Werke selber aufgehängt. © Daniel Schäfer
Die Ausstellungsbesucher waren eingeladen, ein eigenes Kunstwerk mitzugestalten.
Die Ausstellungsbesucher waren eingeladen, ein eigenes Kunstwerk mitzugestalten. © Daniel Schäfer
In zwei Etagen werden die Schülerkunstwerke im Rathaus gezeigt.
In zwei Etagen werden die Schülerkunstwerke im Rathaus gezeigt. © Daniel Schäfer

"Ich und vieles" nennt sich die Abteilung der Selbstporträts. "Landschaft und Konstruktion" ist ein weiterer Themenbereich überschrieben. Auch "Reizbilder" werden gezeigt: Arbeiten, die ein künstlerisches Werk neu interpretieren - so von Max Beckmann oder Claude Monet. Zudem haben vertonte Gedichte von Reiner Maria Rilke die Schüler zu Gemälden inspiriert.

Einigermaßen außergewöhnlich ist, dass die Hälfte der 13 Gymnasiasten Jungen sind, die sich intensiv mit bildender Kunst auseinandersetzen wollten. Das liegt wohl daran, dass sie eine solche Begabung in sich tragen, wie bei Kurt Putz, Ephraim Erhardt oder Jonas Häupel. Antonia Dörschel hatte im vorigen Sommer sogar schon eine eigene Ausstellung im Großenhainer Rathaus. Antonia Leubner will Kunst auf Lehramt studieren. Andere möchten in die Richtung Grafikdesign gehen.

Bis Ende Mai werden die "13 Blickpunkte" im Rathaus zu sehen sein. Zu diesem Zeitpunkt steuern die Zwölftklässler bereits straff auf ihre Abiturprüfungen zu. Egal, ob sie sich weiterhin künstlerisch im Beruf oder als Hobby ausdrücken - ihre wertvollen großen Kunstbücher aus dem Leistungskurs sind eine bleibende Erinnerung an eine spannende Periode ihrer Schülerzeit, sagen die Großenhainer Gymnasiasten.