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Diakonie verlagert Familienberatung

Die Familienzentren Großenhain und Gröditz wurden geschlossen. Stattdessen gibt es nun einen Stützpunkt in der Gemeinde Thiendorf.

Von Kathrin Krüger
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Das Familienzentrum der Diakonie auf der Naundorfer Straße - hier eine Aufnahme von 2020 - gibt es nicht mehr. Andere Träger haben die Beratung in Großenhain übernommen.
Das Familienzentrum der Diakonie auf der Naundorfer Straße - hier eine Aufnahme von 2020 - gibt es nicht mehr. Andere Träger haben die Beratung in Großenhain übernommen. © Kristin Richter

Großenhain/Ponickau. Man munkelt in der Stadt, dass die Diakonie an der Familienberatung spart. Die Familienzentren in Großenhain und Gröditz mussten schließen. Allerdings sei nach Auskunft der Diakonie die Pandemie daran schuld. "Diese Familienangebote wurden nach Corona nicht mehr gut angenommen", sagt Sprecher Felix Kim. Aktuell fokussiere man im Bereich der Beratung den Familienstützpunkt Ponickau mit Eltern-Kind-Angeboten in der Region Thiendorf/Schönfeld.

Hintergrund ist die Übernahme des dortigen Kindercampus mit Kita- und Hortbetreuung durch das Diakonische Werk Meißen. Gleichzeitig wurde mit Mitarbeiterin Nicole Benischek eine "Anlaufstelle bei Fragen zur kindlichen Entwicklung, zur Erziehung, zur Alltagsbewältigung oder bei Konflikten innerhalb der Familie" geschaffen. Benischek soll bei Bedarf auch Kontakt zu anderen Beratungsstellen herstellen. Ihre Beratung ist kostenfrei und nach Terminvereinbarung.

Das Kreisjugendamt bzw. der Jugendhilfeausschuss des Kreistages trägt diese Entwicklung mit. Großenhain stellt dort mit Schönfeld, Lampertswalde, Thiendorf, Ebersbach und Priestewitz eine Planungsregion dar. Differenziert wird laut Sprecherin Anja Schmiedgen-Pietsch aber zwischen Familienhilfe im eigentlichen Sinn und allgemeiner Förderung der Erziehung. Demnach hat das Diakonische Werk Meißen GmbH die Schließung des Hauses der Familie Großenhain bereits im Sommer vorigen Jahres vollzogen. Der Jugendhilfeausschuss stimmte der "Familienbildung im Kindercampus Ponickau" mit einer halben Stelle ab September 2022 bis Ende 2023 zu.

Dafür ist der Sprungbrett e. V. aus Riesa in der Röderstadt in die Bresche gesprungen. Hier gibt es einen Zuschussvertrag für „Aktivierende und unterstützende Arbeit mit Familien im Kinderboulevard Am Schacht“ seit Jahresbeginn mit einer Halbtagsstelle. Ein Büro ist in der Poststraße eingerichtet.

Sozialpädagogische Familienhilfe, so die Kreissprecherin, bietet die Diakonie auch weiterhin an, ebenso Erziehungsbeistandschaften. Weitere Angebote der Familienhilfe halten die Träger Autark - Niels Broßmann auf der Berliner Straße - und die Outlaw gGmbH mit einer Anlaufstelle auf der Gabelsberger Straße vor. Auch die Träger Rasop, Stellwerk, Volkssolidarität Riesa, Sozialinitiative Kuschnik, Arbeitsbündnis Blickwechsel und Systemische Praxis Dresden bieten in Großenhain Hilfen an, jedoch ohne eigene Anlaufstellen/Büros in der Stadt, so die Kreisverwaltung.