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„Wir finden die Sache cool“

Ein öffentliches Gebäude verschönern und was für die Jugend im Dorf tun - in Bauda weiß man, wie das zusammengeht.

Von Kathrin Krüger
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Jugendliche mit Malerwerkzeug
gestalten den Jugendclub Bauda neu.
Jugendliche mit Malerwerkzeug gestalten den Jugendclub Bauda neu. © Klaus-Dieter Brühl

Bauda. Am alten Spritzenhaus steht erst das Gerüst. Im Jugendklub wird schon gemalert. Junge Leute aus dem Großenhainer Ortsteil geben mit Farbrollern dem Klubraum im "Kabinett" ein frisches Aussehen. Sie haben sich für die Farbe grau entschieden, der Schriftzug "JC Bauda" soll in altdeutscher Schrift darauf. Außerdem das Bild von einem Trabant und einer Schwalbe. Die haben für die jungen Leute Bedeutung. Den ganzen Sonnabend verbrachten sie mit dieser sinnvollen Aufgabe. Und sie haben noch mehr vor.

Der Ortschaftsrat trug an sie die Bitte heran, das ehemalige Feuerwehrhaus am Löschteich zu verschönern. Die eine Seite - die Bushaltestelle - wurde zum Ortsjubiläum schon aufgepeppt. Nun soll die andere Seite des Dorfplatzes drankommen. Die Idee ist, die Gewerke von Bauda mit Zunftzeichen darzustellen. Graffitikünstler Sebastian Bieler aus Großenhain sollte dabei helfen.

Die Jugendlichen sagten zu, baten aber gleichzeitig darum, auch in ihren Klubraum ein neues Aussehen zu bringen. Denn die vorherige Gestaltung stammt noch von den Vorgängern. Gesagt, getan. Mit dem mobilen Jugendarbeiter Raimo Siegert wurde ein Projekt daraus gestrickt, eine Mischfinanzierung von öffentlicher Hand und privaten Geldgebern organisiert - und so ging es ans Werk. "Da wir auch was für uns davon haben, war die Motivation nicht so schwer zu erreichen", sagt Jugendklubchefin Benita Menzel. 

Graffitikünstler Sebastian Bieler mit Marie (Mitte) und Emilia bei der Auswahl der Graffiti-Elemente.
Graffitikünstler Sebastian Bieler mit Marie (Mitte) und Emilia bei der Auswahl der Graffiti-Elemente. © KDB

Letztlich setzen sie ja um, was die Klubmitglieder sich selbst gewünscht haben. Und auf das, was am alten Spritzenhaus noch entsteht, werden die jungen Leute ebenfalls stolz sein. Das sieht jedenfalls Florian Baude so, auch wenn er nicht aus Bauda, sondern aus Uebigau kommt. Durch einen Handzettel-Aufruf von Ortsvorsteher Lars Dronigke sind zudem drei neue Mädchen dazugekommen. Heute sind Marie (11) aus Bauda und Emilia (10) aus Glaubitz dabei. Beide sind beste Freundinnen, malen gern und probieren sich gern aus. "Wir finden die Sache cool", sagen sie und suchen am Computer Vorlagen für die 14 freien Berufe, die es im Ort gibt: vom Fleischer über die Kosmetikerin bis zum Steinmetz und Tischler. In dieser Woche wird nun draußen gemalt.

"Wir haben hier in Bauda zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen", freut sich Raimo Siegert. In Orten, wo es schon eine feste Struktur gibt - sei es Jugendklub, Jugendfeuerwehr oder auch Junge Gemeinde - könne mobile Jugendarbeit am Besten organisiert werden. In Bauda praktizieren Jugendclub und Ortsvorstand ein tolles Geben und Nehmen - das könnte auch anderswo Schule machen.