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Landrat in Priestewitz: Es ging um Obst, Eier, grünen Strom

Ralf Hänsel führte Gespräche im Fruchthof Meißen in Stauda, zur Windkraft und im Geflügelhof. Dort machte er die Bekanntschaft eines Roboters.

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Landrat Ralf Hänsel (l.) besuchte in der Gemeinde Priestewitz auch Christian Riedel vom Großenhainer Geflügelhof im Betriebsteil Medessen.
Landrat Ralf Hänsel (l.) besuchte in der Gemeinde Priestewitz auch Christian Riedel vom Großenhainer Geflügelhof im Betriebsteil Medessen. © Landratsamt Meißen

Priestewitz. Bei einem Gemeindebesuch in Priestewitz begab sich Landrat Ralf Hänsel mit Bürgermeisterin Manuela Gajewi zum Fruchthof Meißen in Stauda. Geschäftsführer Andreas Koch und Prokurist Ralf Noppes nahmen Landrat und Bürgermeisterin mit auf einen Rundgang über das Firmengelände. Das Unternehmen beliefert den umliegenden Einzelhandel mit Obst und Gemüse aus Europa, Überseeware sowie regionalem und saisonalem heimischen Obst und Gemüse. Rund 70 Mitarbeiter verpacken und kommissionieren rund 50 Fruchtsorten in mehreren Kühlhallen – sieben Tage die Woche. Keine Frage, dass das Thema Energieversorgung in den Gesprächen eine entscheidende Rolle spielte. Denn die Kühlung der Produkte macht den Fruchthof Meißen zu einem durchaus energieintensiven Unternehmen.

Vor allem um die Errichtung von Windkraftanlagen drehten sich die weiteren Gespräche. „In der Gemeinde Priestewitz liegen einige potenzielle Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen", so Bürgermeisterin Manuela Gajewi. Die aktuelle Rechtslage ermögliche es Projektträgern, diese auch gegen den Willen von Kommune und Einwohnerschaft zu errichten. Dies sei nicht vermittelbar. "Da insbesondere auch die Industrie im Landkreis Meißen grünen, günstigen Strom einfordert, sollte sich der Landkreis aus meiner Sicht moderierend in die Verhandlungen mit Windkraftanlagenbetreibern einschalten“, wünschte sich Gajewi.

„Aus meiner Sicht sind die Bürger auch mit finanziellen Vorteilen nicht mehr für die Errichtung von Windkraftanlagen in Sichtweite ihrer Grundstücke zu begeistern", so der Landrat. Aufgrund des derzeit nicht bestehenden, aber in Entwicklung befindlichen Regionalplanes sind die Einflussmöglichkeiten auch begrenzt. Inwieweit eine Moderation durch den Landkreis dabei hilfreich ist, ist schwer einzuschätzen. "Letztlich liegt die Verantwortung aber in den Gemeinden selbst“, erläuterte Ralf Hänsel.

Auch der nächste Besuchspunkt war ein regionales Unternehmen. Zusammen mit den Geschäftsführern Christian und Fabian Riedel schauten sich Landrat und Bürgermeisterin im Stall des Großenhainer Geflügelhofes im Ortsteil Medessen um. Die Firma betreibt dort gleichzeitig eine Kurzumtriebs-Plantage: Das schnell wachsende Holz dient den Hühnern als Schattenspender und Schutz vor Greifvögeln. Auch ein Blick in den Verpackungsbetrieb – schon auf Großenhainer Flur – gehörte zum Besuchsprogramm.

Interessant waren neben der Arbeit des Roboters in der mittlerweile halbautomatischen Verpackung auch die Informationen zu den Preisen, die die Produzenten für Eier und Suppenhühner vom Einzelhandel erhalten beziehungsweise, die der Verbraucher zahlt. "Hier schloss sich der Kreis zu meinem Gespräch mit den Landwirten im März: Die regionalen Erzeuger erhalten zu wenig Geld für ihre Produkte“, resümierte der Landrat. Weitere interessante Punkte für die Tour wären noch möglich gewesen, so die Kita in Böhla-Bahnhof. Das könnte beim nächsten Besuch nachgeholt werden. (SZ/krü)