SZ + Großenhain
Merken

Großenhainer Stadtrat: Suche nach Kandidaten nimmt Fahrt auf

Im Juni wird in Großenhain ein neuer Stadtrat gewählt. Aus dem aktuellen Gremium gibt es erste Zusagen. Zwei Männer haben aber auch ihren Rückzug angekündigt.

Von Thomas Riemer
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Großenhainer Stadtrat. Die spannende Frage vor der Neuwahl lautet: Wer bleibt, wer geht, wer kommt?
Der Großenhainer Stadtrat. Die spannende Frage vor der Neuwahl lautet: Wer bleibt, wer geht, wer kommt? © Foto: T. Riemer

Großenhain. Es ist Wahljahr. Während im September ein neuer Landtag bestimmt wird, geht es auf kommunaler Ebene bereits im Juni los. Für Großenhain bedeutet dies: Ein neuer Stadtrat mit 22 Sitzen wird gesucht. Hinzu kommt die Stimme des Oberbürgermeisters als Vorsitzender und fraktionsloses Mitglied.

Mit Spannung wird in der nun anlaufenden Kandidatensuche beobachtet, wie sich aktuelle Räte der einzelnen Fraktionen zum Thema Wiederwahl stellen. Dabei gab es in den letzten Wochen zwei Überraschungen. Schon im Herbst 2023 hatte der fraktionslose Sebastian Bieler erklärt, sich nicht wieder zur Wahl zu stellen. Und zu Beginn des neuen Jahres zog der für die CDU-Fraktion arbeitende parteilose Mike Preibisch für sich einen Schlussstrich zum Ende der Legislaturperiode.

Gemeinsam für Großenhain

Doch wie sieht es in den einzelnen Fraktionen konkret aus? Stärkste Fraktion im Stadtrat ist zurzeit "Gemeinsam für Großenhain" mit sieben Mitgliedern. Fraktionschef Mario Gieb kündigte an, dass es in den nächsten Tagen erste Gespräche mit den derzeitigen Räten, aber auch weiteren Interessenten geben soll. Auf mindestens zwei Gewählte kann er dabei wohl erneut zählen. Denn Birgit Wiesner und Hubertus Marx bestätigten am Donnerstag auf Anfrage von Sächsische.de, wieder zur Verfügung zu stehen. Hubertus Marx: "Wir haben in letzten Jahren schon einiges für unsere Wähler erreicht. Und ich möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass für den Sport, Jugend und Kinder bezahlbare Angebote und vielfältige Angebote vorhanden bleiben."

CDU

Fünf Sitze hat derzeit die CDU im Großenhainer Stadtrat. Nach Ansicht des Chefs des Stadtverbandes, Johannes F. Fiolka, werde die Mehrheit der bisherigen CDU-Stadträte erneut für eine Kandidatur zur Verfügung stehen. Namen möchte er noch nicht nennen, um keinesfalls der geplanten Nominierung am 2. Februar zuvorzukommen. Nur so viel verrät Fiolka: Er selbst stehe für eine Kandidatur nicht zur Verfügung. Seine Arbeit fokussiere sich auf den Stadtverband der Christdemokraten sowie seine beruflichen Herausforderungen. Nach seinem Dafürhalten gebe es "eine ausreichende Anzahl an geeigneten Kandidaten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, die unsere Stärke als Volkspartei unterstreichen: Wir sind nicht in einzelnen Interessengruppen vertreten, sondern in der Breite der Bevölkerung", so Fiolka.

Definitiv für die CDU ins Rennen wird Hermann Braunger gehen. "Ich bin jetzt über 30 Jahre Großenhainer, und die Stadt liegt mir entsprechend am Herzen", begründet er seine Entscheidung. Sich ehrenamtlich und ernsthaft in der Politik zu engagieren, sei doch viel sinnvoller als nur zu meckern. Die Arbeit im Stadtrat habe ihm bislang viel Spaß gemacht. "Und seitdem ich im Ruhestand bin, habe ich auch die dafür nötige Zeit", so Braunger. Eine der wichtigsten Aufgaben sieht er darin, "der bei uns in der Stadt glücklicherweise funktionierenden Verwaltung auf die Finger zu schauen". Es werde sicher nicht einfacher in den nächsten Jahren. "Dafür aber interessanter", glaubt der CDU-Stadtrat.

Die Linke

Mit zwei Vertretern sitzt Die Linke im aktuellen Großenhainer Gremium. Zwar haben sowohl Kerstin Lauterbach als auch Harald Kühne angekündigt, sich erneut der Wahl zu stellen. Doch man sei zugleich auf der Suche nach Mitstreitern. Die endgültige Aufstellung der Kandidaten ist für den März geplant.

SPD

Viele Gespräche zu und mit etwaigen Kandidaten gibt es auch in der SPD. Der einzige Stadtrat der Partei, Falk Terrey, will wieder antreten. "In den letzten zehn Jahren als Stadtrat ist viel passiert - aber das reicht mir noch nicht", sagte er. Und da er derzeit der jüngste Stadtrat sei, "ist es mir ein Anliegen, gerade junge Menschen anzusprechen", ergänzt er mit Bezug auf die Kandidatensuche.

AfD

Mit sechs Mitgliedern zweitstärkste Fraktion ist zurzeit die AfD. In der Partei hält man sich bislang zu möglichen Kandidaten und Terminen noch zurück. Eine Anfrage von Sächsische.de an die Fraktion blieb zumindest bis zum Freitag unbeantwortet.