SZ + Großenhain
Merken

Tradition: Großenhainer Blumenuhr bepflanzt

Jedes Jahr, fast selbe Zeit. Wenn es Frühling wird in der Röderstadt, schwärmen die Mitarbeiter des Bauhofs aus und erwecken auch sie zum Leben.

Von Catharina Karlshaus
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Frank Winkler, Auszubildender für Garten- und Landschaftsbau und Mitarbeiter im städtischen Bauhof, beim Bepflanzen der traditionsreichen Großenhainer Blumenuhr.
Frank Winkler, Auszubildender für Garten- und Landschaftsbau und Mitarbeiter im städtischen Bauhof, beim Bepflanzen der traditionsreichen Großenhainer Blumenuhr. © Daniel Schäfer

Großenhain. Frank Winkler hat den Überblick. Der Auszubildende für Garten- und Landschaftsbau im dritten Lehrjahr muss nicht erst auf seine Liste schauen, um zu wissen, was an diesem Donnerstagmorgen alles in die Erde kommen muss. "Sechshundert Pflanzen sind es, davon einhundert Bellis und fünfhundert Hornveilchen in unterschiedlichen Farbtönen", sagt Frank Winkler lachend und zeigt auf die blühende Pracht.

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Anja Tietze und Martin Reichel sorgt der 24-Jährige dafür, dass eine beliebte Großenhainer Tradition auch im Frühjahr 2024 fortgeführt wird. Denn wenn sie aus dem Winterschlaf erwacht ist, dann frühlingt es auch am Kirchplatz. Seit 1960 verrichtet die Blumenuhr ihre treuen Dienste.

Ein Kleinod, welches es so nur noch in Zittau gibt, das Uhrmachermeister Alfred Majok zu verdanken ist. In vielen Stunden Feinarbeit im "Nationalen Aufbauwerk" von ihm seinerzeit errichtet und jährlich rund 400 Stunden gepflegt, war die Uhr elf Jahre später leider ein Opfer von Vandalismus geworden.

Fast alle Teile seien damals im Stadtgebiet verstreut aufgefunden und bis 2000 eingelagert worden. Erst anlässlich der dritten sächsischen Landesgartenschau durfte sie schließlich wiederkehren. Dank Schwiegersohn Gert und Enkel Falk Majok-Bökelmann – wie der Senior ein leidenschaftlicher Bastler – begann die Blumenuhr zum Pfingstfest 2000 wieder zu ticken.

Und sie tut es zur Freude der Großenhainer und Gäste der Stadt bis heute. Eine zwar alte Dame, aber gesegnet mit all dem farbigen Charme, den Frank Winkler, Anja Tietze und Martin Reichel ihr zuteilwerden lassen.