Kamenz. Ein bisschen emotional war es dann schon: Zur großen Schülerversammlung am letzten Schultag vor den Sommerferien saßen noch einmal alle 680 Kamenzer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gemeinsam in der großen Turnhalle auf den Traversen. Ein letztes Mal sollten hier Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen geehrt und einige verabschiedet werden: ins Auslandsjahr, nach St. Afra in Meißen oder an Sportschulen.
Schulleiter Wolfgang Rafelt und sein Team hatten alles akribisch vorbereitet. Oft brandete Applaus auf, Erinnerungen wurden noch einmal wachgerufen. Immerhin geht eine Ära auf dem alten Schulcampus am Flugplatz zu Ende. Nach exakt 30 Jahren wird das Gebäude einer anderen Bestimmung übergeben. Welcher genau, ist noch immer nicht ganz klar. Eines ist aber Fakt: Das Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium zieht nun in die Kamenzer Altstadt!
Dort wartet einer der modernsten Schulbauten Sachsens auf Schüler und Lehrer. Noch muss aber in den Sommerferien der Umzug gestemmt werden. "Wir wollten den allerletzten Tag in der alten Schule noch einmal richtig zelebrieren, haben dafür extra die Traversen ausgefahren", sagt Wolfgang Rafelt. "Es waren gute Zeiten hier. Doch nun freuen wir uns auch auf etwas Neues." Dennoch gehöre ein richtiger Abschied, etwas Feierliches dazu.
Bevor es die Zeugnisse dann in den einzelnen Klassen gab, wurde noch einmal stimmungsvoll zurückgeblickt. Die Zehntklässler hatten dazu ein kleines Programm vorbereitet. "Am letzten Schultag verabschieden wir auch traditionell Gastschüler und Referendare, die uns eine Zeit lang begleitet haben", erzählt Wolfgang Rafelt.
Schüler-Umzug zum neuen Haus am ersten Schultag
Doch auch wenn viele am Freitag mit einem lachenden und einem weinendem Auge die Schule verließen: Der richtige Abschied erfolgt erst in sechs Wochen. Dann treffen sich alle Schülerinnen und Schüler der sechsten bis zwölften Klassen noch einmal im alten Schulhaus an der Macherstraße und laufen gemeinsam mit den Lehrern zum neuen Campus. Dort erwarten sie dann schon die neuen Fünftklässler.
"Wie das Ganze vonstattengeht, plant gerade eine extra Organisationsgruppe", sagt Rafelt. Denn man sei einstimmig der Meinung, dass man nicht so sang- und klanglos gehen könne. "Leider bekommen wir nicht die Macher- und Oststraße gesperrt für den Festzug, doch auch auf Nebenwegen gelangen wir sicherlich ans Ziel." Start ist am 5. September, um 9 Uhr.