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Hitzeschlacht zum Forstfeststart mit Tausenden Gästen

Blasmusik, Bieranstich und Rummel: Die ersten drei Tage des größten Schul- und Heimatfestes Sachsens brachten viele Höhepunkte. Weitere folgen bis zum 24. August.

Von Ina Förster
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Zum festlichen Auftakt auf dem Kamenzer Markt am Freitag herrschte beste Stimmung bei 30 Grad. Oberbürgermeister Roland Dantz und Blütenkönigin Julia I. (Mitte) eröffneten das Forstfest 2023 - gemeinsam mit über 120 Blasmusikern.
Zum festlichen Auftakt auf dem Kamenzer Markt am Freitag herrschte beste Stimmung bei 30 Grad. Oberbürgermeister Roland Dantz und Blütenkönigin Julia I. (Mitte) eröffneten das Forstfest 2023 - gemeinsam mit über 120 Blasmusikern. © Matthias Schumann

Kamenz. Tausende Besucher zog es bereits an den ersten drei Tagen des Forstfestes nach Kamenz. Dass Petrus ein Kamenzer sein muss, hatte Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) dieser Tage öfter angemerkt. Freitagabend starteten die Feierlichkeiten bei 30 Grad auf dem Markt, der bis auf den letzten Platz besetzt war. Erstmals musizierten drei Blasorchester gemeinsam vor dem Rathaus: Das Blasorchester der Lessingstadt, das Große Blasorchester der tschechischen Partnerstadt Kolin sowie die sorbische Kapelle "Horjany".

Etwa 700 Zuschauer waren gekommen, um den Festauftakt mitzuerleben. Den Aufbau von Festzelten hatte die Stadt sich diesmal gespart, dafür gab es um so mehr Bühnentechnik, was viele begeisterte. Vor allem, als die alten Forstfestlieder „Ein Städtlein hängt am Berge“ und „Festlich schwebt ein Freudentag“ aus Hunderten von Kehlen erklangen, waren das ganz wundervolle Momente.

"Dieser erste Abend ist immer besonders. Auch wir versuchen immer, dabei zu sein. Und kommen aus Dresden in die Heimat", so Steffi Lehmann, Primadonna an der Staatsoperette. Für sie und ihre Familie sind es Momente, die sie seit Kindesbeinen prägten. Und die sie nun ihrer Tochter weitergibt. Auch Oma Margot Sarink wurde überrascht und kurzerhand zum Konzert eingeladen.

Tradition, die mitten ins Herz geht

Dass das Kamenzer Forstfest so etwas wie ein überdimensionales Klassentreffen ist, ist vielen bekannt. Am Ende des Festes stehen in der Regel 30.000 Besucher zu Buche - darunter zahlreiche Ex-Kamenzer. Doch auch die Jugend strömt regelmäßig zum Fest. Parallel zum Markt öffnete Freitag im Forst der Festplatz mit Erfolg die Pforten. 92 Karussells, Festzelte, Anbieter, Livemusik und das Feuerwerk am 23. August locken her.

Ein kleiner Wermutstropfen war laut Aussagen der Tomogara-Chefs die Schließzeit von 23 Uhr. "Für einen Freitag war das für viele Gäste einfach zu früh", sagte Jan Geppert. Ihr Verein betreibt seit Jahren erfolgreich Bierstand, Bar und Kinderbereich. Hier müsse im kommenden Jahr wieder nachgebessert werden.

Der Rummelplatz im  Kamenzer Forst hat vom 18.- 27. August geöffnet Erstmals drei Tage länger als sonst.
Der Rummelplatz im Kamenzer Forst hat vom 18.- 27. August geöffnet Erstmals drei Tage länger als sonst. © Matthias Schumann
Tausende Gäste nutzen bereits an den ersten drei Tagen die Chance eines Besuches im Forst - bei hochsommerlichen Temperaturen.
Tausende Gäste nutzen bereits an den ersten drei Tagen die Chance eines Besuches im Forst - bei hochsommerlichen Temperaturen. © Matthias Schumann
Am Montag, dem 21. August findet übrigens wieder der Familientag mit vergünstigten Preisen statt.
Am Montag, dem 21. August findet übrigens wieder der Familientag mit vergünstigten Preisen statt. © Matthias Schumann
Zum festlichen Forstfest-Auftakt am 18. August kamen etwa 700 Gäste aus nah und fern auf den Kamenzer Markt. Hier ein Blick vom Rathausbalkon.
Zum festlichen Forstfest-Auftakt am 18. August kamen etwa 700 Gäste aus nah und fern auf den Kamenzer Markt. Hier ein Blick vom Rathausbalkon. © Matthias Schumann
Drei Blasmusikorchester musizierten diesmal gemeinsam auf drei Bühnen: Das Blasorchester der Lessingstadt, das Große Blasorchester Kolin aus Tschechien (l.) und die sorbische Blaskapelle Horjany (vorn).
Drei Blasmusikorchester musizierten diesmal gemeinsam auf drei Bühnen: Das Blasorchester der Lessingstadt, das Große Blasorchester Kolin aus Tschechien (l.) und die sorbische Blaskapelle Horjany (vorn). © Matthias Schumann
Ein absoluter Hingucker sind die Majoretten des tschechischen Blasorchesters aus Kolin. Auf ihre Auftritte freuen sich die Kamenzer Fans immer besonders.
Ein absoluter Hingucker sind die Majoretten des tschechischen Blasorchesters aus Kolin. Auf ihre Auftritte freuen sich die Kamenzer Fans immer besonders. © Matthias Schumann
Schöne Tradition zum Frühschoppen im Sportzentrum Tomogara ist es, dass sich die Männer in weißen Hemden treffen. Jährlich gibt es auch neue Pins, die extra dafür angefertigt werden.
Schöne Tradition zum Frühschoppen im Sportzentrum Tomogara ist es, dass sich die Männer in weißen Hemden treffen. Jährlich gibt es auch neue Pins, die extra dafür angefertigt werden. © Ina Förster
Der traditionelle Frühschoppen im Sportzentrum Tomogara am Forstfestsamstag hat viele Fans. Bei sehr heißen Temperaturen musizierte auch diesmal wieder das Blasorchester der Lessingstadt Kamenz unter Leitung von Christian Wagner.
Der traditionelle Frühschoppen im Sportzentrum Tomogara am Forstfestsamstag hat viele Fans. Bei sehr heißen Temperaturen musizierte auch diesmal wieder das Blasorchester der Lessingstadt Kamenz unter Leitung von Christian Wagner. © Ina Förster
Emelie Grohmann, Klara Scholz, Lea Tübel und Emilia Scholz (v.l.) vom Lessing-Gymnasium Kamenz teilten im Vorfeld der Bierprobe 500 Brezeln in Form einer unendlichen Acht an die Besucher aus. Diese wurden von der Bäckerei Selnack gefertigt als Werbung für das 800. Stadtjubiläum 2025.
Emelie Grohmann, Klara Scholz, Lea Tübel und Emilia Scholz (v.l.) vom Lessing-Gymnasium Kamenz teilten im Vorfeld der Bierprobe 500 Brezeln in Form einer unendlichen Acht an die Besucher aus. Diese wurden von der Bäckerei Selnack gefertigt als Werbung für das 800. Stadtjubiläum 2025. © Ina Förster
Fachsimpeln vor dem Fassanstich im Kamenzer Forst am Sonnabendabend: der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos), der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), Elaine Jentsch, Landesgeschäftsführerin der MIT Sachsen und Braumeister a.D. Wilfried Kubitz von der Schwerter Brauerei (v.r.), besprechen hier gerade den Anstich.
Fachsimpeln vor dem Fassanstich im Kamenzer Forst am Sonnabendabend: der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos), der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), Elaine Jentsch, Landesgeschäftsführerin der MIT Sachsen und Braumeister a.D. Wilfried Kubitz von der Schwerter Brauerei (v.r.), besprechen hier gerade den Anstich. © Ina Förster
Braumeister-Urgestein a.D. Eckhard Göbel aus Kamenz moderierte auf pfiffige Art und mit vielen Sprüchen die Bierprobe 2023.
Braumeister-Urgestein a.D. Eckhard Göbel aus Kamenz moderierte auf pfiffige Art und mit vielen Sprüchen die Bierprobe 2023. © Ina Förster
Die tschechischen Majoretten des Blasorchesters Kolin waren auch zur Bierprobe mit am Start und begeisterten mit einem Platzkonzert.
Die tschechischen Majoretten des Blasorchesters Kolin waren auch zur Bierprobe mit am Start und begeisterten mit einem Platzkonzert. © Ina Förster
Der Countdown zum 800.Stadtjubiläum von Kamenz läuft rückwärts. Am 19. August konnte eine 500  eingetragen werden. So viele Tage sind es noch bis zum Start des Festjahres 2025. Die Lessing-Schülerinnen Emelie Grohmann und Klara Scholz übernahmen das (v.r.)
Der Countdown zum 800.Stadtjubiläum von Kamenz läuft rückwärts. Am 19. August konnte eine 500 eingetragen werden. So viele Tage sind es noch bis zum Start des Festjahres 2025. Die Lessing-Schülerinnen Emelie Grohmann und Klara Scholz übernahmen das (v.r.) © Ina Förster
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich wie immer bürgernah und aufgeschlossen im Kamenzer Forst.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich wie immer bürgernah und aufgeschlossen im Kamenzer Forst. © Ina Förster
Bierfassanstich geglückt: Der Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer, ging gekonnt ans Werk. Drei Schläge genügten, dann lief das Meißner "Schwerterbräu" aus dem Hahn. Der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (l.) feuerte ihn an.
Bierfassanstich geglückt: Der Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer, ging gekonnt ans Werk. Drei Schläge genügten, dann lief das Meißner "Schwerterbräu" aus dem Hahn. Der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (l.) feuerte ihn an. © Ina Förster
Angezapft ist! Zum Bieranstich am Sonnabend im Forst durfte die Polit-Prominenz als erstes kosten: (v.l.) Stadtrat Jörg Bäuerle, Stadtrat Jens Krüger, Oberbürgermeister Roland Dantz, Landtagsabgeordneter Aloysius Mikwauschk, CDU-Wahlkreis-Mitarbeiterin Elaine Jentsch, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Braumeister a.D. Wilfried Kubitz.
Angezapft ist! Zum Bieranstich am Sonnabend im Forst durfte die Polit-Prominenz als erstes kosten: (v.l.) Stadtrat Jörg Bäuerle, Stadtrat Jens Krüger, Oberbürgermeister Roland Dantz, Landtagsabgeordneter Aloysius Mikwauschk, CDU-Wahlkreis-Mitarbeiterin Elaine Jentsch, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Braumeister a.D. Wilfried Kubitz. © Ina Förster

Zum Bieranstich am Sonnabend gab es neben sechs Fässern Bier und einem Fass Alzeyer Wein jede Menge zu sehen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reiste an und gab sich gewohnt bürgernah. Das Forstfest sei eine tolle Sache - nicht erst seitdem es Immatrielles Kulturerbe ist. Die Wirte, Sponsoren und Politiker schafften es bravourös, wenig Bier auf die Erde, dafür umso mehr in die Becher fließen zu lassen.

Noch vier Tage läuft das Forstfest bis 24. August. Darüber hinaus hat bis 27. August der Rummel im Forst weiter geöffnet. Am Montag und Donnerstag locken die blütenreichen Festzüge um die Mittagszeit nach Kamenz.