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Bekannter Organist wird Ehrenbürger von Elstra

Matthias Eisenberg, der aus der Kleinstadt stammt, wird diese besondere Ehre zuteil - anlässlich eines besonderen Jubiläums, das zahlreiche Veranstaltungen bietet.

Von Heike Garten
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Der berühmte Organist Matthias Eisenberg soll die Ehrenbürgerschaft der Stadt Elstra erhalten.
Der berühmte Organist Matthias Eisenberg soll die Ehrenbürgerschaft der Stadt Elstra erhalten. ©  PR

Elstra. Die imposante Kirche wie auch der Markt mit seiner berühmten Linde prägen das Stadtbild von Elstra. Für erstgenannte gibt es in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Nachdem das Gotteshaus bei einem Stadtbrand völlig zerstört und danach neu gebaut worden war, konnte dort im Oktober 1722 wieder der erste Gottesdienst stattfinden. Das ist jetzt 300 Jahre her, und die Elstraer wollen dieses Jubiläum entsprechend feiern. Für den 29. September bis 1. Oktober sind zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Auch wenn Elstra keinen eigenen Pfarrer mehr hat, so haben sich ein paar Bürger gefunden, die das Kirchenjubiläum vorbereiten. „Bereits im Jahr 2020 hat die damalige Pfarrerin Karin Großmann angeregt, eine Arbeitsgruppe zu gründen. Das ist dann auch passiert“, blickt Ilka Zessin, Mitglied im Vorbereitungsteam, zurück. Fünf Elstraer sind in diesem Team dabei, darunter auch Gisela Seidel vom Heimat- und Geschichtsverein der Stadt. „Wir kümmern uns vor allem um die Planung, aber es gibt zahlreiche Helfer, die mitwirken“, sagt sie.

Ilka Zessin (l.) und Gisela Seidel bereiten mit vielen Helfern das Kirchjubiläum und die Kirmes in Elstra vor.
Ilka Zessin (l.) und Gisela Seidel bereiten mit vielen Helfern das Kirchjubiläum und die Kirmes in Elstra vor. © Matthias Schumann

Ohne sie geht es auf keinen Fall, wenn man vier Tage lang verschiedene Angebote unterbreiten will. Zu den Partnern des Vorbereitungsteams gehören unter anderem die beiden Schulen von Elstra, Pfarrer Michael Nicolaus als Vertretung für die vakante Pfarrstelle, Jugendwart Matthias Richter, die Stadtverwaltung, der Kirchenvorstand und der Heimat- und Geschichtsverein. „Uns geht es vor allem darum, den Elstraern ihre Kirche nahezubringen“, erklärt Ilka Zessin. Es sei schließlich ein imposanter Bau mit einer interessanten Geschichte.

Ernst Ferdinand von Knoch, Kammerherr Augusts des Starken am sächsischen Hof, ließ die Kirche bauen, er wollte damit den Prunk von Dresden in die Kleinstadt bringen. Die Größe und Pracht kann man noch heute in der Kirche bewundern. Von Knoch wurde in der Gruft des Gotteshauses begraben.

Die Kirche von Elstra feiert jetzt ihr 300. Jubiläum.
Die Kirche von Elstra feiert jetzt ihr 300. Jubiläum. © Matthias Schumann

Zum Jubiläum wird es Angebote geben, die sich speziell mit dem Bauwerk und der Geschichte der Kirche beschäftigen. Ein Vortrag, Führungen, eine Ausstellung von Schülerzeichnungen und Konzerte gehören dazu. Das ist gleich das Stichwort für ein besonderes Ereignis: Für den 2. Oktober ist ein Konzert mit Matthias Eisenberg an der historischen Abraham-Strohbach-Orgel und Trompeter Joachim Schäfer geplant.

Eisenberg ist gebürtiger Elstraer. Aufgrund seiner musikalischen Leistungen weit über Deutschland hinaus hat sich die Stadt entschlossen, den Organisten die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Auch das soll zum Jubiläum passieren.

Eine Besonderheit in der Kirche von Elstra ist die Strohbach-Orgel.
Eine Besonderheit in der Kirche von Elstra ist die Strohbach-Orgel. © Matthias Schumann

Das Festwochenende wird aber mehr bieten als nur Veranstaltungen rund um die Kirche. „Am 1. Oktober ist eine historische Kirmes geplant, die sich vom Markt bis hin zur Kirche erstrecken soll“, sagt Gisela Seidel. Traditionelles Handwerk wie Wäschewaschen mit Waschbrett, Getreidedreschen, Klöppeln, die Herstellung von Sauerkraut, Töpfern und vieles mehr werden gezeigt. Auch ein Wanderhufschmied ist zu erleben ebenso wie alte Feuerwehrtechnik oder alte landwirtschaftliche Geräte. Bei Stadtführungen gelangen Besucher dann auch zur Kirche und zum Schulmuseum in der Grundschule.

Gisela Seidel hat einen genauen Lageplan vorbereitet, wo die einzelnen Stände aufgebaut werden. Die Mitglieder des Vorbereitungsteams und die vielen Helfer sind aufgeregt, ob alles klappt. Auf jeden Fall hoffen sie darauf, dass zahlreiche Besucher den Weg in die Kirche und zum Markt finden.

Das komplette Programm zum Jubiläum und zur Kirmes gibt es im Internet.