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Platz 2 im Döner-Voting für das Sultan-Bistro in Kamenz

Seit zehn Jahren gibt es das Dönerhaus am Kaufland an der Windmühle in Kamenz. Warum es bei den Kunden so beliebt ist.

Von Ina Förster
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Mitarbeiter Rami Alia
vom Sultan Döner Bistro am Kamenzer Kaufland im Gewerbegebiet an der Windmühle liebt seine Arbeit und vor allem den Kontakt mit den Kunden. Hier kommen Kalb- oder Hähnchenfleisch und selbst gemachte Saucen in den Döner.
Mitarbeiter Rami Alia vom Sultan Döner Bistro am Kamenzer Kaufland im Gewerbegebiet an der Windmühle liebt seine Arbeit und vor allem den Kontakt mit den Kunden. Hier kommen Kalb- oder Hähnchenfleisch und selbst gemachte Saucen in den Döner. © Matthias Schumann

Kamenz. Einmal Döner mit allem! Rami Alia steckt das Fladenbrot in den Grill. Sein Kollege Abdullah steht schon an den Spießen. Diese drehen sich bereits seit den frühen Vormittagsstunden im Sultan-Bistro in Kamenz. Links Hähnchen, rechts Kalb. Die Auswahl macht's! "Frauen mögen manchmal Hähnchen lieber", sagt Rami. Aber trotzdem sei der Kalbfleisch-Spieß am meisten frequentiert.

Der 26-Jährige weiß bei vielen schon, wie die Bestellung lauten wird. Das Bistro am Kaufland im Kamenzer Gewerbegebiet An der Windmühle kann sich nicht über fehlende Kundschaft beschweren. Der Standort direkt vor dem großen Eingang ist perfekt.

"Immer dem Geruch nach, kann man sagen", meint Sebastian Kroll und lacht. Der Bauarbeiter in Latzhose ist gerade auf Mittagessenjagd. Auf einem kleinen Zettel sind die Vorlieben der Kollegen notiert. Nur nichts durcheinanderbringen, sonst gibt es Ärger! Einmal mit Knobi, zweimal Kräuter, beim dritten aber dafür mit Schafskäse. Und nicht zu vergessen Chili. Die Bistro-Mitarbeiter agieren routiniert.

Inhaber des Sultan-Bistros stammt aus der Türkei

Ihr Chef Orkan Sariaslan schaut gerade auf Stippvisite vorbei. Er ist Türke und wohnte viele Jahre in Hoyerswerda. "2013 haben wir das Sultan-Bistro hier in Kamenz eröffnet", erzählt seine Lebensgefährtin Silke Seifert. Mittlerweile wohnt das Paar im kleinen Prietitz bei Elstra und fühle sich auf dem Land richtig wohl. "Ist manchmal gut, aus dem Trubel raus zu sein", meint Seifert. Und auf ihre drei Mitarbeiter vor Ort könnten sie sich super verlassen.

Vor allem Rami und Abdullah kennt hier jeder. Die beiden Syrer kamen vor acht Jahren in Kamenz an. "Wir haben uns auf der Flucht kennengelernt", erzählt Rami. Er spricht sehr gut Deutsch. Das habe er damals im Schulungszentrum der Bao Kamenz gelernt - zusammen mit Abdullah, sagt er stolz. Seitdem sind die beiden Männer irgendwie unzertrennlich, wohnen auch beide in Kamenz-Ost. Montags bis sonnabends arbeiten sie durch. "Und der freie Sonntag vergeht uns manchmal viel zu langsam", sagen die beiden Männer.

Beste Lage mit Riesen-Parkplatz vor der Tür

Das Sultan-Bistro am Kaufland ist ein bisschen ihr Zuhause. Rettungsdienstler, Polizisten, Monteure, Bauarbeiter, hungrige Hausfrauen nach dem Einkauf, Jugendliche und Rentner gehören zu ihrer Stammkundschaft. Viele kennen sie persönlich. Da wird gescherzt, ein nettes Wort ausgetauscht. Sicherlich rühre der zweite Platz beim SZ-Döner-Voting auch von dieser Freundlichkeit her. "Wir haben gar nichts gewusst von diesem Voting", heißt es. Umso mehr freue man sich aber.

Vor allem mit der Lage konnte das Sultan-Bistro auf der Beliebtheitsskala punkten. Der Parkplatz ist riesig, viele verbinden ihren Einkaufsbummel mit einem Abstecher. Doch viele fahren auch Mittag um Mittag extra am Bistro ran. Denn natürlich schmecke der Döner hier auch lecker und sehr frisch. Das Gemüse sticht dabei ins Auge. Vor allem Rami Alia ist hier kunstvoll zu Gange. Die Saucen werden nach Geheimrezept selbst hergestellt - am Wochenende ordern die Kunden übrigens mehr mit "Knobi".

Am Wochenende geht mehr Knobi-Sauce

Das Fleisch bezieht Chef Orkan Sariaslan von einem Fleischgroßhandel aus Hoyerswerda. Neben Döner nach Kebap Art gibt es Dürüm, türkische Pizza, Dönerteller und -boxen, Falafel sowie Salate. Und seit der Corona-Pandemie liefert das Bistro auch bis nach Hause. "Ab einem Warenwert von 10 Euro und innerhalb des Stadtgebietes", so Silke Seifert.

Rami und seine Kollegen kannten vorher übrigens gar keinen Döner. "In Syrien gab es so etwas nicht, aber wir haben schnell gelernt", sagt er 26-Jährige. Abdullah (43) isst jeden Tag einen mit Hähnchenfleisch. Mindestens...