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Kamenz: Züge fahren bald öfter nach Dresden

Ab 12. Dezember gilt zwischen Dresden und Kamenz ein Halbstundentakt. Nicht die einzige Verbesserung für Reisende.

Von Ina Förster
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Aktuell fahren noch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn auf den Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück. Doch schon bald will DB Regio hier die Triebwagen "Desiro" einsetzen - die dann auch öfter fahren.
Aktuell fahren noch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn auf den Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück. Doch schon bald will DB Regio hier die Triebwagen "Desiro" einsetzen - die dann auch öfter fahren. © Matthias Schumann

Kamenz. Frohe Botschaft für alle, die regelmäßig per Bahn von Kamenz nach Dresden fahren: Bald ist das im Halbstundentakt möglich. Künftig fahren die Züge zwischen Kamenz und Dresden montags bis freitags zwischen 4.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 14 und 18.30 Uhr aller 30 Minuten. Bislang verkehren sie nur stündlich.

Der neue Fahrplan macht es auch für Pendler von außerhalb, die erst einmal mit dem Bus nach Kamenz kommen und dann mit dem Zug weiter nach Dresden fahren, leichter. Müssen sie im schlechtesten Fall bisher manchmal fast eine ganze Stunde auf dem Bahnhof zubringen, bis der Anschlusszug fährt, verkürzt sich diese Zeit nun enorm.

Genau genommen gilt dies ab dem 12. Dezember 2021. Dann setzt der Winterfahrplan ein, und dann fährt die DB Regio nach gewonnener Ausschreibung auf der Strecke von Dresden nach Kamenz, ebenso zwischen Dresden und Königsbrück. Bis 2031 gilt der Vertrag mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO).

Bislang fahren die Züge von Kamenz in die Landeshauptstadt Dresden nur jede Stunde. Das ändert sich ab 12. Dezember - vor allem zu den Stoßzeiten.
Bislang fahren die Züge von Kamenz in die Landeshauptstadt Dresden nur jede Stunde. Das ändert sich ab 12. Dezember - vor allem zu den Stoßzeiten. © Matthias Schumann

„Mit der langfristigen Vergabe sichern wir die wichtige Mobilität zwischen Ballungsraum und ländlichen Gebieten“, betonte der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU), zugleich VVO-Vorsitzender, im vorigen Jahr bei der Vergabe durch die Verbandsversammlung. "Besonders freut uns, dass wir die geplante Taktverdichtung nach Kamenz umsetzen können, da der Freistaat dem Verbund die benötigten zusätzlichen Mittel zur Verfügung stellt.“

Zuvor hatte es immer wieder Hoffnungen auf einen Halbstundentakt gegeben, die dann aufgrund fehlender Mittel enttäuscht wurden.

Neue Triebwagen mit mehr Sitzplätzen

Nun kommt aber endlich Bewegung in die Sache. Die DB Regio will auch neue Triebwagen einsetzen. Sie heißen "Desiro" und verfügen über mehr Sitzplätze als die bisherigen Fahrzeuge. Doch ein bisschen müssen sich die Reisenden noch gedulden.

„Die Dieseltriebwagen werden aktuell komplett renoviert und mit Wlan, Steckdosen und Bildschirmen zur Fahrgastinformation ausgestattet“, teilt Stephan Naue, Leiter Produktmanagement Sachsen bei DB Regio Südost, mit. „Damit haben wir in diesem Jahr begonnen, die ersten modernisierten Fahrzeuge können dann ab Februar 2022 von unseren Fahrgästen genutzt werden. Grund dafür sind die sehr aufwendigen Umbauarbeiten sowie deren notwendige Zulassungen.“

Bis Ende 2022 sollen aber alle Fahrzeuge im modernen Design unterwegs sein. Der Fahrzeugtyp sei zudem klimatisiert und barrierefrei.

Mehr Personal und mehr Fahrzeuge

Nach dem unrühmlichen Ende der Städtebahn vor zwei Jahren übernahm die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) per Notvergabe vorübergehend den Bahnverkehr. Aktuell fahren deren Züge immer noch auf den Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück. Doch nicht mehr lange.

Und wie geht es dann mit dem Bahnpersonal weiter? Die DB Regio werde die Mitarbeiter der Mitteldeutschen Regiobahn komplett übernehmen, teilte der VVO mit. Für die Erweiterung des Angebots werde zudem weiteres Personal ausgebildet. Insgesamt würden rund 60 Triebfahrzeugführer und 50 Kundenbetreuer benötigt.

Für den Betrieb des Netzes sind auch mehr Fahrzeuge vorgesehen. Die DB Regio wird 21 Fahrzeuge einsetzen und damit sechs mehr als bisher. So stehe zudem eine größere Reserve zur Verfügung.

Auch im Busverkehr gibt's Veränderungen

Auch die Betreiber des "Büdchens" auf dem Kamenzer Bahnhof freuen sich auf den Halbstundentakt: "Damit wird die Attraktivität der Strecke erhöht und der - zumindest bis Corona kam - steigenden Zahl von Fahrgästen Rechnung getragen", sagt Alexander Maschke, einer der Inhaber. Im "Büdchen" läuft seit 2013 der Fahrscheinverkauf für Bus und Bahn.

"Auch im Busverkehr wird sich einiges ändern", weiß Maschke. Die gravierendste Änderung: Alle Bus-Linien im Landkreis Bautzen erhalten neue Linien-Nummern. Des Weiteren wird die Buslinie Hoyerswerda – Kamenz – Bischofswerda getrennt, und es entstehen zwei separate Linien. "Gut ist auch, dass weitere Linien zum Plusbus aufgewertet werden. Das bedeutet mehr Fahrten und vor allem einen festen, leicht merkbaren Fahrplan", sagt Maschke.