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So plant Kamenz den großen Festumzug fürs Stadtjubiläum 2025

Ihr 800-jähriges Bestehen feiert die Stadt Kamenz 2025 unter anderem mit einem Festumzug. Streckenverlauf, Tribünen, Parkplätze - was bisher dazu bekannt ist.

Von Ina Förster
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Stargast beim Tag der Sachsen 2011 in Kamenz war der erste Deutsche im All. Siegmund Jähn fuhr damals im offenen Trabi im Festumzug mit - hier auf der Hohen Straße. Die gleiche Streckenführung ist für den Umzug zur 800-Jahr-Feier 2025 geplant.
Stargast beim Tag der Sachsen 2011 in Kamenz war der erste Deutsche im All. Siegmund Jähn fuhr damals im offenen Trabi im Festumzug mit - hier auf der Hohen Straße. Die gleiche Streckenführung ist für den Umzug zur 800-Jahr-Feier 2025 geplant. © Privat: Hans-Dieter-Stange

Kamenz. Zehntausende Besucher strömten im September 2011 zum Tag der Sachsen nach Kamenz. Dieses Großereignis nimmt die Stadt nun ein bisschen als Vorlage für das anstehende Jubiläum 2025. Dann feiert Kamenz 800. Geburtstag. Eingeläutet werden die Feierlichkeiten bereits zu Silvester 2024 auf dem Markt. Danach wird es das ganze Festjahr lang Events, Ausstellungen und Aktionen geben. Ein großes Festwochenende ist vom 16. bis 18. Mai 2025 geplant.

Und nun steht auch der Termin für den großen Festumzug fest: Sonntag, 14. September 2025. Die verschiedenen Arbeitsgruppen sind seit Monaten im Planungsmodus. In der jüngsten Stadtratssitzung wurden erste Punkte für den Ablauf des Umzuges vorgestellt. Der Beschluss zur Durchführung - die etwa 100.000 Euro kosten wird - wurde mit großer Mehrheit von den Stadträten gefasst.

Über diese Straßen soll der Festumzug führen

Fest steht schon jetzt: Die etwa zweieinhalb Kilometer lange Strecke des Umzuges, wie er zum Tag der Sachsen 2011 stattfand, eignet sich auch für die aktuelle Planung. Bezüglich des Streckenverlaufs wurden dennoch im Vorfeld verschiedene Varianten betrachtet. "Für den Festumzug ist es aus Gründen der Sicherheit wichtig, dass es ausreichend große Straßenverhältnisse und eine ausreichende Anzahl von Abzweigungen gibt, um den Einsatz von Begleitfahrzeugen zu ermöglichen und um auf liegenbleibende Fahrzeuge reagieren zu können", heißt es.

Da voraussichtlich auch Tiere beim Festumzug mitwirken, achte man darauf, dass der Streckenverlauf nicht abschüssig und frei von Kopfsteinpflaster ist. Stand jetzt wird der Start an der Hohen Straße/Kreuzung Fichtestraße sein, weiter geht es über Oststraße und Bahnhofstraße zum Bönischplatz. Die Königsbrücker Straße mit der St.-Just-Kirche ist das Ziel. Dort soll anschließend der Festzug langsam über die Königsbrücker und die Schwosdorfer Straße auslaufen. Als Aufstell- und Parkfläche für die Teilnehmer würde sich die Hohe Straße bis zum Abzweig Wiesa anbieten.

Mehrere Zuschauertribünen mit Gastro-Punkten geplant

Auf dem Auenparkplatz, dem Parkplatz an der Stadtbibliothek, auf dem Vorplatz zum Bahnhof und dem Bönischplatz könnte man Tribünen aufbauen, so die Planer. Eine Anregung gab es dazu gleich im Stadtrat. Jens Krüger (Freie Wähler) schlug vor, dass auf diesen Aussichtspunkten nicht nur Politprominenz oder Sponsoren stehen sollten, sondern vor allem auch verdienstvolle Bürger, die sich schon seit Jahren um die Belange von Kamenz kümmern.

Um den Bereich der Tribünen sind außerdem Gastronomiepunkte geplant. Toiletten wird es voraussichtlich auf dem Auenparkplatz, am Busbahnhof sowie am Kreisverkehr Bönischplatz geben.

Darum soll der Umzug nicht durch die Altstadt führen

Viele erinnern sich noch an die 775-Jahr-Feier. Damals endete der große Festumzug direkt in der Kamenzer Altstadt und führte am Rathaus vorbei über den Markt. "Warum werden diese Örtlichkeiten nicht mehr einbezogen?", fragen sich viele Einwohner.

Da die Straßen Kopfsteinpflaster und schmale Fußgängerwege haben, sei ein Streckenverlauf durch die historische Altstadt heutzutage nicht sinnvoll, erklären dazu die Planer des Festumzuges. Man müsse den Einsatz von Fahrzeugen und Tieren innerhalb der einzelnen Bilder im Auge haben und natürlich auch genügend Raum für Zuschauer sowie für Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und sonstige Sicherheitsdienste schaffen. Deshalb bevorzuge man die Route wie zum Tag der Sachsen 2011.

Das Polizeirevier Kamenz sei bereits zum Streckenverlauf angefragt worden. Eine finale Einschätzung stehe noch aus, man wollte zunächst den Stadtratsbeschluss abwarten. Unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten und den Erfahrungen vom Tag der Sachsen habe es aber bereits eine mündliche Zusage zum geplanten Streckenverlauf gegeben.

Wo Besucher des Festumzuges parken können

Da man zum Festumzug mehrere Tausend Besucher erwartet, benötigt die Stadt auch ein ausgeklügeltes Parkkonzept. Sechs mögliche Großraumparkplätze habe man im Blick. Der Nutzung dieser Flächen müssten die Eigentümer und Bewirtschafter zustimmen. Schon jetzt seien fünf der Anfragen positiv beantwortet worden. Demnach stünden Flächen an der Pulsnitzer Straße bei Gelenau, an der Güterbahnhofstraße, im Behördenzentrum an der Macherstraße, am Umspannwerk Kamenz sowie an der Jesauer Straße zur Verfügung.

So geht es bei der Planung des Umzuges jetzt weiter

Zum 20. Tag der Sachsen in Kamenz wurden Superlative geboten: 150 Bilder, mehr als 4.000 Mitwirkende, 175 Tiere - darunter neben Pferden, Hunden, Ziegen und Falken sogar eine Kuh. Und auch das Wetter kam damals im September mit einem Hitzerekord daher. "Mit so einem Umzug können wir natürlich nicht aufwarten, damals war ja ganz Sachsen mit auf den Beinen", sagt Thomas Käppler, Pressesprecher der Stadt. Aber mit 30 bis 40 Umzugsbildern könne man die 800-jährige lebendige Geschichte von Kamenz sicherlich bestens abbilden.

"Nach der Entscheidung des Stadtrates gehen die Verantwortlichen nun in die inhaltliche Phase", erklärt Käppler. Erste Interessenten hätten sich schon bereit erklärt, mitzuwirken. Es werde auch noch einen offiziellen Aufruf der Stadt geben. Vereine, Initiativen, Schulen, Kindergärten, Firmen - hier sei das Engagement aller gefragt.