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In Königsbrück entsteht eine neue Rettungswache

Die Bedingungen in der jetzigen Rettungswache in Königsbrück sind nicht optimal. So will der Landkreis die Situation verbessern.

Von Heike Garten
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Noch befindet sich die Rettungswache Königsbrück an der Kamenzer Straße. Die Notfallsanitäter Denny Wukasch (r.) und Sandro Maywald freuen sich auf den Umzug an die B 97.
Noch befindet sich die Rettungswache Königsbrück an der Kamenzer Straße. Die Notfallsanitäter Denny Wukasch (r.) und Sandro Maywald freuen sich auf den Umzug an die B 97. © Matthias Schumann

Königsbrück. Rettungssanitäter, Notärzte und Fahrer von Rettungsfahrzeugen haben einen anspruchsvollen Job, der viel Engagement, schnelle Entscheidungen sowie auch körperlichen Einsatz erfordert. Dementsprechend sollten die Arbeitsbedingungen für diese Mitarbeiter auch entsprechend gut sein. In der Rettungswache in Königsbrück ist das nicht so. Diese Situation soll sich jetzt ändern. Der Landkreis Bautzen plant in Königsbrück den Bau einer neuen Rettungswache.

Derzeit befindet sich die Rettungswache an der Kamenzer Straße 44. Es handelt sich dabei um eine umgebaute Wohnung mit Fahrzeughalle. „Die Bedingungen sind nicht optimal“, sagt Valentin Opitz vom Gebäude- und Liegenschaftsamt des Landkreises Bautzen. Er stellte jetzt im Königsbrücker Stadtrat das neue Projekt vor.

Wichtig war es dem Kreis, in Zusammenarbeit mit der Stadt Königsbrück einen geeigneten Standort für die Rettungswache zu finden. Dieser bot sich im Bebauungsgebiet „Am Erlichtteich“, gleich neben der Straßenmeisterei und direkt an der B 97 gelegen, an. Dafür musste der Bebauungsplan geändert werden, wofür die Stadträte auch einstimmig votierten.

So soll die neue Rettungswache in Königsbrück aussehen. Der Fahrzeug- und der Sozialtrakt werden durch ein Verbindungstrakt miteinander verknüpft.
So soll die neue Rettungswache in Königsbrück aussehen. Der Fahrzeug- und der Sozialtrakt werden durch ein Verbindungstrakt miteinander verknüpft. © Stadtverwaltung

Geplant ist eine Rettungswache, ähnlich wie sie bereits vor anderthalb Jahren in Königswartha eingeweiht wurde. Das heißt, das Gebäude besteht aus einer Kombination dreier Module. Der Fahrzeug- und der Sozialtrakt werden durch ein Verbindungstrakt miteinander verknüpft. „Durch diese modulare Bauweise ist es möglich, die Rettungswache an alle Standorte flexibel anzupassen“, erklärt Valentin Opitz. Das hat auch den Vorteil, dass der Betreiber bei krankheitsbedingten Ausfällen die Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten einsetzen kann und diese dann überall die gleichen Bedingungen vorfinden. „Der Vorteil ist, dass die Leute universell einsatzbar sind“, formuliert es Valentin Opitz.

Neben einer Fahrzeughalle für einen Rettungstransportwagen und einen Krankentransportwagen entstehen in einem zweiten Bereich Arbeitsplätze für die langen Zwölf-Stunden-Schichten der Mitarbeiter. Auch für maximale Erholung während der Einsatzpausen soll gesorgt werden. Der Aufenthaltsraum wird mit einer Teeküche sowie mit Sofa, Sesseln und Fernseher bestückt. Es gibt Ruheräumen mit Schlafgelegenheiten, kleine Arbeitsplätze mit Internetanschlüssen und einen Verwaltungsraum. Außerdem soll hinter den Sozialräumen eine kleine Terrasse im Außenbereich entstehen.

Alle Gebäudeteile, also auch die Fahrzeughalle, sind direkt miteinander verbunden. So ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter schnell zu den Autos gelangen. Die Rettungswache selbst ist für zwölf Mitarbeiter ausgelegt. Außerdem soll es für vier Plätze für Auszubildende geben.

Baubeginn in diesem Frühjahr

Der Bau der neuen Rettungswache koste nach ersten Berechnungen rund 1,5 Millionen Euro. „Da aktuell noch die Planungen laufen, kann eine genaue Summe erst später genannt werden“, erklärt Sabine Rötschke von der Pressestelle des Landratsamtes auf Nachfrage von Sächsische.de. Klar ist allerdings schon jetzt, dass es für diesen Bau keine Fördermittel gibt. „Die Refinanzierung erfolgt durch die Leistungsverrechnung für die Absicherung des Rettungsdienstes mit den Krankenkassen“, so Sabine Rötschke.

Die Krankenkassen haben bereits grünes Licht für den Neubau gegeben. Geht alles nach Plan, könnte schon im Mai dieses Jahres Baustart sein. Mit einer Inbetriebnahme rechnen die Verantwortlichen im April 2023.

Betrieben wird die Rettungswache, wie schon die bisherige, von der Falck Notfallrettung und Krankentransport GmbH. Der Vertrag des Landkreises mit dem Unternehmen gilt aktuell bis zum Juli 2024.

Über 1.000 Einsätze im Jahr

Die Rettungswache in Königsbrück ist eine von drei Wachen im Bereich Kamenz, also eine Außenstelle der Rettungswache an der Güterbahnhofstraße in Kamenz. Das Einsatzgebiet für die Königsbrücker sind neben der Stadt selbst auch die Gemeinden Haselbachtal, Laußnitz, Neukirch und Schwepnitz. „Die Orte sind eine planerische Größe. Grundsätzlich wird bedarfsgerecht immer das nächstgelegene und am besten geeignetste Rettungsfahrzeug entsendet“, erklärt Sabine Rötschke in diesem Zusammenhang.

Im Jahr 2021 wurde der Rettungswagen in Königsbrück zu insgesamt 1.084 Einsätzen der Notfallrettung gerufen. Das ist von Thomas Scheffel vom Sachgebiet Rettungsdienst des Ordnungsamtes im Landratsamt Bautzen zu erfahren.