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Pulsnitz: Brückenbau dauert noch länger

Die gesperrte Ortsdurchfahrt nervt Pendler ebenso wie Anwohner. Ein paar Wochen müssen sie sich aber noch gedulden.

Von Reiner Hanke
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Die Bauarbeiten in Pulsnitz an der neuen Brücke über den gleichnamigen Fluss verzögern sich erneut.
Die Bauarbeiten in Pulsnitz an der neuen Brücke über den gleichnamigen Fluss verzögern sich erneut. © René Plaul

Pulsnitz. Ende Juni sollte die neu gebaute Brücke in Pulsnitz über den gleichnamigen Fluss freigegeben werden. Jetzt ist Anfang Juli - und es sieht noch nicht danach aus. Seit rund einem Jahr ist nun die große Staatsstraße durch den Ort dicht. SZ-Leser machten unterdessen schon in der vergangenen Woche darauf aufmerksam, dass „wieder mal nicht gearbeitet wird, obwohl Wetter und Temperatur ideal sind.“ Manchmal sei nur ein oder zwei Tage Bewegung, wie ein Anwohner schreibt.

Dazu kommt: „Langsam nervt die Umleitung durch die Stadt“, wie es ein Anwohner beschreibt. „Mich wundert es, dass dort noch kein Unfall passiert ist“, äußert der Pulsnitzer weiter. Auch Laster würden sich durch die schmalen Straßen quälen, obwohl für sie gesperrt sei.

Geländer und Markierungen fehlen noch

Verantwortlich für die Baustelle ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Sprecherin Rosalie Stephan sagt, der Brückenbau und das Verlegen der Medien seien jetzt größtenteils abgeschlossen. „In den kommenden Wochen werden noch die Anschlussbereiche vor und hinter der Brücke erneuert.“

Dazu gehören laut Amt neben dem Straßenbau auch Arbeiten im Gehwegbereich und die Verlegung der Telekomleitung. Abschließend sollen dann die Markierungsarbeiten und das Anbringen der Geländer realisiert werden, so Rosalie Stephan.

Schon während der zurückliegenden Bauzeit kam es zu Verzögerungen. Eigentlich sollte die Brücke im November des Vorjahres fertig sein. Doch bereits im vorigen Sommer, kurz nach dem Baustart, gab es eine Zwangspause.

Schnee und Frost sorgen für Baupause

Überraschende Schwierigkeiten mit dem Untergrund bremsten damals die Bauarbeiten aus – Felsen zum Beispiel. Dann wurde unter dem eigentlichen Flussbett noch ein altes Flussbett gefunden. Daraufhin mussten die Technologie und der Bauablauf verändert werden.

Im Frühjahr teilte das Amt schließlich mit, dass auch der neue Termin für die Freigabe nicht gehalten werden kann - und der 30. Juni wurde als Bauende angesetzt. Nun spricht die Behörde von einer „voraussichtlichen Verkehrsfreigabe am 11. August“. Das Landratsamt nennt sogar den 31. August in seiner aktuellen Übersicht zu den aktuellen Verkehrseinschränkungen.

Die Begründung des Landesamtes in Dresden lautet: „Die Arbeiten konnten anders als geplant aufgrund der Witterungsbedingungen - geschlossene Schneedecke und Temperaturen im Frostbereich - erst nach einer Unterbrechung, die bis Mitte Februar dauerte, weitergeführt werden.“

Arbeiten wegen "Kante"-Abbruch unterbrochen

Außerdem habe es einen Konflikt mit dem Abbruch der Sportstätte Kante in dem Bereich gegeben. Der lief zeitgleich. Aus Sicherheitsgründen habe an der Brücke zeitweilig nicht gearbeitet werden können. Die selben Begründungen hatte das Amt übrigens schon im April verkündet.

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Aber warum wurde in den vergangenen Wochen nicht zügig durchgebaut, wie SZ-Leser kritisieren? „Grundsätzlich arbeiten auf einer Baustelle verschiedene Gewerke. Zudem führen im Baufeld auch andere Beteiligte - zum Beispiel Versorgungsunternehmen - teilweise eigenständig Leistungen aus“, begründet das Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Das werde im Bauablauf berücksichtigt. Dann obliege dem jeweiligen Auftragnehmer die Einteilung des Baustellenpersonals vor Ort. "Und dieser trägt auch für die Einhaltung der zeitlich vorgesehenen Abläufe Sorge“, sagt Rosalie Stephan.