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Pulsnitz: Brückenbau dauert länger

Seit einem dreiviertel Jahr müssen Autofahrer eine Umleitung in Kauf nehmen. Eigentlich sollte bald Schluss damit sein. Doch jetzt ist noch mehr Geduld gefragt.

Von Heike Garten
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Es ist deutlich zu sehen: Für die Bauarbeiter gibt es beim Brückenbau in Pulsnitz noch eine ganze Menge zu tun. Der Fertigstellungstermin verschiebt sich.
Es ist deutlich zu sehen: Für die Bauarbeiter gibt es beim Brückenbau in Pulsnitz noch eine ganze Menge zu tun. Der Fertigstellungstermin verschiebt sich. © René Plaul

Pulsnitz. Die Umleitung in Pulsnitz ist für viele Autofahrer schon zur Gewohnheit geworden. Wegen dem Bau der Brücke über die Pulsnitz bewegt sich der Verkehr seit Mitte Juli vorigen Jahres nicht mehr durch die Innenstadt, sondern auf schmalen Straßen drum herum. Das kostet Zeit und Nerven, ist doch durch Ampelregelungen und geschlossene Bahnschranken ein zügiges Durchfahren nicht möglich. Jetzt die Hiobsbotschaft für alle Autofahrer: Der Brückenbau dauert länger als geplant. War zuletzt von einem Ende im Mai dieses Jahres die Rede, verlängern sich die Arbeiten aktuell bis Ende Juni. Das erfuhr Sächsische.de auf Nachfrage vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).

Dabei hatte es schon einmal eine Verschiebung des Fertigstellungstermins für den Brückenbau gegeben. Ursprünglich war dafür der November vorigen Jahres vorgesehen gewesen. Doch bereits im August gab es einen Baustopp. Unvorhergesehene Schwierigkeiten bremsten damals die Bauarbeiten aus. Es ging um Schwingungen und um Felsen im Untergrund. Es seien aber noch Untersuchungen nötigt, so Franz Grossmann, Sprecher im Lasuv in Dresden, vor einem dreiviertel Jahr.

Auch wurde unter dem eigentlichen Flussbett ein altes Flussbett gefunden. Aufgabe für die Bauleute war es, dieses zu versteifen und mit einer Abdeckung zu versehen. Eine Verstärkung der Außenwände mit Widerlagern war notwendig, bevor dann eine neue Platte darübergelegt wurde. Der Anschluss für den Breitbandausbau in diesem Bereich kam ebenfalls mit dazu. Im November wurde dann der neue Termin zur Fertigstellung der Brücke bekanntgegeben: Mai 2021.

Winterwetter sorgte für Unterbrechung der Arbeiten

Jetzt also eine erneute Verschiebung. Franz Grossmann nennt die winterlichen Witterungsbedingungen in den zurückliegenden Monaten als Grund. "Vor dem Hintergrund des Wetters - geschlossene Schneedecke und Temperaturen im Frostbereich - konnten die Bauarbeiten nicht wie geplant durchgeführt werden", sagt er. Nach der Winterpause wurden die Arbeiten im Februar wieder aufgenommen.

Außerdem gab es zeitweise Berührungspunkte zwischen der Brückenbaustelle und den Arbeiten auf dem Gelände der einstigen Sportstätte Kante. Aus Sicherheitsgründen sei eine Weiterarbeit am Brückenbauwerk nicht möglich gewesen, erklärt der Pressesprecher. Und nennt gleichzeitig den jetzt aktuellen Fertigstellungstermin: Mitte des Jahres. Ein konkretes Datum ist bei der Antwort nicht dabei. Franz Grossmann geht aber davon aus, dass nach dem aktuellen Baustand mit einer Verkehrsfreigabe voraussichtlich im Juni gerechnet werden kann.

Wer einen Blick auf die Baustelle wirft, erkennt, dass inzwischen schon eine Menge geschafft wurde. Ende März kamen die im Betonwerk vorproduzierten Halbfertigelemente in das Bauwerk. Dann folgte das Betonieren des Überbaus der Brücke, was bis Mitte April auf dem Plan stand. Das Ganze muss dann noch abgedichtet werden. Als Nächstes werden die Randteile der Brücke, die nicht von Autos befahren werden, hergestellt. Straßenaufbau und Geländer folgen danach. Zum Schluss kommen die Versorgungsleitungen an die Reihe, die durch die Pulsnitz geführt werden müssen. Für Wasser- und Gasleitungen gibt es eine extra Installation an der Brücke.

Brückenbau kostet 600.000 Euro

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr bezifferte die Kosten des Brückenbaus mit rund 600.000 Euro, also inzwischen deutlich mehr als bei früheren Angaben. Im Juni vorigen Jahres war noch von 400.000 Euro die Rede. Ob es bei dieser Summe letztlich bleibt, ist abzuwarten und kann erst nach Beendigung der Arbeiten ganz genau gesagt werden.

Autofahrer müssen sich also noch eine Weile gedulden, bis sie wieder auf direktem Weg die Stadt durchqueren können. Vor allem werden dann auch die Innenstadthändler und Gastronomen aufatmen, dass wieder mehr Leute in die Stadt kommen - vorausgesetzt, Corona lässt eine Öffnung zu.

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