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Nach plötzlicher Schließung: Stadtrat Kamenz muss über Kita-Zukunft entscheiden

Die Stadt Kamenz hat den Betrieb der Kita Am Hasenberg überraschend eingestellt. Eltern wünschen sich trotz aller Probleme den Erhalt der Einrichtung. So geht es jetzt weiter.

Von Ina Förster
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Um die Kita Am Hasenberg in Kamenz-Wiesa gibt es derzeit viele Diskussionen. Am Dienstag stellte die Stadt den Betrieb überraschend ein. Die Zukunft der Einrichtung ist ungewiss.
Um die Kita Am Hasenberg in Kamenz-Wiesa gibt es derzeit viele Diskussionen. Am Dienstag stellte die Stadt den Betrieb überraschend ein. Die Zukunft der Einrichtung ist ungewiss. © Anne Hasselbach

Kamenz. Die plötzliche Schließung der Kita Am Hasenberg im Kamenzer Ortsteil Wiesa sorgt weiterhin für Unruhe. Am 5. März 2024 war der Betrieb der Einrichtung wegen festgestellter großer Risse im Mauerwerk von der Stadt eingestellt worden. Die momentan zu betreuenden 21 Kinder wurden vorübergehend in die Kita Sonnenschein in Kamenz-Ost umgeleitet.

Vorangegangen war die Petition einer Elterninitiative, welche den Erhalt des naturnahen Kindergartens fordert. Zuvor hatten Mütter und Väter bei einem Elternabend von den etwaigen Schließungsplänen der Kita zum Juli 2024 erfahren. Dies zog Kritik an der Informationspolitik der Stadt nach sich.

Nun äußert sich die Stadtverwaltung Kamenz erneut zum Kita-Problem, da auch die wochenlange Belegung des Bewegungsraumes in der Kita Sonnenschein durch die Hasenberg-Kinder kritisch gesehen wird. "Hinsichtlich der damit verbundenen organisatorischen Schwierigkeiten für geplante Veranstaltungen und Aktivitäten arbeiten wir unter Berücksichtigung der Kamenzer Kita-Landschaft bereits an Lösungen", so Pressesprecher Thomas Käppler.

Städtische Einrichtungen in Kamenz betreuen 900 Kinder

Im Übrigen sei der Mehrzweckraum der Kita Sonnenschein auch schon in der Vergangenheit, beispielsweise bei einem größeren Wasserschaden in einer Kita-Einrichtung, als Ausweichquartier genutzt worden. Das sei auch eine Frage der Solidarität zwischen den Einrichtungen in einer Notsituation.

In der Stadt Kamenz werden aktuell in städtischen Einrichtungen - Freie Träger und Tagespflege ausgeschlossen - über 900 Mädchen und Jungen in Kinderkrippe, Kindergarten, Integration sowie Hort betreut. Gegenwärtig prüfen die Verwaltung und auch die städtischen Gremien, wie es mit den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen weitergehen soll. Dabei würden auch externe Stellungnahmen und Expertisen einbezogen.

Analyse aller Kita-Einrichtungen in Kamenz läuft

Eine Entscheidung des Stadtrates, die Kita Hasenberg in Wiesa dauerhaft zu schließen, gäbe es bislang nicht, betont die Stadt. Vielmehr veranlassten die Stadträte kürzlich eine Prüfung, welche die Analyse der Kosten zur Kita-Betreibung sowie Handlungsmöglichkeiten und -alternativen einschließt.

"Der Stadtrat steht vor der Frage zu entscheiden, ob er die Einrichtung weiterbetreiben möchte oder einen anderen Weg geht. Sofern sich der Stadtrat mehrheitlich für den Weiterbetrieb der Kita ausspricht, ist es wichtig zu wissen, welche Folgen diese Entscheidung hat", so Stadtsprecher Käppler. Dabei gehe es sowohl um das Aufzeigen der Vor- als auch der Nachteile. Es sei dann die Aufgabe des Stadtrates, eine Entscheidung herbeizuführen.

"Spricht er sich für die Fortführung der Einrichtung aus, dann obliegt es der Verwaltung, diese Entscheidung umzusetzen. Beschreitet man einen anderen Weg, ist die Verwaltung ebenfalls daran gebunden." Die Elterninitiative strebt eine schnelle Lösungen für ihre Kinder an.